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neues deutschland: Kommentar zur Krise der UNO: Die Welt, wie sie 1945 war

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(ots) - Aktuell gibt es weltweit rund 30 bewaffnete
Konflikte. Diese Anzahl demonstriert die Glaubwürdigkeitskrise, in
der sich die Vereinten Nationen (UNO) befinden. Die
Staatengemeinschaft scheint dem täglichen Sterben machtlos gegenüber
zu stehen, obwohl ihre Vertreter ständig tagen und Generalsekretär
António Guterres sich wie ein Wanderprediger auf einer nicht zu enden
scheinenden Friedenstournee befindet. Dabei ist die Krise ein gutes
Stück weit hausgemacht. Das Epizentrum der UNO, der Sicherheitsrat,
spiegelt mit seinen fünf ständigen Mitgliedern USA, Russland,
Großbritannien, China und Frankreich die Welt von 1945 wider. Nicht
ein Land aus Afrika oder Lateinamerika ist dort vertreten, obwohl
sich dort viele Kriege zutragen. Die fünf Staaten sind in der Lage,
jeden Beschluss mit einem Veto zu torpedieren. Ob Resolutionen zu
Palästina, Syrien, Ukraine oder Kuba: Eine Vetomacht kochte dabei
immer ihr eigenes Süppchen. Das wird auch Deutschland nicht ändern,
das jetzt einen Sitz als nichtständiges Mitglied im Rat hat. Mitunter
wird die UNO sogar komplett ignoriert. So geschehen bei dem
NATO-Überfall auf das ehemalige Jugoslawien - ein Tiefpunkt in der
Geschichte der Weltorganisation. Das Dilemma: Es ist keine
Organisation in Sicht, die die UNO ersetzen könnte. Bleibt also nur
zu hoffen, dass eine grundlegende Reform schnellstmöglich Gestalt
annimmt. Und so lange wird das Gewürge in New York weitergehen - und
das sinnlose Serben in den Krisenregionen ebenfalls.



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Datum: 01.01.2019 - 17:30 Uhr
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