Dieselskandal: Deutsche zeigen erhöhte Wechselbereitschaft zu ausländischen Automarken / Studie des Brand Science Institute (BSI): Auswirkungen auf Mensch und Umwelt stehen kaum im Interessensfokus (FOTO)
(ots) -
Die Diskussion um den Abgasskandal führt bei deutschen Kunden
verstärkt zur Bereitschaft, die Automarke zu wechseln und stärker auf
Elektromobilität zu fokussieren. Dies sind zwei der Ergebnisse einer
aktuellen Studie des Brand Science Institute (BSI), die der Frage
nachgeht, was die Deutschen beim Thema Diesel- und Abgasskandal am
meisten beschäftigt.
"Die rund um den Dieselskandal geführte Debatte kann mittlerweile
als eines der größten Konjunkturprogramme der Nachkriegszeit
bezeichnet werden", sagt Dr. Nils Andres, Geschäftsführer des Brand
Science Institute (BSI) und Leiter der Studie. "Problematisch ist
jedoch, dass ein indirekter Effekt die Käufer dazu motiviert,
ausländische Markenhersteller und neue Mobilitätskonzepte wesentlich
stärker in die Kaufentscheidung einzubeziehen".
Dabei entstünden nachteilige Effekte für die deutsche
Automobilindustrie. "Kunden drohen dadurch stärker zu ausländischen
Automobilmarken abzuwandern. Und in Sachen Elektromobilität fehlt es
hierzulande immer noch an tragfähigen Marktkonzepten." Die in
Deutschland geführte Diskussion unterstütze laut der Wissenschaftler
folglich ausländische Industrien wesentlich stärker als die deutsche.
"Lösungsansätze und Maßnahmen zur Aufarbeitung des Abgasskandals
sollten stärker auf die eigene Industrie einzahlen" rät Andres.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Auswirkungen für die Umwelt und
gesundheitliche Schäden stehen bei den Deutschen nicht im Fokus des
Interesses. Dr. Nils Andres: "Es liegt daher nahe, dass die
Diskussion rund um den Abgasskandal immer stärker einen Selbstzweck
verfolgt, statt die eigentlichen Konsequenzen für Mensch und Umwelt
zu thematisieren."
"Dieselskandal" vergleichsweise positiv besetzt
Insgesamt bewegen die Deutschen knapp 1.476 Fragestellungen rund
um den Diesel- und Abgasskandal. Mit Hilfe des "Phrasing", einem
neuen wissenschaftlichen Ansatz, wurden die relevantesten
Fragestellungen hieraus in einem mehrstufigen Verfahren extrahiert.
Die Datenbasis hierfür lieferte u.a. Google Autosuggest. Auf Basis
von Netzwerkanalysen wurden die Strukturen hinter den Fragestellungen
identifiziert und die Motive mit Hilfe motivationsforscherischer
Ansätze genauer analysiert.
Dabei konnten die Wissenschaftler zehn zentrale Themenfelder
identifizieren, die die Deutschen besonders interessieren und
folgende zentrale Erkenntnisse gewinnen:
- "Dieselskandal" und "Abgasskandal" werden nicht, wie vorher
angenommen, unmittelbar als Synonyme verstanden.
- Der Begriff "Abgasskandal" umfasst die politisch-rechtliche
Dimension und wird von den Deutschen zumeist negativer diskutiert als
"Dieselskandal". "Abgasskandal" löst den Untersuchungen zufolge sechs
Mal stärkere persönliche Betroffenheit aus und ist mit etwa 25
Prozent negativeren Emotionen behaftet, was an der wachsenden
Verunsicherung deutscher Verbraucher liegt.
- Die Diskussion um den "Abgasskandal" sucht vor allem nach
Ursachen, der Schuldfrage und der rechtlichen Verantwortung und ist
rückwärtsorientiert und auf der Suche nach Antworten auf die Frage,
was falsch gemacht wurde.
- Der Begriff "Dieselskandal" charakterisiert die
privat-wirtschaftlichen Konsequenzen, die für jeden einzelnen
Betroffenen entstehen, und resultiert erstaunlicherweise in
vergleichsweise positiven Motiven. Der Begriff ist mit etwa 40
Prozent mehr positiven Emotionen verbunden als der "Abgasskandal". So
sind Aufbruch, Veränderung und eine gewisse Zukunftsorientierung
zentrale Treiber, die die Bereitschaft zu (Neu)Käufen signifikant
positiv beeinflussen, so dass Kaufakte zeitlich vorgezogen werden.
- Die Wechselbereitschaft zu anderen, meist ausländischen
Automobilmarken und neuen Mobilitätskonzepten wie der
Elektromobilität werden bei der Diskussion rund um den Dieselskandal
stark begünstigt und sogar forciert.
- Negative Konsequenzen für Mensch und Umwelt, die den
eigentlichen Referenzpunkt der Studie darstellen, sind im relativen
Verhältnis unterrepräsentiert und finden geringes Interesse.
- Automobilhersteller wie Volkswagen, Mercedes und Audi stehen
zwar noch im in einem signifikanten Zusammenhang mit dem
Abgasskandal. Thematisch werden sie aber eher mit Fahrverboten in
deutschen Großstädten assoziiert.
- BMW steht als Marke weitaus weniger im Fokus der geführten
Debatte als andere Marken.
- Die Medien haben einen erheblichen Einfluss auf die von den
Deutschen gestellten Fragen rund um den Dieselskandal. Dadurch
bleiben Fragestellung bezüglich des Hintergrundes und des Ursprungs
des Abgasskandals auch weiterhin relevant.
Über das Brand Science Institute:
Das Brand Science Institute ist ein international tätiges
Beratungsunternehmen mit Sitz in Hamburg, das sich auf die
Entwicklung digitaler Kommunikationsansätze und Markenführungsmodelle
spezialisiert hat. Es versteht sich als Wissenstransformator zwischen
Wissenschaft und Praxis und unterstützt Unternehmen und Agenturen bei
der Umsetzung innovativer Wachstumsprojekte.
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Datum: 04.12.2018 - 10:00 Uhr
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