Rheinische Post: Kommentar: Bayers Rechnung geht nicht auf
(ots) - Als Werner Baumann 2016 das Steuer bei Bayer
übernahm, kündigte er an: "Bayer wird sich nicht radikal ändern, es
bleibt bei Evolution statt Revolution." Das Gegenteil wurde der Fall.
Baumann baute den Leverkusener Konzern grundlegend um. Er übernahm
mit Monsanto das unbeliebteste Unternehmen der Welt, um den
mittelgroßen Pharmahersteller Bayer vor der Übernahme durch einen
Pharmagiganten zu schützen. Drei Jahre nach Beginn der Schlacht zeigt
sich: Die Rechnung geht nicht auf. Bayers Aktienkurs brach ein, zumal
der Konzern die Glyphosat-Klagewelle unterschätzt hat. Zugleich taten
sich im Pharma-Kerngeschäft überall Krisenherde auf, weil das
Management viel länger und intensiver als geplant mit der Übernahme
beschäftigt war. Nun soll ein Kahlschlag von 12.000 Stellen die
Befreiung bringen, das Kerngeschäft flott machen und den gefährlich
niedrigen Kurs treiben. Doch selbst das funktionierte gestern nicht,
die Börse blieb misstrauisch.
So lange Werner Wenning Aufsichtsratschef ist, hat Werner Baumann
nichts zu fürchten. So lange wird es bei Bayer in Deutschland auch
keine Kündigungen geben. Diese Revolution wird Wenning, und das ist
der Trost der Mitarbeiter, dann doch nicht zulassen.
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Datum: 29.11.2018 - 21:56 Uhr
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