Wann Online-Shopper ihre Daten preisgeben - Die E-Commerce-Trends 2019 (FOTO)
(ots) -
Für jeden vierten Internetnutzer in Deutschland ist
Online-Shopping die absolute Lieblingsbeschäftigung im Internet.[1]
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Shopping- und
Vergleichsplattform idealo, in der Konsumenten zu den aktuellen
Trends im E-Commerce befragt wurden. Am ehesten gehen die
Shopping-Fans ihrer Lieblingsbeschäftigung übrigens im Büro nach
(21%).
Doch wie nehmen die Verbraucher die aktuellen Entwicklungen und
Trends im E-Commerce eigentlich wahr? Sind Innovationen wie "Voice
Commerce" oder "Künstliche Intelligenz" tatsächlich gewünscht? Und
wie steht es um das Vertrauen der Deutschen in den Online-Handel?
Schon zum zweiten Mal wurden rund 1.000 Internetnutzer nach ihrer
Meinung zu diesen Themen gefragt.
Die Freigiebigkeit steigt - die Skepsis bleibt
Der digitale Fußabdruck, den wir durch das Surfen im Netz
hinterlassen, wird immer größer. Gerade beim Online-Shopping müssen
oft persönliche Daten hinterlegt werden, zum Beispiel die Anschrift
oder das Alter. Umso wichtiger ist die Frage: Wie sicher fühlen sich
die Deutschen eigentlich im Online-Handel?
Die Umfrageergebnisse zeigen: Auch im Jahr 2019 haben noch viele
Online-Shopper Angst, zu einem gläsernen Kunden zu werden. Mehr als
die Hälfte der Konsumenten befürchtet, dass Unternehmen zu viel über
sie und ihre Vorlieben wissen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Angst
zwar leicht gesunken (53% gegenüber 57% in 2018 [2]), dennoch ist
jeder zweite Deutsche kritisch gegenüber Big Data eingestellt (Abb.
1).
Die Skepsis der Verbraucher beschränkt sich jedoch nicht auf das
Thema Privatsphäre im Netz: Eine Auswertung der Verbraucherzentrale
Brandenburg zum sogenannten Dynamic Pricing im August 2018 hat
gezeigt, dass Online-Shops ihre Preise fast täglich ändern. Laut
idealo Umfrage unterstellt rund ein Drittel der Befragten den
Händlern dabei eine böse Absicht - sie vermuten, dass Shops ihre
Kunden mit häufigen Preisänderungen verwirren wollen (Abb. 2). 58
Prozent glauben, dass die Preise im Netz abends am höchsten liegen.
34 Prozent halten den Samstag für den teuersten Tag der Woche.
Trotzalledem werden die Deutschen mit ihren persönlichen Daten
immer freigiebiger - zumindest, wenn sie sich einen konkreten
praktischen Nutzen davon versprechen: 60 Prozent sind bereit, ihre
persönlichen Daten anzugeben, wenn sie attraktive Vorteile erhalten
(Abb. 3). Das sind acht Prozentpunkte mehr als im letzten Jahr. 67
Prozent finden die Speicherung von persönlichen Daten sogar nützlich
- zum Beispiel bei der Hinterlegung von Bezahldaten zur schnelleren
Bestellabwicklung.
Online-Shop statt Einkaufsmeile?
Trotz der Bedenken, die die Deutschen gegenüber dem
Online-Shopping haben, hat es der stationäre Handel in Zeiten der
Digitalisierung nicht leicht. Der Online-Handel boomt, die
Shoppingmeilen sind heute oft nicht mehr so stark frequentiert wie im
"Prä-Internet"-Zeitalter. Was macht für die deutschen Konsumenten den
Reiz des Online-Shoppings aus? Fast alle Befragten überzeugt die
neutrale Beratung im Internet - 88 Prozent mögen es, dass sie sich
online in Ruhe über ein Produkt informieren können, ohne dass sie
ständig ein Verkäufer anspricht. Gleichzeitig finden sie es doch eher
wichtig, Produktinformationen und Beratung im stationären Handel zu
bekommen (73%), insbesondere bei Elektronikprodukten (59%) und
Medikamenten (56%).
Zudem schafft es der stationäre Handel, Sinne anzusprechen, die
der Online-Handel nicht bedienen kann. Daher schaut sich ein Drittel
der Deutschen Produkte im stationären Handel an, bevor diese online
erworben werden. Und bei bestimmten Produktgruppen favorisieren die
Deutschen den stationären Handel nach wie vor (Abb. 4): Lebensmittel
werden lieber stationär (92%) als online (7%) gekauft - ebenso Möbel
und Einrichtungsgegenstände (64% stationär vs. 32% online),
Medikamente (54% vs. 41%) und Kosmetikprodukte (51% vs. 38%).
