Rheinische Post: Kommentar: VON GREGOR MAYNTZ Neue Fragen zur Anti-Terror-Architektur
(ots) - Die Bluttat von Straßburg zeigt die Grenzen der
Gefahrenabwehr. Auch noch so starke Betonpoller können einen
Weihnachtsmarkt nicht vor Terror schützen. Sogar schussbereite
Sicherheitskräfte halten einen radikalisierten Täter nicht davon ab,
das Feuer auf Weihnachtsmarktbesucher zu eröffnen. Der Anschlag zeigt
aber auch auf, dass Politik und Behörden noch so einiges
nachzuschärfen haben. Wie beim mutmaßlichen Haupttäter der
Massenvergewaltigung in Freiburg hatten die Behörden den 29 Jahre
alten Franzosen von Straßburg nicht nur allgemein auf dem Schirm,
sondern sollten ihn in Haft nehmen. Offensichtlich braucht es mehr
Konsequenz, einen als gefährlich für die Allgemeinheit eingestuften
Beschuldigten auch zügig in Haft zu nehmen. Zudem sind die
grenzüberschreitenden Abläufe im Detail aufzuklären. Möglicherweise
greift es immer noch viel zu kurz, dass die deutschen Behörden zur
effizienten Terrorabwehr auf einen täglichen bundesweiten Austausch
Dutzender Behörden setzen. Wenn einer mit Gefährdungspotenzial für
Frankreich, Deutschland, die Schweiz und Luxemburg in einem der
Länder zum Terroristen wird, dann muss das zu neuem Nachdenken über
die europäische Architektur der Terrorabwehr führen.
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Datum: 12.12.2018 - 21:00 Uhr
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