Besuch bei Afrikas Wirtschafts-Musterschüler / Bundespräsident Steinmeier reist am 27. Januar nach Äthiopien
(ots) - Die Agrar-Exporte legen zu, die
Entwicklung des industriellen Sektors ist beeindruckend, die Erfolge
bei der Armutsbekämpfung sind enorm groß. Die wirtschaftliche
Entwicklung Äthiopiens ist bemerkenswert, sowohl die Weltbank als
auch der Internationale Währungsfonds (IWF) sehen das Land auf einem
sehr guten Weg:
"Der IWF prognostiziert für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum in
Höhe von 8,5 Prozent. Die Weltbank erwartet sogar fast 9 Prozent für
2019 bis 2021. Auch internationale Investoren glauben an das Land.
Die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung
(UNCTAD) geht von einem Zufluss von Direktinvestitionen in Höhe von
3,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 aus. Zum Vergleich: In Kenia
lag die Summe bei 672 Millionen", erklärt Katrin Weiper,
Ostafrika-Expertin von Germany Trade & Invest (GTAI).
Mit dem Bau von Industrieparks, neuen Kraftwerken und dem Ausbau
des Schienen- und Straßennetzes will die Regierung in Addis-Abeba den
ehemals rückständigen, autoritär regierten Staat zum führenden
industriellen Hersteller in Afrika weiterentwickeln.
Hoffnungsträger Abiy Ahmed, der neue Premierminister, hat zwar mit
Reformen begonnen und sucht auch den Frieden mit dem Nachbarland
Eritrea. Doch ob er den völlig starren Staatsapparat Äthiopiens
modernisieren und die omnipräsente und ineffiziente Bürokratie
erfolgreich abbauen kann, muss sich erst zeigen. Hinzu kommt: Die
Exporte sind deutlich geringer als die Importe, die
Staatsverschuldung ist hoch, die Liquiditätsprobleme des Landes sind
es ebenfalls. Die sozialen Spannungen und Unruhen sind nach wie vor
vorhanden, ein im westlichen Sinne demokratischer Rechtsstaat ist
Äthiopien noch lange nicht.
"Trotzdem ist die jetzige Entwicklung vielversprechend. Vor allem
die erfolgreiche Armutsbekämpfung ist keinesfalls selbstverständlich
und gibt Grund zur Hoffnung. In Äthiopien leben 110 Millionen
Menschen und das Potenzial in der Landwirtschaft ist riesig. Die
Öffnung für private Investitionen und der klare politische Wille zur
Modernisierung und Industrialisierung der Wirtschaft sind eindeutig.
Trotz aller Herausforderungen entsteht hier entsteht ein attraktiver
Markt", so Martin Böll, GTAI-Korrespondent in Nairobi (Kenia).
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Datum: 25.01.2019 - 09:00 Uhr
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