Schallmauer durchbrochen: neuer Investmentrekord mit gut 61,5 Mrd. EUR
(ots) - 2018 wurden bundesweit gut 61,5 Mrd. EUR in
Gewerbeimmobilien investiert - ein neuer Rekord. Rechnet man noch die
Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) hinzu, ergibt sich
ein Gesamtumsatz von gut 77,8 Mrd. EUR. Dies ergibt der
Investmentmarkt-Report von BNP Paribas Real Estate, der Ende Januar
veröffentlicht wird. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Neues Rekordergebnis mit gut 61,5 Mrd. EUR (+6 %)
- Vor allem Einzeldeals treiben Umsatz: neuer Bestwert mit gut 46
Mrd. EUR
- Paketverkäufe mit 15,5 Mrd. EUR rückläufig (-20 %)
- Büro-Investments mit 48 % (29,7 Mrd. EUR) erneut beliebteste
Assetklasse
- A-Standorte mit neuem Rekordumsatz (38,65 Mrd. EUR);
Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart erzielen Allzeithoch
- Netto-Spitzenrenditen noch einmal gesunken
- Über 1.700 erfasste Transaktionen (nur Gewerbe)
- Anteil ausländischer Käufer bei knapp 41 %
"Nach drei sehr guten Jahren wurde 2018 erwartungsgemäß erstmals
die 60-Mrd.-EUR-Schwelle durchbrochen", sagt Piotr Bienkowski, CEO
von BNP Paribas Real Estate Deutschland. "Das außergewöhnliche
Vorjahresergebnis wurde damit noch einmal um knapp 6 % übertroffen.
Trotz gesenkter BIP-Prognosen für die nächsten zwei Jahre und sich
eintrübender Stimmungsindikatoren bleibt das Interesse der Investoren
an deutschen Immobilien also ungebrochen hoch."
Büro-Investments dominierten das Marktgeschehen (fast 29,7 Mrd.
EUR; 48 % des Gesamtergebnisses). Vor allem einzelne Bürohäuser, auf
die über 27,1 Mrd. EUR entfallen, standen im Fokus der Käufer.
Insgesamt konnten 65 Einzelverkäufe im dreistelligen Millionenbereich
erfasst werden. Absoluter Spitzenreiter ist Frankfurt, wo alleine 19
Großabschlüsse registriert wurden. Sowohl deutsche als auch
ausländische Anleger setzen auf eine mittelfristig sehr positive
Entwicklung der Bankenmetropole. Aber auch in München (15), Berlin
(12) und Hamburg (7) wurde eine ganze Reihe großvolumiger
Bürotransaktionen getätigt. Auf Platz zwei folgen
Einzelhandelsimmobilien, die 11,2 Mrd. EUR (18 %) zum Umsatz
beisteuern. Fach- und Supermärkte stehen bei den Investoren
grundsätzlich nach wie vor sehr hoch im Kurs, genauso wie
Highstreet-Objekte in den absoluten Top-Lagen. Dagegen herrscht auf
Investorenseite Verunsicherung bezüglich der Entwicklung bei
Shoppingcentern. Weiterhin auf Erfolgskurs sind Logistik-Investments,
die auf 7,2 Mrd. EUR (12 %) kommen und damit das zweitbeste Resultat
aller Zeiten erzielen. Auch Hotels haben ihren Höhenflug fortgesetzt,
auch wenn sie mit gut 4 Mrd. EUR (6,5 %) rund 4 % unter ihrem
Vorjahreswert liegen. Das deutlich höhere Niveau im Vergleich zu
früheren Jahren wurde aber erneut eindrucksvoll bestätigt.
Einzeltransaktionen steuern gut 46 Mrd. EUR zum Gesamtergebnis
bei. Die Bedeutung von Portfoliodeals hat sich weiter verringert: Mit
gut 15,5 Mrd. EUR liegt das Resultat in diesem Marktsegment 20 %
niedriger als im Vorjahr. Auch der Anteil am Gesamtvolumen liegt mit
25 % auf dem niedrigsten Niveau der letzten fünf Jahre. Bemerkenswert
ist, dass bei Paketverkäufen in fast allen Assetklassen rückläufige
Investitionsvolumina gegenüber dem Vorjahr zu beobachten sind.
Verantwortlich hierfür ist jedoch nicht ein rückläufiges Interesse
der Anleger, sondern in erster Linie ein nicht ausreichendes Angebot.
"Besonders im Blickpunkt der Investoren standen die A-Standorte
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart. Auf
sie entfallen zusammen gut 38,65 Mrd. EUR, was einem Anteil von rund
63 % am Gesamtergebnis entspricht. Dies ist ein neuer Rekord", sagt
Marcus Zorn, Deputy CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland.
Unangefochtener Spitzenreiter ist Frankfurt: Mit einem Umsatz von
10,23 Mrd. EUR hat erstmals ein deutscher Standort die
10-Mrd.-EUR-Schwelle überschritten. Auf Rang zwei platziert sich
Berlin (7,43 Mrd. EUR). Gerade in der Hauptstadt übertrifft die
Nachfrage allerdings weiterhin das Angebot, sodass bei ausreichendem
Produkt ein noch höherer Umsatz erzielt worden wäre. Nur hauchdünn am
Rekordvolumen des Jahres 2007 vorbeigeschrammt ist München (6,67 Mrd.
EUR). Neue Rekordergebnisse verzeichnen Hamburg, wo mit 5,9 Mrd. EUR
erst zum zweiten Mal eine Fünf vor dem Komma steht, Düsseldorf mit
3,9 Mrd. EUR und Stuttgart mit 2,54 Mrd. EUR. In Köln werden 1,98
Mrd. EUR notiert, womit die Domstadt nur ganz knapp an der
2-Mrd.-EUR-Hürde scheitert.
"Die auf den ersten Blick vielleicht überraschend gute Verfassung
der deutschen Investmentmärkte spiegelt letztendlich die harten
Rahmenbedingungen wider, die nach wie vor für Immobilien sprechen.
Eine steigende Beschäftigung, ein weiteres, etwas moderateres,
Wirtschaftswachstum und der Bedeutungsgewinn der großen Metropolen
sprechen auch 2019 für starke Investmentmärkte. Vor diesem
Hintergrund deutet alles darauf hin, dass die 50-Mrd.-EUR-Schwelle
wieder deutlich übertroffen werden dürfte und ein Transaktionsvolumen
zwischen 55 und 60 Mrd. EUR realistisch erscheint", fasst Piotr
Bienkowski die Aussichten zusammen.
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Datum: 04.01.2019 - 13:01 Uhr
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