Magen verkleinert, kalte Füße und viel Luft / Deutsche Wildtier Stiftung: So überstehen Wildtiere auch eisige Kälte
(ots) - Enten haben immer kalte Füße! "Zum Glück für die
Wasservögel", sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier
Stiftung. "Deshalb können sie auch auf zugefrorenen Teichen stehen,
ohne auf dem Eis festzufrieren. Hinter dem Trick mit den kalten Füßen
steckt ein spezieller Kreislauf: Es strömt nur wenig Blut vom Körper
in die Vogelfüße; dieses Blut kühlt auf dem Weg nach unten von etwa
40 Grad auf sechs Grad ab. Kalte Füße sind nur eine
Überlebensstrategien der Wildtiere bei Eiseskälte.
"Mit Hilfe einer Magenverkleinerung kommt der Rothirsch in der
nahrungsarmen Zeit über den Winter", sagt Goris. "Sein Pansen fasst
jetzt 60 Prozent weniger Nahrung als im Herbst, wenn es reichlich
Futter gibt." Die Verkleinerung des Verdauungstraktes und das
Herunterfahren des Stoffwechsels machen den Rothirsch zum idealen
Kaloriensparer im Winter.
Das Kältehoch hat Deutschland auch weiterhin Griff. Das
Thermometer zeigt klirrende Minustemperaturen und wer jetzt das Haus
verlässt, trägt oft atmungsaktive Funktionskleidung, die durch
luftgefüllte Membranen besonders kälteabweisend ist. "Nichts anderes
machen Wildtiere", sagt Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung.
Den Feldhasen wachsen kälteabweisende Wollhaare, die ebenfalls mit
Luftpolstern im Haarkleid gegen Kälte isolieren. Das Deckhaar der
Wildschweine ist länger als im Sommer. Darunter schützt kurze dicke
Unterwolle und Luftkammern im Wildschweinfell verhindern die Abgabe
von Körperwärme. "Das Prinzip unserer Outdoor-Funktionskleidung wurde
in der Tierwelt erfunden", sagt Eva Goris. Vögel sind Meister der
Isolation durch Luft: Sie plustern sich einfach auf. Außerdem haben
sich Wildschweine - wie andere Wildtiere auch - eine dicke
Speckschicht angefressen. "Wenn die Kälte an den Körperkräften zerrt,
heißt das Motto: Die Dicken kommen durch!"
Eine ganz andere Strategie haben Stechmücken. Sie überleben, weil
sie sich für den Winter fit-schrumpfen! "Sie scheiden überschüssige
Körperflüssigkeit aus und bauen in die verbleibende Zellflüssigkeit
eine Art Frostschutzmittel ein. Dann verfallen sie in eine Art
Kältestarre", sagt die Expertin der Deutschen Wildtier Stiftung. So
schaffen es befruchtete Weibchen auch eisige Winter zu überleben. Mit
einem besonders dichten Fell kann der Fischotter der Kälte trotzen:
"50 000 Haare wachsen bei ihm etwa auf der Fläche eines
Daumennagels", sagt Goris. Mit einem so schönen Pelz lässt es sich
auch in der kalten Jahreszeit aushalten!
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Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris(at)DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de
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Datum: 23.01.2019 - 08:40 Uhr
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