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Obdachlose und Einsame feiern Heiligabend in der Apostelkirche Ludwigshafen – Pfarrer Stefan Bauer erfreut über sehr guten Besuch des Gottesdienstes

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Hemshof-Ortsvorsteher Antonio Priolo und sein Stellvertreter Osman Gürsoy packen mit an - Ökumenisches Helferteam seit über 15 Jahren aktiv - Auch zahlreiche Menschen aus nicht prekären Verhälnissen feiern mit


(IINews) - LUDWIGSHAFEN. Es mochten wohl 300 Gläubige gewesen sein, die Pfarrer Stefan Bauer bei der Christvesper an Heiligabend in der Apostelkirche begrüßen konnte. Und auch dieses Jahr ist wieder eine beachtliche Anzahl Wohnungsloser und einsamer Menschen mit dabei. Am Ende der bewegenden Feier erhält jeder Besucher das „Friedenslicht aus Bethlehem“ mit auf den Weg. Und gleich nach der Vesper, so gegen sechs Uhr, macht sich der Pfarrer auf in den benachbarten Gemeindesaal, wo er gemeinsam mit Obdachlosen das Christfest feiert.

Ökumenisches Helferteam seit über 15 Jahren aktiv

Das rund 20köpfige Helferteam hat den Gemeindesaal wieder sehr schön weihnachtlich geschmückt. Und rund 130 Frauen und Männer – über den Abend verteilt – feiern gemeinsam mit dem Pfarrer und seiner Familie Heiligabend. In seiner besinnlichen Ansprache geht der Seelsorger auf die Situation der Gäste ein und gemeinsam singt man das Weihnachtslied „Oh du fröhliche“. Danach servieren die Helferinnen und Helfer den Gästen das Abendessen an ihren Tischen, wie in einem Restaurant. Es gibt leckeren Fleischkäse mit Kartoffelsalat und schmackhaftes Brot sowie Grünkern-Frikadellen für Vegetarier. Auch Kaffee, Kuchen und Gebäck dürfen nicht fehlen.

„Orgel-Heinrich“ erspielt 1000 Euro für Suppenküche

Wieder mit dabei ist „Orgel-Heinnrich“, alias Heinrich Cuntz, der für den musikalischen Rahmen sorgt. Cuntz sammelt seit Jahren bei seinen Auftritten in der Region gutes Geld für die Suppenküche, wo Bedürftige täglich eine warme Mahlzeit erhalten. Auch dieses Jahr kann er der Suppenküche eine Spende von 1000 Euro zukommen lassen. Und Hausmeister Hans-Joachim Schnepf gibt den Nikolaus mit Rauschebart, der am Ende alle Gäste reich beschenkt.

Zahlreiche „Neuzugänge“ beim Helferkreis

Auch dieses Jahr verstärken gleich mehrere „Neue“ den Helferkreis. Es sind Christine Ditter, Rosa Gappmair, Fabienne Rittersbach, Raluc Sahin, Torsten Müller, Familie Doll, Dolly El-Ghandour und Ulrike Niedobitek, um nur diese zu nennen. Sie alle wollten ganz einfach mit anpacken und „mit in die Speichen greifen“. Pfarrer Bauer findet die Zeit, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen und sich derer Sorgen anzunehmen. So geht der Pfarrer reihum, leiht jedem sein Ohr und gibt Unterstützung wo nötig. Christine Ditter sagt: „Es ist mir wichtig, statt des überbordenden Ballyhoos an Weihnachten eine sinnstiftende Aufgabe zu übernehmen. Hier kann ich helfen, hier werde ich gebraucht“.





Im Verlaufe des Abends kommen die Helferinnen und Helfer mit den Gästen ins Gespräch und lernen so die Probleme von Einsamkeit und Obdachlosigkeit kennen. „Oft sind es herzzerreißende Schicksale, die die Obdachlosen begleiten. Es ist erstaunlich, wie schnell Menschen, die mitten im Leben stehen, durch Schicksalsschläge in die Obdachlosigkeit abgleiten können. Und das ganz oft ohne eigene Schuld“, sagt einer der Helfer.

