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Kölner Stadt-Anzeiger: "CDU ist tief gespalten und orientierungslos"
NRW-SPD-Chef Sebastian Hartmann zum Dreikampf
in der Union um die Merkel-Nachfolge

ID: 1674846


(ots) - Köln/Düsseldorf. Der Landesvorsitzende der NRW-SPD,
Sebastian Hartmann, sieht die Situation der CDU angesichts des
Dreikampfs um die Nachfolge für Angela Merkel an der Parteispitze
kritisch. "Die ganze Union ist tief gespalten und inhaltlich
orientierungslos. Das zeigt auch der monatelange offene Streit
zwischen CDU und CSU, der im Sommer eine Regierungskrise ausgelöst
und Deutschland gelähmt hat", sagte Hartmann dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Mittwochausgabe). Das Schaulaufen der Kandidaten
nennt Hartmann einen "skurrilen Wettbewerb". Jeden Tag würden sich
die Bewerber aufs Neue "rechts überholen" und mit "wirren Ideen" um
die Ecke kommen. Der eigentliche Verlierer des Vorgangs sei
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet: "Er traute sich nicht, selbst
anzutreten und muss jetzt zusehen, wie die drei Kandidaten inhaltlich
frei drehen und gesellschaftlichen Fortschritt in Frage stellen."

Zu Friedrich Merz erklärte der SPD-Landeschef, Deutschland brauche
keinen "Blackrock-Kanzler": "Merz scheffelt Millionen bei einem
multinationalen Finanzjongleur, besitzt mehrere Privatflieger und
will den Leuten ernsthaft weismachen, er vertrete die Mittelschicht.
Das ist unglaubwürdig." Auch an der CDU-Generalsekretärin lässt
Hartmann kein gutes Haar. "Wer glaubt, mit Frau Kramp-Karrenbauer
würde die Union nicht komplett zurück in die Vergangenheit
katapultiert werden, irrt sich gewaltig", erklärt der SPD-Politiker
aus Bornheim. Die geringsten Chancen auf einen Fortbestand der großen
Koalition sieht Hartmann in dem Fall eines - wohl unwahrscheinlichen
- Siegs des Bundesgesundheitsministers. Jens Spahn gebe "den
deutschen Victor Orbán" und verspreche eine Politik der Abschottung
und Härte. "Das ist völlig inakzeptabel und wird mit der SPD niemals
passieren", sagt Hartmann.



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Datum: 28.11.2018 - 01:00 Uhr
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