Kölner Stadt-Anzeiger: Fremdenfeindliche Attacken: Amokfahrer wollte mit Anschlägen der Terrorgefahr durch Flüchtlinge begegnen, er lebte bereits im Jahr 2005 in geschlossener Klinik
(ots) - Der Amokfahrer von Bottrop litt offenbar unter
Liebeskummer. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger aus Ermittlerkreisen
erfuhr, bekundete er im Verhör, dass er zwar noch mit seiner
Partnerin zusammen sei. "Aber da ist keine Liebe mehr." Wie diese
Zeitung weiter erfuhr, litt der Attentäter, der in der
Silversternacht aus Fremdenhass Ausländer töten wollte, seit
Jahrzehnten unter einer schizophrenen Erkrankung. Demnach lebte der
heute 50-Jährige im Jahr 2005 zeitweilig in einer geschlossenen
psychiatrischen Klinik. Im Verhör berichtete der Beschuldigte, dass
er sich nach wie vor in psychiatrischer Behandlung befinde. Vor dem
Hintergrund will die zuständige Essener Staatsanwaltschaft nach
eigenen Angaben "die Frage der Schuldfähigkeit" durch einen Gutachter
überprüfen lassen. Während der Vernehmung konstatierte die Kripo
ferner, der Festgenommene habe sich psychisch auffällig verhalten.
Der Eindruck trog nicht. Im Verhör ließ Andreas N. offenbar seinem
Ausländerhass freien Lauf. Er wütete über "Kanaken" und
"Schwarzfüße". Auch soll er teils krude Angaben zu seinem Motiv
gemacht haben. Demnach wollte er mit seinen Taten etwaigen Anschlägen
durch syrische oder afghanische Flüchtlinge zuvorkommen. Angesichts
der ausländerfeindlichen Motivlage habe man die Bundes-anwaltschaft
über den Fall unterrichtet, sagte die Essener Oberstaatsanwältin
Anette Milk dieser Zeitung. Die Karlsruher Strafverfolger prüfen
derzeit zwar noch. Wie aber zu erfahren war, scheint es angesichts
der Geistesverfassung des Beschuldigten wenig wahrscheinlich, dass
die Bundesermittler die Silvester-Attacken als herausragenden
Staatsschutzfall einstufen, um ihn zu übernehmen.
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Datum: 02.01.2019 - 19:25 Uhr
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