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227.000 Mittelständische Unternehmen suchen bis Ende 2020 einen Nachfolger

ID: 1693330


(ots) -

- Bewusstsein für Nachfolgeplanung im Mittelstand wächst
- Zahl der bereits gesicherten Übergaben steigt
- Externe Käufer gewinnen an Bedeutung
- Sinkende Gründerzahl weiter zentraler Engpass bei
Generationswechsel

Der bevorstehende Generationenwechsel bleibt ein Dauerthema in den
Führungsetagen des deutschen Mittelstands: Allein bis Ende 2020
suchen 227.000 deutsche Mittelständler einen Nachfolger für ihr
Unternehmen. Damit liegt die Zahl der Chefs, die ihre Firma binnen
zwei Jahren in die Hände eines Nachfolgers geben wollen, weiter auf
hohem Niveau, wie eine aktuelle Analyse von KfW Research auf Basis
des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels zeigt
(Vorjahresuntersuchung: 236.000). Erfreulicherweise wächst parallel
das Bewusstsein der Unternehmenslenker, sich den Herausforderungen
des bevorstehenden Generationenwechsels frühzeitig zu stellen. Noch
nie haben sich mehr von ihnen mit den möglichen Optionen bei einem
altersbedingten Rückzug aus der Firma beschäftigt (59% ggü. 55%).
Auch die Zahl der bereits gesicherten Übergaben steigt: Fast zwei
Drittel der Mittelständler, die bis 2020 eine Übergabe anstreben,
haben die Nachfolge entweder bereits unter Dach und Fach gebracht
oder führen konkrete Verhandlungen mit dem Nachfolger. Damit ist für
etwa 141.000 kleine und mittlere Unternehmen absehbar, wer die Firma
nach dem Rückzug des aktuellen Inhabers weiterführen wird (Vorjahr:
137.000).

"Dass das Nachfolgemanagement auf der Agenda der aktuellen
Inhabergeneration ein ordentliches Stück nach vorne gerückt ist,
freut mich", sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW
Bankengruppe. Derzeit sind etwa vier von zehn Chefs mittelständischer
Betriebe älter als 55 Jahre. Für sie stelle sich in absehbarer Zeit
die Frage nach dem Renteneintritt und damit nach dem Fortbestand des




Unternehmens. "Wenn man das wirtschaftliche Gewicht dieser
Unternehmen beleuchtet, wird klar, dass vom Gelingen des
Generationenwechsels viel abhängt. Allein die bis 2020 zur Übergabe
anstehenden 227.000 Mittelständler sind Arbeitgeber für fast 2
Millionen Erwerbstätige und 76.000 Auszubildende. Sie investieren mit
9,3 Mrd. EUR etwa 2,4% aller Unternehmensinvestitionen hierzulande
und zeichnen mit 283 Mrd. EUR für 6% der Gesamtumsätze des
Mittelstands eines Jahres verantwortlich."

Wenn auch der Anteil der Mittelständler mit binnen zwei Jahren
vorgesehener Unternehmensübergabe, die sich bislang auf die
Nachfolgefrage nicht oder kaum vorbereiten, deutlich gesunken ist
(-10%-Punkte auf 16%), so wird nach wie vor für eine nicht
unerhebliche Zahl an Firmen die Zeit knapp: 36.000 Inhaber sind
bisher nicht in den Prozess eingestiegen oder haben lediglich
Informationen gesammelt. Eine geordnete Übergabe erfordert in der
Regel mehrere Jahre Planung, erst recht, wenn der Nachfolger nicht
aus der Familie stammt. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese
Unternehmenslenker nicht an ihren bisherigen Ruhestands- und
Übergabeplänen werden festhalten können, ist groß.

Gab es in den Vorjahresuntersuchungen stets eine Präferenz für
familieninterne Nachfolgelösungen, so liegen diese nun mit einem
Anteil von 45% genau gleichauf mit dem Verkauf des Unternehmens an
einen externen Käufer (z.B. Existenzgründer, Finanzinvestor, anderes
Unternehmen). Hierfür können veränderte berufliche Vorstellungen der
Kinder eine Rolle spielen oder auch die Tatsache, dass häufiger als
in früheren Unternehmergenerationen ggf. gar keine Kinder vorhanden
sind. Im Vergleich zur Lösung innerhalb der Familie bringt die
externe Nachfolgesuche jedoch einige Herausforderungen mit sich: Das
Zusammenfinden von Verkäufer und Nachfolger ist schwieriger und mit
höheren Transaktionskosten verbunden. Nachfolgebörsen wie etwa die
Online-Börse www.nexxt-change.org können hier eine hilfreiche
Anlaufstelle sein.

"Zentraler Enpassfaktor für das Finden externer Nachfolger ist die
dünn besetzte nachrückende Unternehmergeneration. Die Gründerzahlen
sinken seit Jahren aufgrund der guten Lage am Arbeitsmarkt. 2017
machten sich nur noch 557.000 Menschen selbständig. Insbesondere die
übernahmewilligen Gründer werden seltener, ihre Zahl lag zuletzt bei
57.500 im Jahr", sagt KfW-Chefvolkswirt Zeuner. "Das sind deutlich zu
wenige, um den in den nächsten Jahren hohen Bedarf an
Unternehmensnachfolgern zu decken. Unternehmerische Kompetenzen zu
vermitteln einer- und die Attraktivität des Unternehmertums weiter zu
steigern andererseits sind daher eine zentrale Aufgaben einer
zukunftsorientierten Bildungs- und Wirtschaftspolitik."

Neben dem Wunsch einer geregelten Unternehmensnachfolge sind
geplante Geschäftsaufgaben der zweite große Block bei der
Zukunftsbetrachtung von Unternehmen. Denn nicht jeder
Unternehmenslenker mit konkreten Rückzugsgedanken plant tatsächlich
die Fortführung seines Unternehmens. Aktuell ist für 16 % aller
Inhaber eine Stilllegung der einzig denkbare Weg. Besonders Inhaber
von Kleinstunternehmen mit weniger als 5 Mitarbeitern ziehen diese
Variante häufig in Betracht (41%), für große Mittelständler ist eine
Stilllegung nahezu keine Option (2 %). Auch im Verarbeitenden Gewerbe
spielen Stilllegungsgedanken eine merklich unterdurchschnittliche
Rolle - wohingegen bei kleinen und mittleren Unternehmen aus dem
Baugewerbe nahezu die Hälfte der Inhaber eine Geschäftsaufgabe in der
Zukunft vorsieht.

Die vollständige Analyse von KfW Research zur
Unternehmensnachfolge im Mittelstand finden Sie unter:
www.kfw.de/fokus

Zur Datenbasis:

KfW Research begleitet die Auswirkungen des demografischen Wandels
auf den Mittelstand seit vielen Jahren. Die aktuelle Analyse basiert
auf einer Sonderauswertung des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels
2018, das seit 2003 als Wiederholungsbefragung der kleinen und
mittleren Unternehmen in Deutschland durchgeführt wird. Zur
Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alle privaten
Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von
500 Mio. EUR pro Jahr nicht übersteigt. Die Hauptbefragung lief vom
12.02. bis zum 22.06.2018.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de

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Datum: 04.02.2019 - 10:09 Uhr
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