Eberhardt Rinn (80) lobt das Essen der Suppenküche in der Apostelkirche

Die Männer sind in der Überzahl, aber auch dieses Jahr haben wieder etwa 30 Frauen den Weg zur Apostelkirche gefunden. So auch Helga M. (79), die ein Leben lang hart gearbeitet und sich im Ruhestand irgendwie unterbeschäftigt fühlt. In Ludwigshafen-Mitte war sie bis zum Renteneintritt als Hausmeisterin tätig. Heute erledigt sie in dem Wohnhaus in der Kaiser-Wilhelm-Straße, in dem sie seit 47 Jahren lebt, die anfallende Gartenarbeit und hält den Bürgersteig sauber – ganz freiwillig.

Eberhardt Rinn (80) ist gebürtiger Kölner und arbeitete in seinen letzten 20 Berufsjahren bei einer Mannheimer Spedition. In seiner sportlich wirkenden schwarzen Lederjacke wirkt er deutlich jünger. Seit Jahren ist er regelmäßiger Gast in der Suppenküche und lobt das dortige Essen ob seiner Frische und Bekömmlichkeit. „Hier gibt es fast nichts aus der Konservendose, alles wird frisch zubereitet. Die Leute machen einen ganz tollen Job“, sagt Rinn.

Irmgard H. (73) wohnt in Mannheim und ist das erste Mal bei der Weihnachtfeier dabei. Sie ist gebürtig in Überlingen am Bodensee und klagt über Einsamkeit, unter der sie sehr leidet. Ihre Tochter lebt in München, das Fahrgeld für die Bahnfahrt dorthin brachte sie leider nicht zusammen, wie sie sagt. Sie kommt mit ihrer Rente gerade so zurecht. „Die Feier hier gefällt es mir sehr gut, ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall wiederkommen“, sagt die rüstige Rentnerin.

Menschen mit sehr unterschiedlichen Lebensentwürfen: Andrea und Arek

Mit ihren beiden Söhnen Jens und Torsten hat Andrea S. (48) den Weg in die Apostelkirche gefunden. Mit ihrer Witwenrente komme sie ganz gut klar, wie sie versichert. Hin und wieder nehme sie auch Minijobs im Einzelhandel an. „Ich freue mich riesig, dass ich zusammen mit meinen beiden Jungs hier feiern kann“, sagt sie. Jens (31) arbeitet in einer Behindertenwerkstatt in Ludwigshafen und Torsten (33) hat einen Job als Gärtner im unterfränkischen Höchheim.

Einen ganz anderen Hintergrund hat Arek Kowalski (45). Der Pole lebt seit zwei Jahren in der Pfalz und ist mit seinem Freund Tomasz Wnorowski (35) hier. Während Arek prima Deutsch spricht, versteht Tomasz „kein Wort“. Areks Lebensmodell ist ein sehr spezielles. In Polen hat er zwei Töchter, die in Warschau Soziologie studieren. Von seiner Frau ist er seit zehn Jahren geschieden. Der Grund: Sein Alkoholproblem und seine Unbeherrschtheit, wie er selber sagt. Er musste für zwei Jahre ins Gefängnis und dieser langen Zeit hielt die Beziehung leider nicht stand. Sein Geld verdiente er in der Pfalz als Tischler, aber irgendwann gab es keinen Job mehr für ihn. Nun ist er seit über einem Jahr obdachlos und ohne Arbeit. Mit seiner durchaus charmanten Art schafft er es immer wieder, für einige Monate bei einer Freundin „Unterschlupf“ zu finden – aber ganz korrekt, wie er versichert.

