Ravensburger-Chef Clemens Maier: "Wir sind ein Unternehmen mit 136 Jahren Geschichte, aber wir wollen immer auf der Höhe der Zeit sein!" (AUDIO)
(ots) -
Das oberschwäbische Traditionsunternehmen setzt weiter auf
Innovation - Umsatz im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent auf 491,2
Millionen Euro gewachsen
INTERVIEW mit Clemens Maier, Vorstandsvorsitzender Ravensburger
Gruppe
Anmoderation:
Auch in Zeiten von Smartphone, Tablet und Co.: Gesellschaftsspiele
sind nach wie vor voll im Trend! Wie der deutsche Branchenverband
Spieleverlage mitteilte, stieg der Umsatz mit Brett- und
Kartenspielen sowie Puzzles im Jahr 2018 auf ein neues Rekordhoch an
- ein Trend, der sich auch 2019 fortsetzen dürfte. Und so blickt die
Branche mit großer Zuversicht auf die heute (29.01.) in Nürnberg
beginnende internationale Spielwarenmesse. Mehr als 2.800 Aussteller
aus 68 Ländern zeigen bis Sonntag das weltweit breiteste Angebot aus
den Bereichen Spiel, Hobby und Freizeit. Selbstverständlich ist auch
Ravensburger als größter deutscher Hersteller von Spielen, Puzzles
und Kreativprodukten auf der Messe vertreten und zeigt unter anderem
mit der Innovation "toi+" eine Spielzeugkonsole, die ganz ohne
Bildschirm auskommt. Bereits gestern hat Ravensburger beim
traditionellen Wirtschaftspressegespräch einen Einblick in seine
strategischen Pläne gegeben und eine Bilanz des Geschäftsjahres 2018
gezogen. Insgesamt hat die Ravensburger Gruppe im abgelaufenen
Geschäftsjahr einen Umsatz von 491,2 Millionen Euro erwirtschaftet
und damit in allen wesentlichen Geschäftsbereichen zugelegt. Wir
haben uns am Vorabend der Spielwarenmesse mit dem
Ravensburger-Vorstandsvorsitzenden Clemens Maier unterhalten.
1. Herr Maier, wie war das Geschäftsjahr 2018 der Ravensburger
Gruppe?
Wir sind mit dem Jahr 2018 sehr zufrieden. Wir sind in Summe um
4,3 Prozent gewachsen, vor allem freut uns, dass wir im Vergleich zu
den Spielwarenmärkten ein gutes Stück besser abgeschnitten haben. Wir
sind auf europäischem Level ungefähr zehn Prozentpunkte über dem
Markt, von daher sind wir ganz zufrieden mit dem Jahr. (0:18)
2. Der Bestseller unter den Ravensburger Spielwaren war 2018 ein
für Ihr Unternehmen auf den ersten Blick eher ungewöhnliches Produkt,
die innovative Kugelbahn "GraviTrax". Worauf ist der Erfolg dieser
Eigenentwicklung zurückzuführen?
Es ist ein sehr schönes Thema und insofern auch "sehr
Ravensburger", weil es für etwas leicht Edukatives steht. Man baut
und konstruiert und letztlich geht es auch um das Thema Schwerkraft.
Aber in der Tat ist es etwas anderes, weil es ein etwas freieres
Spielen ist, und auch für eine etwas ältere Zielgruppe als viele der
Ravensburger-Produkte. (0:19)
3. Das Beispiel "GraviTrax" zeigt: Ein zentrales Element Ihrer
Unternehmensstrategie ist das konsequente Vorantreiben von
Innovationen. Warum ist es gerade für ein Unternehmen mit so viel
Tradition wichtig, mit seinen Produkten immer wieder neue, auch
digitale Wege zu gehen?
Das spielt natürlich eine sehr wichtige Rolle. Wir sind ein
Unternehmen mit 136 Jahren Geschichte, aber wir wollen immer auf der
Höhe der Zeit sein. Und da kann man die Digitalisierung toll nutzen.
