Themen im NDR Rundfunkrat: meta.tagesschau.de, Leitlinien für Programmgestaltung und DFB-Pokal
(ots) - Der NDR Rundfunkrat hat sich auf seiner Sitzung am
Freitag, 1. Februar, in Hamburg mit den Nutzerkommentaren bei
tagesschau.de beschäftigt. Dr. Kai Gniffke, Erster Chefredakteur von
ARD-aktuell, berichtete dem Gremium, dass meta.tagesschau.de sich mit
rund 30.000 Beiträgen im Monat (zweites Halbjahr 2018) bei den
Nutzerinnen und Nutzern großer Beliebtheit erfreut. Dieser Zuspruch
erzeuge in der Redaktion aber auch hohen Befassungsaufwand: Alle
Beiträge werden vor Veröffentlichung gelesen und bei Verstößen gegen
die Netiquette nicht freigegeben. Der zunehmend rauere Ton im
Internet und wiederkehrende Versuche einzelner Nutzer, Debatten etwa
mit falschen Behauptungen zu lenken, mache häufig zusätzliche
Recherchen notwendig, so Gniffke. Dies führe immer wieder zu einer
Überlastung der Moderatorinnen und Moderatoren. In solchen Fällen sei
nicht völlig auszuschließen, dass ein Beitrag nicht veröffentlicht
wird, der bei genauerer Prüfung doch hätte freigeschaltet werden
können. Die Redaktion überlege deshalb, die Zahl der kommentierbaren
Themen zu begrenzen.
Dr. Cornelia Nenz, Vorsitzende des Rundfunkrats: "Der Rundfunkrat
hat sich davon überzeugt, dass ARD-aktuell die Publikation von
Kommentaren grundsätzlich verantwortungsvoll und anhand
nachvollziehbarer Kriterien handhabt. Aus Sicht des Rundfunkrats ist
es wichtig, dass die Beiträge der Zuschauer und Zuschauerinnen sehr
ernst genommen und sorgfältig gesichtet und moderiert werden. Das
dient einer sachlichen Debatte auf hohem Niveau."
Intendant Lutz Marmor informierte den Rundfunkrat über den Plan,
das nach Asbestfunden geschlossene Büro-Hochhaus des NDR in
Hamburg-Lokstedt abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen.
Diesem Vorhaben hatte der Verwaltungsrat eine Woche zuvor zugestimmt.
Um bereits in diesem Jahr mit den Baumaßnahmen beginnen zu können,
hat der NDR dem Verwaltungsrat und dem Rundfunkrat einen
Nachtragshaushalt für 2019 vorgelegt.
Lutz Marmor, NDR Intendant: "Sehr viele Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter arbeiten mit großem Engagement daran, die durch die
Asbestfunde entstandenen Probleme zu lösen. Dabei stehen die
gesundheitlichen Belange der Betroffenen, die Bereitstellung
tragfähiger Provisorien und der Blick auf zukunftsfähige
Arbeitsbedingungen in dem geplanten Neubau im Mittelpunkt. Für die
große Unterstützung der Gremien in einer schwierigen Lage bedanke ich
mich."
Weiteres Thema des Rundfunkrats war die Verabschiedung der
Leitlinien für die Programmgestaltung des NDR in den Jahren 2019 und
2020. Der Rundfunkrat begrüßte, dass das Thema Diversität, also die
Berücksichtigung der Vielfalt, die die Gesellschaft unter vielen
Aspekten auszeichnet, in den neuen Leitlinien stärker akzentuiert
wird. Gleiches gilt für die Rolle der Unterhaltung für den
öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Außerdem stimmte der Rundfunkrat der Verlängerung des Vertrages
zwischen dem DFB und der SportA GmbH im Auftrag der ARD über die
Übertragungsrechte am DFB-Pokal für weitere drei Jahre bis 2022 zu.
Das Gremium teilte die Einschätzung, dass dieser Rechteerwerb für
viele Sportbegeisterte hochattraktiv ist - dies zeige die hohe
Zuschauerakzeptanz des Pokalwettbewerbs. Der Vertrag sei auch
wirtschaftlich vertretbar. Er gewährleistet, dass die ARD den
DFB-Pokal auch künftig in gewohntem Umfang übertragen kann.
Schließlich informierte sich der Rundfunkrat auch über die
jüngsten Imagedaten zum NDR. Laut einer repräsentativen Befragung des
Instituts GfK MCR bewerten 86 Prozent der Menschen im Norden den NDR
als glaubwürdig. Die Befragten schenken zwei Institutionen höchstes
Vertrauen: der Polizei und dem NDR. Gemeinsam liegen diese beiden mit
83 Prozent Zustimmung auf Platz 1 einer Liste von 23 abgefragten
Einrichtungen, Organisationen und Firmen. 70 Prozent der befragten
Menschen im Norden finden: "Der NDR ist sein Geld wert." Dr. Cornelia
Nenz: "Der Rundfunkrat freut sich mit allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern des NDR über diese beeindruckenden Zahlen. Sie
bestätigen, dass der Sender auf gutem Kurs ist."
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Martin Gartzke
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Datum: 01.02.2019 - 16:38 Uhr
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