Hemshof-Stadtteilchef Antonio Priolo und sein Stellvertreter Osman Gürsoy packen mit an

Ortsvorsteher Antonio Priolo begleitet seit zehn Jahren die Christfeier der Obdachlosen. Er ließ es sich auch dieses Mal nicht nehmen, die coolen Airline-Kulturbeutel, die als Geschenktüten für die Gäste dienten, mit italienischen Mini-Panettones zu befüllen. Weiter befinden sich darin Schokolade, Gebäck, Obst, Körperpflegeartikel und mehr. Unterstützt wird Priolo vom Stellvertretenden Ortsvorsteher Osman Gürsoy (29), der auch mithilft, die Geschenke zu verteilen. Und Gürsoy versprach, auch nächstes Jahr wieder mit dabei zu sein.
Text: Franz Motzko

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Arbeitsmarkt-Initiative Jobbrücke/PATENMODELL - eine Initiative der Diakonie

Die Initiative "Arbeit durch Management/PATENMODELL“ ist eine bundesweite Initiative, die mit Hilfe ehrenamtlicher Paten, Arbeitsuchende sowie Haupt- und Realschüler unterstützen, beraten und begleiten. Träger ist das Diakonische Werk

Die Initiative baut auf bürgerschaftliches Engagement in Deutschland an den Schnittstellen zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Wir organisieren die Beratung und Begleitung von ratsuchenden Menschen aller Nationalitäten durch ehrenamtliche PATEN.

Unsere PATENSCHAFTEN machen sich stark gegen Ausgrenzung und für Integration. Sie unterstützen besonders benachteiligte Menschen: junge und ältere Arbeitsuchende, mit und ohne Handicap, Migranten, sowie Jugendliche in der Berufsorientierung und auf der Suche nach Ausbildung.
Die Initiative leistet einen wichtigen Beitrag zum inneren Zusammenhalt der Gesellschaft und ist ein attraktiver diakonischer Ehrenamtsgeber. Unser Ziel ist es, dass die Ratsuchenden das Angebot unserer Initiative kennen und die ehrenamtlichen PATENSCHAFTEN als einen professionellen und solidarischen Beitrag schätzen.

Zwei Säulen: Jobbrücke/PATENMODELL und Ausbildungsbrücke

Derzeit gibt es Paten-Netzwerke in 78 Städten in allen Bundesländern. Bundesweit wirken mehr als 1.200 ehrenamtliche Patinnen und Paten bei der Initiative mit, die sich auf zwei Säulen stützt:

Bei der „Jobbrücke“ begleiten ehrenamtliche Jobpatinnen und Jobpaten die Arbeitsuchenden in Richtung feste Anstellung auf dem Ersten Arbeitsmarkt. Die gesamte Betreuung, einschließlich der Coachings, ist für die Arbeitsuchenden kostenlos. Das Projekt setzt auf bürgerschaftliches Engagement und wendet sich an Manager, Führungskräfte und Personalentscheider in Wirtschaft und Gesellschaft, die zur Übernahme einer sogenannten Jobpatenschaft bereit sind.

Ziel der „Ausbildungsbrücke“ ist es, Schülerinnen und Schülern von Haupt- und Realschulen von der achten bis zur zehnten Klasse die Begleitung durch ehrenamtliche SchülerPATEN anzubieten. Diese leisten Unterstützung in den letzten Schuljahren, wobei sie auf die fachliche Begleitung von ehrenamtlichen Nachhilfelehrern zurückgreifen können. Dem Jugendlichen steht der PATE natürlich auch beim Übergang ins Berufsleben zur Seite. Auch hier gilt: Für Schüler und Schulen entstehen keinerlei Kosten.

Der Hauptsitz befindet sich in Berlin, Leiter der Initiative ist Konrad Müller. Besonders stolz ist man in Berlin auf den Deutschen Engagementpreis 2011 der Bundesregierung sowie auf zahlreiche weitere regionale Auszeichnungen. In allen Fällen wurde dabei die gesellschaftspolitisch wichtige Arbeit der Initiative anerkannt.

Gestartet wurde die Initiative im Jahre 1999 in Berlin-Brandenburg, heute ist man in allen Bundesländern präsent. Die über Jahre hinweg gleichermaßen erfolgreiche wie nachhaltige Arbeit der Initiative wird ermöglicht durch enge Kooperationen mit zahlreichen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.patenmodell.de.

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Franz M. Motzko
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Datum: 27.12.2018 - 20:36 Uhr
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