Rheinische Post: Spahn verspricht mehr "Transparenz und Patientensicherheit" bei Medizinprodukten
(ots) - In der Debatte um gesundheitsgefährdende
Medizinprodukte hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) "mehr
Transparenz und damit mehr Patientensicherheit" versprochen. Zugleich
räumte er bestehende Defizite ein. "Wenn es heute Probleme gibt mit
einem Medizinprodukt, hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte keinen Gesamtüberblick über alle vergleichbaren
Fälle. Und es hat noch nicht einmal die Chance, Patienten gezielt zu
warnen, wenn es Fehler bei Medizinprodukten feststellt", sagte Spahn
der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). "Das wollen wir
ändern. Wir bauen eine industrieunabhängige Stelle auf, bei der alle
verbauten Implantate gemeldet werden müssen." Spahn sagte weiter:
"Und dann sind wir dabei, ein Implantate-Register zu errichten. Wir
wollen wissen, welchem Patienten welches Produkt eingebaut wird. Und
wir wollen nachprüfen können, wie lange diese halten." Zudem verwies
der Gesundheitsminister darauf, dass in den vergangenen Jahren
bereits "eine Menge" auf europäischer Ebene getan worden sei. "Es
gelten ab 2020 neue Verordnungen für den Marktzugang und die
Überwachung von Medizinprodukten. Daran hat Deutschland aktiv
mitgewirkt. Ab dann gelten höhere Anforderung an die
Zertifizierungsstellen - also die Stellen, die Medizinprodukte
überprüfen." Und es würden deutlich höhere Anforderungen an die
klinische Bewertung von Hochrisikoprodukten gestellt. Diese würden
künftig durch ein internationales Experten-Panel gegengecheckt. Auf
nationaler Ebene seien die Zertifizierungsstellen seit 2014
verpflichtet, die Hersteller von Hochrisikoprodukten unangekündigt zu
überprüfen, sagte Spahn. Der Minister verwies auch darauf, dass Bund
und Länder vereinbart hätten, bis Ende Januar zu überprüfen, ob und
welche Konsequenzen aus den nun vorgebrachten Vorfällen zu ziehen
seien.
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Datum: 26.11.2018 - 12:46 Uhr
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