Mütter und Väter fordern zeitgemäßes Familienrecht - Doppelresidenz / Wechselmodell als neues Leitbild
Die Online-Petition beim Bundestag ist gestartet und bereits die erfolgreichste Petition des Jahres mit über 13.000 Unterstützer*innen. Politik muss jahrzehntelange Versäumnisse endlich beseitigen.
(IINews) - Berlin, 31.01.2019
Die Frau mit Kind zuhause am Herd, der Mann verdient das Geld. Dies ist noch immer die Sichtweise des deutschen Steuer- und Familienrechtes, obwohl sich die weitaus meisten Eltern bereits heute die Verantwortung in Beruf und Familie teilen. Hindernisse wie das Ehegattensplitting stehen einer gemeinsamen Elternverantwortung jedoch im Weg - von Anfang an und im Lebensverlauf. Noch schwieriger ist es nach einer Trennung der Eltern. "Unabhängig davon ob Eltern sich vorher gleichverantwortlich um Beruf und Familie gekümmert haben - auch das Familienrecht drängt sie nach einer Trennung in der Regel in Rollenmodelle aus dem vorherigen Jahrhundert zurück" erklärt Cornelia Spachtholz, Sprecherin des Bündnisses doppelresidenz.org. So soll die Mutter plötzlich alleine die Last des Alleinerziehenden-Residenzmodells mit hohem Armutsrisiko tragen, während der Vater sich oftmals nicht mehr umfangreich um seine Kinder auch mit Alltagszeit kümmern darf, sondern zum Zahlvater wird. Dies geht an den Bedürfnissen von Eltern und Kindern vorbei findet das Bündnis doppelresidenz.org. Es fordert ein neues Leitbild, das eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte: dass Kinder zwei gleichberechtigte und gleichverantwortliche Eltern haben. "Wir brauchen einen Perspektivwechsel und wollen ein Miteinander von Mutter und Vater als Eltern auch nach einer Trennung fördern, damit diese sich auf ihre weiterhin gemeinsame Aufgabe - mit Rechten und Pflichten, nämlich Eltern für ihr Kind zu sein, konzentrieren können und neben der öffentlichen Betreuungsinfrastruktur durch geteilte Elternschaft eine gute Work-Life-BalanceUnterstützung haben" meint Spachtholz und ergänzt "Es gibt nur sehr wenige Gründe, weshalb das Recht unserer Kinder auf beide Eltern verwehrt sein dürfte. Noch fördern die Gesetze Streit, der vor allem die Kinder belastet. Dass es besser geht, zeigen die Erfahrungen aus anderen Ländern. In Australien sind die strittigen Trennungen beispielsweise seit Einführung des Leitbildes der Doppelresidenz (Wechselmodell) erheblich zurückgegangen. Auch geht es den Kindern deutlich besser, wie weltweite Studien immer wieder beweisen. So soll es nach Vorstellungen von doppelresidenz.org auch in Deutschland werden. Noch bis zum 27.02.2019 kann jetzt im e-Petitionsportal des Deutschen Bundestages unter der Petitionsnummer 89358 mitgezeichnet werden. Innerhalb nur weniger Stunden ist die Petition zur momentan aktivsten Bundestagspetitionen geschossen. Zählt man die über 13.000 bereits vorliegenden Unterschriften dazu, gibt es kein Thema, welches auch nur ansatzweise so viele Menschen bewegt. Das Bündnis bittet um Unterstützung seiner Forderungen für ein zeitgemäßes Familienrecht und Mitzeichnung der Petition. Auf der Homepage des Bündnisses stehen allen Interessierten neben umfangreichen Informationen auch eine kostenlose Broschüre zum Download bereit. Am 13. Februar 2019 wird auch der Rechtsausschuss im Bundestag in einer öffentlichen Anhörung über zwei Anträge von FDP und Die Linke zum Thema beraten.
Ergänzende Links:
Link zum e-Petitionsportal des Deutschen Bundestages:
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2018/_12/_22/Petition_89358.nc.html
Petitionsseite des Bündnisses doppelresidenz.org:
https://www.doppelresidenz.org/page/news/petition.php
Gemeinsame Erklärung: Deutschland braucht ein zeitgemäßes Familienrecht - wir fordern ein gesetzliches Leitbild der Doppelresidenz https://www.doppelresidenz.org/page/news/gemeinsame-erklaerung-leitbilddoppelresidenz.php
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die Projektgruppe Doppelresidenz wurde im Jahr 2012 mit dem Ziel gegründet, eine vereins- und länderübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung zur Förderung der Doppelresidenz auch in Deutschland zu ermöglichen. Wir fördern den Austausch zum Stand und zur Entwicklung der Doppelresidenz im gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, juristischen und politischen Rahmen.
Wir setzen uns für eine "Elternschaft auf Augenhöhe" zwischen Mutter und Vater von Anfang an ein. Beide Eltern sollen gleichverantwortlich für ihre Kinder sein und die gleichen Möglichkeiten haben, Familie und Beruf im gesamten Lebensverlauf zu vereinbaren. Für eine gute Eltern-Kind-Beziehung und eine gute Entwicklung von Kindern sehen wir ausreichend Familienzeit für
alle Familienmitglieder als eine wesentliche Grund voraus setzung an.
Nach einer Trennung der Eltern, welche eine grundlegende Neuorganisation des Familienlebens bedeutet, sehen wir die Doppelresidenz, bei der Kinder mit beiden Eltern Alltag und Freizeit verbringen, als die meist beste Betreuungsform und auch als einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Entwicklung und zum Schutz der Kinder vor Armut an.
Wir stützen unsere Überzeugung dabei auf langjährige und umfangreiche internationale wissenschaftliche Erkenntnisse, welche zeigen, dass sich Kinder in der Doppelresidenz besser entwickeln und eine bessere Beziehung zu beiden Elternteilen erhalten als im gängigen Residenzmodell.
Wenn Eltern sich eine paritätische (d.?h. möglichst bzw. annähernd hälftige) Doppelresidenz nicht zutrauen oder aus persönlichen oder beruflichen Gründen nicht realisieren können oder wollen, bieten wir Unterstützung an, wie sie gemeinsame Elternschaft zum Wohle der Kinder im Rahmen einer flexiblen, an die individuelle Lebenssituation angepassten Betreuungsregelung verwirklichen können. Dabei sind die Bedürfnisse der Kinder und die Eigenverantwortung der Eltern zentrale Anliegen der Doppelresidenz.
Mit unserer Arbeit wollen wir über die Chancen und Grenzen der Doppelresidenz informieren, über Vorurteile aufklären und Eltern eine echte Wahlfreiheit bei der Wahl des Betreuungsarrangements für ihre Kinder ermöglichen. Hierbei wenden wir uns auch an Professionen, welche Eltern nach einer Trennung unterstützen und beraten, sowie an die Politik, welche aufgefordert ist, geeignete Rahmenbedingungen auch für die Doppelresidenz zu schaffen.
In der Projektgruppe haben sich zahlreiche Einzelpersonen und Vertreter von Vereinen sowie der Fachwelt aus dem deutschsprachigen Raum zusammengefunden und fördern den Austausch zum Stand und zur Entwicklung der Doppelresidenz im gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, juristischen und politischen Rahmen.
Herzogstraße 1a, 60528 Frankfurt
Datum: 01.02.2019 - 07:50 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1692771
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Markus Witt
Stadt:
Frankfurt
Telefon: 0177 235 68 21
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
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