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MDR-Magazin "Hauptsache Gesund" zur Krebsvorsorge (Weltkrebstag am 4.2.19) / Onkologen in Mitteldeutschland: Sensibilisierung schon im Kindesalter

ID: 1692631


(ots) - Anlässlich des bevorstehenden Weltkrebstages
sprechen sich Krebsmediziner in Mitteldeutschland für eine stärkere
Sensibilisierung schon bei Kindern und Jugendlichen aus, um
frühzeitig einen gesunden Lebensstil als Teil einer effektiven
Krebsvorsorge anzuregen. Im Gespräch mit dem MDR-Magazin "Hauptsache
Gesund" sagt Dr. Jutta Hübner, Professorin für Integrative Onkologie
am Universitätsklinikum Jena: "Wenn wir investieren wollen, dann in
Gesundheitsaufklärung schon in diesen Altersgruppen." Prof. Dr.
Martin Bornhäuser, geschäftsführender Direktor am Nationalen Centrum
für Tumorerkrankungen Dresden, ergänzt mit Blick auf das Thema
Hautkrebs: "Kindern sollte früh nahegebracht werden, wie sie sich zum
Beispiel vor UV-Strahlung schützen." Außerdem betonen beide Mediziner
die Bedeutung des Wissens um eine gesunde Ernährung und ausreichende
körperliche Bewegung, um das individuelle Krebsrisiko für das ganze
Leben zu minimieren.

Unterschiedlicher Meinung sind die Wissenschaftler allerdings beim
Thema Früherkennung. "Über Krebsvorsorge wird, wenn, dann oft nur
negativ berichtet", sagt Martin Bornhäuser. Das führe schnell zu
Verunsicherungen und Ängsten bei den Menschen. Jutta Hübner ist da
anderer Ansicht: "Ich finde die Berichterstattung viel zu positiv",
sagt sie. Die Erwartungshaltung an die Früherkennung sei in der
Bevölkerung dadurch viel zu hoch, meint Hübner: "Aber wir verhindern
den Krebs nicht, wir entdecken ihn nur früher." Während Bornhäuser
sich wünscht, dass mehr Leute zu Früherkennungsuntersuchungen gehen,
ist Hübner kritisch: Der mögliche Nutzen und der mögliche Schaden von
Früherkennung könne individuell ganz unterschiedlich sein und sei
deshalb statistisch nicht belegbar. Sie findet daher, dass der
gesundheitspolitische Auftrag darin liegen müsse, über die einzelnen




Früherkennungsmaßnahmen jeweils auch einzeln präzise und verständlich
für die Allgemeinheit zu informieren. "Bei der Mammographie ist das
seit kurzem mit Infomaterial (''Mammographie-Screening - eine
Entscheidungshilfe'') exzellent und differenziert gelungen, überall
sonst fehlt so eine Broschüre", so die Onkologin. Denn auch
Früherkennungs-Untersuchungen würden gewisse Risiken bergen: Es könne
zu einem falschem Verdacht kommen oder etwas übersehen werden oder
auch bei einem kleinen Eingriff ein körperlicher Schaden entstehen.
Hinzu käme auch eine mögliche individuelle psychische Belastung in
solchen Fällen.

Nach Angaben der Techniker Krankenkasse und der Barmer gegenüber
dem MDR-Magazin "Hauptsache Gesund" sei der allgemeine Trend unter
ihren Versicherten bei vielen Früherkennungs-Untersuchungen
bundesweit rückläufig. Leichte Zuwächse gibt es allerdings beim
Hautkrebsscreening, so die Daten der Techniker Krankenkasse. Bei
dieser Früherkennung liegt Sachsen bei den TK-Mitgliedern mit 23
Prozent (2017) sogar bundesweit auf dem zweiten Platz hinter
Nordrhein-Westfalen. Bei Prostata- und gynäkologischen Untersuchungen
waren die sächsischen Männer und Frauen im Jahr 2017 sogar
Spitzenreiter: Etwa jeder dritte TK-versicherte Sachse und fast zwei
Drittel der Frauen nutzten diese Früherkennungs-Angebote. Bei der
Mammographie, also der Untersuchung auf Brustkrebs, lag
Sachsen-Anhalt vorn: 57 Prozent der Berechtigten nahmen sie in
Anspruch, in Sachsen waren es nur 28 Prozent, in Thüringen 26
Prozent. Bei Barmer-Versicherten nahm die Anzahl der Darmspiegelungen
im Zeitraum von 2012 bis 2017 bundesweit zu: vor allem Männer holen
bei dieser Früherkennungsmaßnahme auf. Rückläufig ist dagegen die
Zahl der Stuhlproben, die zur Darmkrebsfrüherkennung abgegeben
werden.

Das Thema Krebsvorsorge und -früherkennung ist heute Abend auch
Thema in der Sendung "Hauptsache Gesund" um 21:00 Uhr im
MDR-Fernsehen.

Unter Angabe der Quelle sofort frei "Hauptsache Gesund",
donnerstags, 21 Uhr, MDR-Fernsehen www.mdr.de/hauptsache-gesund



Pressekontakt:
MDR, Presse und Information, Katrin Stolle, Tel.: (0341) 3 00 64 53,
E-Mail: presse(at)mdr.de, Twitter: (at)MDRpresse

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Datum: 31.01.2019 - 15:43 Uhr
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