Rheinische Post: Kommentar: Lynchstimmung
(ots) - VON MATTHIAS BEERMANN Sollte Frankreichs
Präsident Emmanuel Macron geglaubt haben, er könne die Protestwelle
der "Gelbwesten" mit milliardenschweren Zugeständnissen und dem
Kippen der unpopulären Ökosteuer stoppen, so lag er wohl daneben.
Zwar ist die Beteiligung an den Demonstrationen und Blockaden im
ganzen Land erheblich zurückgegangen, aber dafür radikalisiert sich
die Bewegung zusehends. Von Anfang an hatte der Protest einiger
"Gelbwesten" anarchische Züge. Ihnen ging es nicht mehr nur um das
Erreichen konkreter politischer Ziele, ihnen ging es um den Umsturz
des ganzen Systems. Mit einer derartigen politischen Lynchstimmung
umzugehen, ist nicht leicht, und trotzdem wird die französische
Regierung Fingerspitzengefühl beweisen müssen. Recht und Ordnung
müssen durchgesetzt werden, aber mit Augenmaß und ohne sich
provozieren zu lassen. Einer deutlichen Mehrheit der Franzosen geht
der zerstörerische gelbe Dauerprotest inzwischen zwar auf die Nerven,
aber die Regierung wäre schlecht beraten, ihre angeknackste Autorität
mit unnötiger Härte wiederherstellen zu wollen.
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Datum: 04.01.2019 - 20:22 Uhr
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