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Im GTÜ-Test: Winterscheibenreiniger fürs Auto (FOTO)

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(ots) -
Zehn Winter-Konzentrate als 1:1-Mix für die Scheibenwaschanlage im
Vergleich

Nach den ersten kalten Tagen wird es höchste Zeit, der
Scheibenwaschanlage des Autos einen wintertauglichen Reiniger zu
spendieren. Denn wer bei Frost noch mit Sommerscheibenreiniger
losfährt, wird nur Frust erleben. Dann geht nämlich erst mal gar
nichts. Der Wischer schmiert nur noch über die Scheibe, weil der
eingefrorene Waschbehälter kein Wasser mehr liefert. Die GTÜ
Gesellschaft für Technische Überwachung hat zusammen mit Auto Bild
zehn gängige Konzentrate getestet, die als 1:1-Mischung auch bei
Minustemperaturen eine zuverlässige Scheibenreinigung versprechen.

Sieger im großen GTÜ-Vergleich mit dem Prädikat "sehr
empfehlenswert" wurde das Sonax AntiFrost & KlarSicht Konzentrat.
"Empfehlenswert" waren in der Reihenfolge ihrer Platzierung Robbyrob
Klarblick Scheibenfrostschutz für Winter und Sommer, der bei A.T.U
vertriebene Stockmeier Stobi Freeze SC10836 Scheibenreiniger mit
Frostschutz, Aral KlareSicht Winter Konzentrat, Shell EasyClean
Winter Klarsicht Konzentrat, OMV Caristal Premium Winter Windshield
Cleaner und Auto XS Scheibenfrostschutz Konzentrat, das bei Aldi Süd
im Regal steht. Als "bedingt empfehlenswert" erwiesen sich Ernst
Eisfrei Klare Sicht für die Scheibenwaschanlage, Nigrin Performance
Scheiben-Frostschutz sowie Total wash Scheibenfrostschutz Pro+
Konzentrat (siehe Ergebnistabelle).

So hat die GTÜ getestet

Ein guter wintertüchtiger Reiniger sollte die Windschutzscheibe
nicht nur vom typischen Salznebel befreien, sondern auch sogenannten
Hydrophobschmutz lösen. Das ist der Schmierfilm aus Reifenabrieb,
Bremsstaub, Abgasruß, Motorenöl sowie Heißwachs aus Waschanlagen und
stellt für die Scheibenreiniger die eigentliche Herausforderung im
Winter dar. Denn er klebt noch viel hartnäckiger als Salz auf der




Scheibe.

Wisch und weg - nur Sonax schafft''s mit dreimal wischen

Wie die Scheibenreiniger damit zurechtkommen, wurde am
klimatisierten und vollautomatisierten Prüfstand getestet. Dem
Testsieger Sonax reichten bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt
durchschnittlich drei Wischzyklen mit jeweils fünf Wischhüben, um mit
insgesamt 150 Milliliter Wischwasser die Windschutzscheibe
befriedigend zu säubern. Das Gros der empfehlenswerten Konkurrenten
schaffte diese Übung immerhin noch mit gut der doppelten Menge an
Reinigungsflüssigkeit. Die drei bedingt empfehlenswerten
Winterkonzentrate hingegen hatten ihre Aufgabe selbst mit einem
halben Liter nach zehn Wischzyklen noch immer nicht bewältigt.

Im Test ging es aber noch um mehr, etwa um die
Bedienungsanleitung, die Handhabung und den Geruch. Dabei spielten
für die GTÜ-Prüfer auch vermeintliche Kleinigkeiten eine Rolle. So
sollten gemäß EU-Chemikalienverordnung irreführende Kennzeichnungen
vermieden werden, welche "die aktive Neugier von Kindern wecken
könnten oder eine ähnliche Aufmachung aufweisen, wie sie für
Lebensmittel ... oder Kosmetika verwendet" werden. Konsequenterweise
gab''s deshalb für die Abbildung einer appetitlichen Zitrone auf dem
Ernst-Kanister Punktabzug. Genauso wie für die werblich groß
herausgestellte Eigenschaft "Konzentrat bis minus 60 °C", die auf dem
Ernst-Etikett mit der Vorschrift "Konzentrat muss verdünnt werden"
sogleich wieder relativiert wurde. Kaum lesbare Sicherheitshinweise
und ein nicht der Vorschrift entsprechendes, nämlich zu kleines
Flammensymbol als Warnung vor der Entzündbarkeit des Produkts
komplettierten die Mängelliste, so dass in der Wertungsprüfung
"Anleitung, Beschriftung" für Ernst nur einer von fünf möglichen
Punkten übrig blieb.

