stern und "Report München": Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien gehen indirekt weiter
(ots) - Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall beliefert
offenbar Saudi-Arabien trotz eines deutschen Exportstopps weiter mit
Munition, über Tochterfirmen in Italien und Südafrika. Das berichten
das Hamburger Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden
Ausgabe sowie das ARD-Magazin "Report München". Von dem jüngsten
deutschen Exportstopp seien diese Lieferungen "nicht betroffen",
bestätigte Rheinmetall-Vorstand Helmut Merch Mitte November bei einer
Telefonkonferenz mit Bankanalysten. Er bezifferte den Wert der
jährlichen Munitionslieferungen auf über 100 Millionen Euro pro Jahr.
Nach Recherchen von stern und "Report München" bewirbt das Joint
Venture, das Rheinmetall in Südafrika betreibt, einige Produkte für
ihre - so wörtlich - "außergewöhnliche Tödlichkeit". Laut
Presseberichten versucht gegenwärtig die saudische staatliche
Rüstungsholding SAMI, Anteile des südafrikanischen Partners an diesem
Gemeinschaftsunternehmen in Südafrika zu übernehmen.
Geführt wird die SAMI von dem früheren
Rheinmetall-Bereichsvorstand Andreas Schwer. Neben ihm sind heute
nach Recherchen von stern und "Report München" mindestens drei
weitere ehemalige Rheinmetall-Manager für die SAMI tätig. In der
Branche spricht man von bis zu einem Dutzend Deutschen bei SAMI.
SAMI-Chef Schwer war bis 2017 nebenamtlich in der katholischen
Kirchengemeinde Mariä Heimsuchung in Meersburg am Bodensee als
Organist tätig. Fragen nach der Vereinbarkeit dieses kirchlichen
Engagements mit der Arbeit für die Rüstungsindustrie in Saudi-Arabien
ließ er unbeantwortet.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern frei zur
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Datum: 04.12.2018 - 07:00 Uhr
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