Rheinische Post: Kommentar /
Leben ohne Arbeit
= VON EVA QUADBECK
(ots) - Die Debatte um das bedingungslose
Grundeinkommen ist in Zeiten des Fachkräftemangels kontraproduktiv.
Wenn Unternehmen händeringend nach Arbeitskräften suchen, ist es das
völlig falsche Signal, den Menschen ein auskömmliches Leben ohne
Arbeit in Aussicht zu stellen. All jene, die sich für rund 2000 Euro
brutto im Monat abrackern, müssen sich reichlich veräppelt vorkommen,
wenn der Nachbar, der nur seinen Hobbys nachgeht, am Ende des Monats
ähnlich viel Geld zur Verfügung hat. Obendrein wäre ein Einkommen
ohne Erwerbsarbeit nicht sozial. Denn von diesem Einkommen müssten
alle Sozialversicherungen wie Krankenkasse, Pflegeversicherung und
Altersvorsorge finanziert werden. Ein bedingungsloses Grundeinkommen
läuft dem Sozialstaatsgedanken komplett zuwider. Die Idee des
Sozialstaats ist, dass alle Menschen nach Möglichkeit für sich selbst
sorgen. Wer wegen Krankheit, Alter, Pflege, Kindererziehung oder
Jobverlust dazu nicht in der Lage ist, wird von der Gemeinschaft
aufgefangen. Dieses System kann nur funktionieren, solange jene, die
es können, einen produktiven Beitrag leisten.
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Datum: 01.01.2019 - 21:16 Uhr
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