Chatbots ja - Smart-Home-Geräte nein
Automatisierte Kundenservice-Assistenten, sogenannte Chatbots,
werden für die Digitalbranche immer attraktiver, weil sie bei
unkomplizierten Kundenfragen schnelle Lösungen liefern können und
somit das Kundenerlebnis verbessern und Kosten sparen. Die Akzeptanz
für Chatbots ist seit dem vergangenen Jahr leicht gestiegen. 35
Prozent finden den Einsatz von Chatbots sinnvoll (gegenüber 30% in
2018). Und deutlich mehr Menschen lehnen solche
Kundenservice-Assistenten nicht generell ab (32% gegenüber 18%) (Abb.
5). Sinnvoll ist für die meisten der Einsatz von Chatbots bei der
Unterstützung von Bestellprozessen (70%) oder bei Fragen zum Produkt
(49%). Dennoch ist für 67 Prozent der Deutschen beim Thema
Online-Shopping ein persönlicher Kontakt mit einem Menschen wichtig.
Dagegen haben Smart-Home-Geräte mit digitalen Sprachassistenten
wie Google Home oder Amazon Echo an Beliebtheit eingebüßt. 64 Prozent
besitzen kein solches Smart-Home-Gerät und planen auch nicht, eines
zu kaufen (gegenüber 53% im Vorjahr) (Abb. 6). Dabei zeigt sich die
Mehrheit der Befragten, die eines besitzen, zufrieden: 67 Prozent
sagen sogar, dass sich ihr Leben zumindest etwas verbessert hat.
Dabei wird das Gerät hauptsächlich zum Musik hören genutzt (77%).
Laut Umfrage bestellt nur jeder dritte Besitzer eines digitalen
Sprachassistenten darüber auch Produkte - eine entscheidende Rolle
spielt der sogenannte Voice Commerce im Online-Handel noch nicht.
Fazit: Innovationen brauchen hierzulande mehr Zeit
Der Online-Handel will mit Innovationen das Geschäft ankurbeln.
Doch nicht alle E-Commerce- Trends kommen bei der deutschen
Bevölkerung direkt gut an. Das Thema Voice Commerce zeigt dies
besonders deutlich, denn digitale Sprachassistenten haben bislang
noch nicht den Weg in die breite Masse gefunden. Andere Trends werden
sogar als störend empfunden: Mehr als die Hälfte der Internetnutzer
fühlt sich laut idealo Studie von personalisierten Angeboten im Netz
genervt. Auch beim Thema Dynamic Pricing überwiegt bei den
Verbrauchern die Skepsis - immerhin ein Drittel vermutet böse
Absichten bei den Händlern.
Angesichts dieser Ergebnisse stellen sich die Fragen: Sind die
Deutschen innovationsscheu? Sind sie Neuerungen im Online-Handel
gegenüber generell negativ eingestellt - oder brauchen Trends
hierzulande einfach mehr Zeit? Die Entwicklung beim Thema Datenschutz
lässt eher auf Letzteres schließen: Gegenüber dem Vorjahr zeigen sich
die Menschen eher bereit, ihre persönlichen Daten anzugeben, wenn sie
sich davon einen konkreten Vorteil versprechen. Hier ist also
durchaus eine allmähliche Verschiebung der Prioritäten wahrzunehmen.
Dass alle Trends wirklich langfristig den Weg in den Markt finden,
ist aber unwahrscheinlich. Denn letztlich entscheidet das
Nutzerverhalten, ob sich eine Innovation dauerhaft durchsetzen kann.
Ob etwa Voice Commerce den Sprung aus der Nische schafft - man darf
gespannt sein.
Das Whitepaper "E-Commerce-Trends 2019" mit sämtlichen
Studienergebnissen finden Sie unter http://ots.de/XqWXac
[1] Alle Daten, soweit nicht anders angegeben, sind vom
Marktforschungsunternehmen ResearchNow-SSI im Auftrag der idealo
internet GmbH erhoben worden. An der Online-Befragung im Dezember
2018 nahmen 1.037 Internetnutzer teil. Die Ergebnisse sind
repräsentativ für die deutsche Internetbevölkerung nach Alter (18-64
Jahre) und Geschlecht.
[2] Vgl. dazu die idealo Studie "E-Commerce-Trends 2018" aus dem
vergangenen Jahr: http://ots.de/KJXYYl
Pressekontakt:
Elina Vorobjeva
+49 (0)30 800 970 882
presse(at)idealo.de
Frank Böker
+49 (0)30 800 970 184
presse(at)idealo.de
Original-Content von: Idealo Internet GmbH, übermittelt durch news aktuell
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 29.01.2019 - 09:51 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1691363
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Handel
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 42 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Wann Online-Shopper ihre Daten preisgeben - Die E-Commerce-Trends 2019 (FOTO)
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Idealo Internet GmbH (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).