BERLINER MORGENPOST: Im Dienste der Sauberkeit / Kommentar von Ulrich Kraetzer zu Müll in Berlin
(ots) - Kurzform: Den Auftrag der Abgeordneten, die Bürger
zu sensibilisieren, ihren Müll nicht einfach auf der Straße
abzuladen, haben Senat und Wirtschaftssenatorin Pop bisher nicht
überzeugend angepackt. Auch die Forderung, im Bußgeldkatalog höhere
Strafen festzusetzen, veranlasste die Verwaltung bisher nur zu einem
Prüfauftrag. Das ist zu wenig. Denn wie war das noch mal? Für die
Lebensqualität und die Zufriedenheit der Bürger mit ihrer Stadt ist
Sauberkeit ein wichtiger Gradmesser.
Der vollständige Kommentar: Sauberkeit ist nicht spießig.
Sauberkeit ist ein Gradmesser für die Lebensqualität und die
Zufriedenheit der Bürger mit ihrer Stadt. So formulierte es im
September vergangenen Jahres die Berliner Senatsverwaltung für
Wirtschaft - und wer will da widersprechen? Nun ist es bekannt, dass
Berlin oft eher dreckig ist. Vor allem die Bewohner der Innenstadt
müssen das jeden Tag aufs Neue erleben. Die Volksvertreter haben den
Senat deswegen bereits Ende 2017 aufgefordert, eine Strategie für
mehr Sauberkeit zu entwickeln. Ein Jahr später lässt sich
feststellen, dass der Senat und die zuständige Wirtschaftssenatorin
Ramona Pop (Grüne) diesem Auftrag gefolgt sind. Aber nur zum Teil.
Auf der Habenseite steht, dass viele Parks inzwischen von der
Berliner Stadtreinigung gesäubert werden. Das ist gut. Denn die
Bezirke waren damit überfordert. Wo die Profis in Orange am Werk
sind, gehören überfüllte Mülleimer nun in der Regel der Vergangenheit
an. Offen bleibt, warum die Politik diese Verlagerung von Aufgaben
nicht schon vor Jahrzehnten auf den Weg brachte. Gut ist auch, dass
den bezirklichen Ordnungsämtern 102 zusätzliche Stellen zugewiesen
wurden. Der Haken: Die Ausschreibungsverfahren sind langwierig, die
Nachfrage nach Arbeitskräften ist gestiegen und die Bezahlung ist
überschaubar. Bisher konnte daher nur ein Bruchteil der Stellen
besetzt werden. Weil die zusätzlichen Mitarbeiter auch für andere
Aufgaben eingesetzt werden dürfen, bleibt zudem abzuwarten, in
welchem Maße sie tatsächlich illegalen Müllablagerungen nachspüren
werden. Den Auftrag der Abgeordneten, die Bürger zu sensibilisieren,
ihren Müll nicht einfach auf der Straße abzuladen, haben Senat und
Wirtschaftssenatorin Pop bisher nicht überzeugend angepackt. Auch die
Forderung, im Bußgeldkatalog höhere Strafen festzusetzen, veranlasste
die Verwaltung bisher nur zu einem Prüfauftrag. Das ist zu wenig.
Denn wie war das noch mal? Für die Lebensqualität und die
Zufriedenheit der Bürger mit ihrer Stadt ist Sauberkeit ein wichtiger
Gradmesser.
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Datum: 13.01.2019 - 20:34 Uhr
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