BERLINER MORGENPOST: Nun bleibt nur der Rücktritt / Kommentar von Alexander Dinger zum Linken-Politiker Tas
(ots) - Kurzform: Jeder macht einmal einen Fehler. Aber
nicht jeder arbeitet in einer wichtigen Position im Abgeordnetenhaus.
Und gerade die rot-rot-grüne Koalition will weniger Autoverkehr in
der Stadt, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel fördern. Dazu
passt es nicht, dass einer ihrer prominentesten Vertreter angetrunken
im neuen Mercedes durch die Innenstadt fährt. Tas hätte ohne Weiteres
ein Taxi rufen oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können.
Das tat er aber nicht. Nun muss er die Konsequenzen tragen. Ein
Beispiel kann sich Tas an dem ehemaligen Neuköllner Schulstadtrat
Jan-Christopher Rämer nehmen. Dieser war vor einem Jahr betrunken am
Steuer ertappt worden. Obwohl der SPD-Politiker keinen Unfall
verursacht hatte, zog er persönliche Konsequenzen und bat die
damalige Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) um seine
Entlassung, die dem Wunsch nachkam. So verhält man sich - als
verantwortungsbewusster Politiker.
Der vollständige Kommentar: Linken-Politiker Hakan Tas ist
angetrunken Auto gefahren, hat einen Unfall gebaut und ist dabei
ertappt worden. Wer den erheblichen Schaden an dem Wagen des
Politikers sieht und in Betracht zieht, dass Tas so noch drei
Kilometer durch die Hauptstadt gefahren ist, kann von Glück reden,
dass niemand verletzt wurde. Hakan Tas, der in Berlin ein geachteter
Innenpolitiker ist, sollte seine Ämter nicht nur ruhen lassen,
sondern zurücktreten. Auch, weil er bislang als moralische Instanz
aufgetreten ist. Direkt neben der Laterne, gegen die Tas mit seinem
Mercedes prallte, verläuft der Radweg. Es hätte also leicht viel
Schlimmeres als Blechschaden passieren können. Die erste Reaktion von
Tas, seine Ämter ruhen zu lassen und die Aufhebung seiner Immunität
anzubieten, sind richtig, aber auch selbstverständlich. Gerade die
Worte des Innenpolitikers Tas haben im Berliner Abgeordnetenhaus
Gewicht. Sicherlich: Jeder macht einmal einen Fehler. Aber nicht
jeder arbeitet in einer wichtigen Position im Abgeordnetenhaus. Und
gerade die rot-rot-grüne Koalition will weniger Autoverkehr in der
Stadt, Radfahrer und öffentliche Verkehrsmittel fördern. Dazu passt
es nicht, dass einer ihrer prominentesten Vertreter angetrunken im
neuen Mercedes durch die Innenstadt fährt. Tas hätte ohne Weiteres
ein Taxi rufen oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können.
Das tat er aber nicht. Nun muss er die Konsequenzen tragen. Ein
Beispiel kann sich Tas an dem ehemaligen Neuköllner Schulstadtrat
Jan-Christopher Rämer nehmen. Dieser war vor einem Jahr betrunken am
Steuer ertappt worden. Obwohl der SPD-Politiker keinen Unfall
verursacht hatte, zog er persönliche Konsequenzen und bat die
damalige Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) um seine
Entlassung, die dem Wunsch nachkam. So verhält man sich - als
verantwortungsbewusster Politiker.
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Datum: 15.12.2018 - 19:04 Uhr
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