Rheinische Post: Kommentar /
Prozess der Aufklärung
= VON JÖRG ISRINGHAUS
(ots) - Gerade für Menschen, die bei der Loveparade
Katastrophe einen Angehörigen verloren haben, wird es frustrierend
sein, dass der Prozess vielleicht eingestellt wird. Ohne dass jemand
die Verantwortung übernimmt, ohne dass ein Schuldiger verurteilt
würde. Allerdings hat das Verfahren gezeigt, wie schwierig es ist,
Einzelne und deren Schuldanteil zu benennen, war es am Ende doch eine
Versagenskette, die ins Verderben geführt hat. Immerhin: Es hat
diesen Prozess gegeben, es gibt ihn immer noch, trotz großer
Widerstände und so umständlichen wie langwierigen Ermittlungen. Der
Wille nach Aufklärung war da, und im Zuge dieser Aufarbeitung ist
vieles, was falsch gelaufen ist, ans Licht gekommen. Der Prozess ist
damit eine Mahnung, größtmögliche Sorgfalt walten zu lassen. Und
vielleicht können davon nachfolgende Veranstalter profitieren,
vielleicht fließen die Erkenntnisse in neue Richtlinien ein. Das ist
kein Trost für die Betroffenen, aber so kann der Prozess
möglicherweise dazu beitragen, dass sich eine derartige Katastrophe
nicht wiederholt.
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Datum: 16.01.2019 - 21:02 Uhr
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