Thrombose und Lungenembolie können jeden treffen: Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie warnt erneut vor einer Verharmlosung der Krankheit
(ots) - Warum fordert die Krankheit so viele Opfer?
Ärzte sprechen bei der Thrombose von einer "lautlosen Gefahr",
denn obwohl die Diagnostik sehr einfach und für den Patienten
schmerzlos ist, fällt der Verdacht aufgrund der unspezifischen oder
teilweise fehlenden Symptome oft erst spät auf eine Thrombose. Hinzu
kommt, dass die Symptome einer Thrombose in der Bevölkerung leider
weitestgehend unbekannt sind. Schmerzen in der Wade, die leicht als
Muskelkater fehlgedeutet werden können, eine Schwellung, Überwärmung
und Verfärbung des Beines können Anzeichen sein. Zusätzliche Luftnot
und Schwindel deuten auf eine mögliche Lungenembolie hin. Und jede
zehnte Lungenembolie endet tödlich!
Wer häufig mit dem Flugzeug verreist oder schon einmal nach einer
Operation ein paar Nächte im Krankenhaus bleiben musste, hat sich
sicherlich bereits mit dem Thema Thrombose beschäftigt. Beide
Situationen erhöhen das Risiko einer Thrombose merklich, sind jedoch
längst nicht die einzigen möglichen Ursachen. Tatsache ist: Eine
Thrombose kann jeden treffen - und führt im schlimmsten Fall zu einer
lebensbedrohlichen Lungenembolie. Jedes Jahr sterben in Deutschland
mehr als 40.000 Menschen an einer Lungenembolie. Das sind mehr Tote
als durch Verkehrsunfälle, Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen.
Ein Großteil dieser Todesfälle hätte mit der richtigen Diagnose und
Behandlung verhindert werden können.
Auch Sportler sind gefährdet - die unbekannten Risiken
Die Wahrscheinlichkeit, an einer Thrombose zu erkranken, steigt
mit dem Alter erheblich. Allerdings können bereits Jugendliche und
kleine Kinder Thrombosen erleiden. Viele der Risikofaktoren begleiten
den Menschen ein Leben lang. So sind es gerade bei jungen Menschen
häufig vererbte Blutgerinnungsstörungen oder Sportverletzungen. Bei
einer Verletzung am Bein kann es durch den Heilungsprozess zu einer
Entzündung kommen, die eine Thrombose befördert.
Hormonelle Verhütungsmittel
Ein weiterer Risikofaktor ist die Veränderung des Hormonhaushaltes
im Blut. Hormonelle Verhütung, etwa mit der Anti-Baby-Pille, steigert
das Thromboserisiko deutlich. Einen ähnlichen Effekt hat eine
Schwangerschaft. Die Thromboembolie ist heute die führende
Todesursache während der Schwangerschaft.
Prominente Fälle wie die Profi-Tennisspielerin Serena Williams,
die mit 29 Jahren an einer Lungenembolie erkrankte und nur durch eine
Not-Operation gerettet werden konnte, zeigen, dass die Krankheit
keine Frage des Alters ist. So starb auch der
CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder im Alter von 35 Jahren an
einer Lungenembolie. Nun wurde die Moderatorin Stefanie Tücking im
Alter von 56 Jahren Opfer einer Lungenembolie.
Gefährlich wird es auch, wenn sich der Blutfluss verlangsamt. Eine
plötzliche Immobilität, etwa nach einer Verletzung oder einer
Operation, mindert die Leistung der Muskelpumpe, die das Blut durch
die Venen pumpt. Das Blut versackt und eine Thrombose entsteht.
Besonders beansprucht wird die Muskelpumpe auch bei relativ langen
Beinen - eine Risikogruppe, die im Rahmen einer schwedischen Studie
näher untersucht wurde.
Wie kann man sich schützen?
Wie so oft ist ein gesunder Lebensstil die beste Vorsorge: Eine
ausgewogene Ernährung und ein ausreichender Flüssigkeitskonsum
stärken den Körper und die Blutgefäße. Übergewicht und Tabakkonsum
befördern im Gegensatz dazu eher eine Thrombose.
Um die Muskelpumpe im Berufsalltag fit zu halten, gibt es leichte
Übungen, die den Blutfluss in den Beinen anregen. Diese sollte man
auch während Bus- oder Flugreisen, die länger als vier Stunden
dauern, durchführen.
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Datum: 07.12.2018 - 09:15 Uhr
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