Und es macht riesig Spaß, wenn man auch innerhalb der Firma digitale
Entwicklungen wie Apps selber bauen und die mit unseren Marken
verbinden kann. (0:19)
4. Auf der Neuheitenschau in Nürnberg präsentiert Ravensburger
eine weitere Innovation: Die bildschirmlose Spielzeugkonsole "toi+",
eine Eigenentwicklung, die Ende 2019 in den Handel kommt. Was genau
hat es damit auf sich?
"toi+" hat eigentlich eine Idee: Nämlich, dass man eine
Elektronikeinheit hat und die mit verschiedenen Spielwaren zusammen
nutzen kann. Und es reichert das Spielzeug, ein Spielbrett oder eine
Spielfigur an mit Bewegung, mit Geräuschen. Es bringt mehr Spielwert
aber mit unaufdringlicher Elektronik. Das finden wir sehr spannend
daran. (0:26)
5. Bei aller Innovationsfreude: Der Boom von klassischen,
haptischen Gesellschaftsspielen hält ungebrochen an. Was glauben Sie
sind die Gründe hierfür?
Das ist sehr schön, dass das so ist. Das war nicht unbedingt
vorauszusehen, aber wir sehen, dass die Leute auch in einer Zeit, in
der die Digitalisierung viele Lebensbereiche verändert, ein Interesse
haben, mit Freunden und Familie am Tisch zu sitzen, denen in die
Augen zu schauen, mit denen ein Spiel zu spielen. Da ist ein hoher
Wert darin. Und das erkennen die Leute auch in so einer Digitalen
Welt gerade wieder. (0:25)
6. Sie haben im vergangenen Jahr angekündigt, verstärkt auf
Internationalisierung setzen zu wollen. Inwiefern trägt diese
Strategie bereits Früchte?
2018 war ein Jahr, in dem wir in Deutschland um sieben Prozent
gewachsen sind. Aber auch in Auslandsmärkten, allen voran Amerika
unser Auslandsgeschäft weiter ausbauen konnten. Dort haben wir
investiert die letzten Jahre, haben zwei Firmen dazu gekauft. Wir
sind inzwischen in allen Vertriebskanälen und verschiedenen
Produktsegmenten mir den Marken Ravensburger, Thinkfun, Brio und auch
"Wonder Forge", einer amerikanischen Marke, vertreten. Und die Summe
davon lässt uns inzwischen ein guter Handelspartner sein. Das
bekommen wir auch zurückgespielt und letztlich kommen die Produkte,
die in Amerika entwickelt werden, auch beim amerikanischen Kunden an.
(0:36)
7. Mit der Neuheit toi+" und dem gemeinsam mit Google entwickelten
Quiz- und Fun-Spiel "kNOW!" ist Ravensburger in Nürnberg gleich mit
zwei Produkten für den "ToyAward" nominiert. Wie groß ist auch vor
diesem Hintergrund Ihre Vorfreude auf die diesjährige
Spielwarenmesse?
Nominierungen sind immer ein spannendes Thema und man weiß bis zum
letzten Moment nicht, was da passiert. Aber wir freuen uns in der Tat
auf die Messe, denn sie ist für uns immer ein ganz wichtiger
Zeitpunkt, nicht nur die Kunden zu treffen sondern auch ganz viele
Spieleerfinder. Es findet viel Produktaustausch statt und es ist auch
ein gutes Zusammenkommen aller internationalen Teams. (0:19)
Abmoderation:
Die Spielewelt blickt ab heute nach Nürnberg. Auf der
Internationalen Spielwarenmesse stellen bis zum 3. Februar über 2.800
Aussteller rund eine Million Produkte vor, darunter etwa 120.000
Neuheiten. Mittendrin: das oberschwäbische Traditionsunternehmen
Ravensburger, der führender Anbieter von Puzzles, Spielen und
Beschäftigungsprodukten in Europa.
Pressekontakt:
Ravensburger AG, Heinrich Hüntelmann, 0751 86 1942
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0
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Datum: 29.01.2019 - 09:35 Uhr
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