Kindersicherung meist Fehlanzeige

Im Hinblick auf die zielgenaue Handhabung sind kleinere Gebinde,
Ausgießhilfen oder die praktischen Standbodenbeutel besser als
klobige und entsprechend schwere Kanister. Top in dieser Disziplin
der kleine 2-Liter-Beutel von OMV, der allerdings auch beim Preis mit
sündteuren sieben Euro pro Liter Konzentrat einsame Spitze ist. Ganz
grundsätzlich monierten die GTÜ-Tester, dass mit Ausnahme von Shell
keines der Testprodukte über einen kindersicheren Verschluss
verfügte.

Schäden auf Lack und Scheinwerfern

Selbstverständlich sollen Scheibenreiniger keine Schäden auf Lack
oder Scheinwerfergläsern aus Polycarbonat hinterlassen. Zumindest
unter den strengen Testbedingungen der GTÜ-Verträglichkeitsprüfungen
schafften nicht alle Reiniger die Anforderungen zur vollen
Zufriedenheit. Bei 80 °C im Wärmeschrank hinterließen Ernst und Total
nach einer Stunde leichte, irreversible Lackquellungen auf Blech. Und
auf Scheinwerfergläsern aus Polycarbonat, die zwei Tage lang bei 80
°C im Trockenschrank gelagert worden waren, verursachten Aral, Ernst,
OMV und Total leichte Flecken, Nigrin und Shell sogar einzelne, feine
Risse.

Bei minus 20 Grad wird es oft kritisch

Natürlich sollten Winterscheibenreiniger nicht nur bei
mitteleuropäischem Schmuddelwetter um die Null Grad gut
funktionieren, sondern auch noch bei arktischen minus 20 Grad nicht
einfrieren und pumpfähig bleiben. Das klappte bei allen von den
GTÜ-Experten getesteten Produkten noch ganz gut nach Norm ASTM D
1177-94 unter Laborbedingungen bei stetigem Rühren und Abkühlung auf
minus 20 Grad. Die Simulation einer superkalten Nacht auf dem
Laternenparkplatz hingegen zeigte bei Aral, Total und Aldi Auto XS
durchaus Wirkung. Denn ohne Rühren nach 12-stündiger Tiefkühlung bei
minus 20 Grad waren die 1:1-Mischungen von Aral und Total teilweise
kristallisiert, relativ zähflüssig und somit nur noch eingeschränkt
pumpfähig. Aldi ließ sich da schon so gut wie gar nicht mehr pumpen
und wurde erst bei Anhebung der Temperatur auf minus 15 Grad nach
weiteren 12 Stunden wieder dünnflüssig genug, aber nicht mehr völlig
klar. Aral und Total hingegen hatten bei minus 15 Grad wieder den
Normalzustand erreicht.

Welche Bedeutung die Kälteempfindlichkeit von
Winterscheibenreinigern in der Praxis hat, ist dabei noch eine ganz
andere Frage. Moderne Scheibenwaschanlagen mit beheizten Spritzdüsen
und nah am Motor platziertem Flüssigkeitsbehälter dürften wohl eher
selten einfrieren. Oldtimer wie der heckgetriebene Käfer haben da
schon eher ihre Schwierigkeiten. Beim Blick in die Zukunft auf die
hochmodernen Elektroautos ohne Abwärme eines Verbrennungsmotors
könnten die Probleme von Käfer & Co. mit eingefrorenen
Scheibenwaschanlagen erneut eine Rolle spielen.



Pressekontakt:
GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Hans-Jürgen Götz · Leiter Unternehmenskommunikation
Fon: 0711 97676-620 · Fax: 0711 97676-609
E-Mail: hans-juergen.goetz(at)gtue.de · http://presse.gtue.de

Original-Content von: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 06.12.2018 - 11:00 Uhr
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