Universitätsklinikum Frankfurt investiert in Hygiene und Patientensicherheit / Automatisierte Desinfektion von Ultraschallsonden fasziniert
(ots) - Hygiene und Infektionsprävention sind untrennbar
miteinander verbunden. Dies gilt insbesondere auch für die
Minimierung des Risikos einer Pathogenübertragung durch unzureichend
aufbereitete Ultraschallsonden. Nationale wie internationale
medizinische Fachgesellschaften greifen dieses Problem derzeit
umfassend in neuen oder aktualisierten Leitlinien auf. Im Ergebnis
präferieren alle Vertreter eine maschinelle Aufbereitung gegenüber
einer manuellen. So auch die Verantwortlichen im Universitätsklinikum
Frankfurt.
Im Universitätsklinikum Frankfurt steht die Patientensicherheit
als strategisches Unternehmensziel stets in engem Zusammenhang mit
einem qualifizierten Hygienemanagement, das kontinuierlich an
gesetzliche Vorgaben und fachliche Richtlinien angepasst wird. Unter
dieser Betrachtung kommt technischen Innovationen eine besondere
Bedeutung zu. Wie diese in die Klinik eingeführt werden, erläutert
Dipl.-Ing. Axel Kudraschow anhand der Umstellung von der manuellen
zur automatisierten Desinfektion von Ultraschallsonden mit trophon®2.
Das Universitätsklinikum Frankfurt hat sich kürzlich für die
Einführung einer automatisierten Desinfektion von Ultraschallsonden
entschieden. Was gab den Anlass hierzu und auf wessen Initiative
wurde das Projekt gestartet?
Kudraschow: Als Dezernatsleitung für Materialwirtschaft und
Dienstleistungen gehört es zu meinen Arbeitsaufgaben, mich neben
Einkauf, Logistik, Gastronomie und Veranstaltungsservice auch um die
Reinigung zu kümmern. In dieser Funktion bin ich für die komplette
Unterhaltsreinigung im Universitätsklinikum verantwortlich, berichte
regelmäßig über die Reinigungsqualität und arbeite dabei eng mit dem
Zentrum der Hygiene zusammen. In diesem Zusammenhang ist das Thema
Desinfektion von medizinischem Gerät an mich herangetragen worden und
damit die Frage, welche Lösungen ich hierzu anbieten kann. Genau in
dieser Phase bin ich 2016 auf einen Beitrag in einer
Krankenhaus-Fachzeitschrift gestoßen, in dem ein automatisiertes
Desinfektionsverfahren für Ultraschallsonden beschrieben wurde - das
hat mich fasziniert. Nach einer persönlichen Vorabinformation über
dieses neuartige Desinfektionssystem habe ich dann mit der ärztlichen
Leitung der Krankenhaushygiene und deren Mitarbeitern gesprochen, die
mich ermuntert haben das Thema weiter zu verfolgen. Nach einem ersten
Termin mit dem Hersteller und unseren Hygienikern war das Interesse
schnell geweckt.
Welche Wünsche haben Sie wie auch die Anwender in den Kliniken mit
der Umstellung auf ein automatisiertes Desinfektionsverfahren
verbunden?
Kudraschow: Mein Wunsch war ganz klar: ein sicheres
automatisiertes Desinfektionsverfahren zum Einsatz zu bringen, was
direkt am Verwendungsort nutzbar ist und den Anwender von
Ultraschallsonden in die Lage versetzt mit kurzen Prozesszeiten immer
eine sicher desinfizierte Ultraschallsonde nutzen zu können. Hierbei
sollte die Desinfektionszeit nicht länger als die Behandlungszeit
eines Patienten dauern. Für die Anwender ist natürlich das Thema
Patientensicherheit essentiell, d.h. durch perfekte Hygiene innerhalb
eines Aufbereitungsprozesses den maximalen Schutz der Patienten zu
gewährleisten. Dies ist gerade auch bei US-Sonden, mit denen es in
jedem Fall immer zu Hautkontakt auch an sensiblen Stellen kommen
kann, ungemein wichtig. Das Thema Patientensicherheit war und ist die
treibende Kraft neben allen anderen Vorteilen.
Ferner war für uns die sichere Dokumentation der durchgeführten
Ultraschallsonden-Desinfektion eine wichtige Anforderung, denn alles,
was in der Medizin passiert, muss gut dokumentiert sein. Für den
Nachweis, dass die Sonden auch wirklich hoch wirksam desinfiziert
wurden, bietet trophon® eine gute Lösung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Fähigkeit, Ultraschallsonden
aller gängigen Hersteller mit diesem Gerät aufbereiten zu können.
Inwiefern ist die Entscheidung für ein bestimmtes
Aufbereitungsverfahren von Medizinprodukten ein Thema für den
Einkauf?
Kudraschow: Das scheinbar über den Einkauf initiierte Interesse
resultiert eher aus meiner Verantwortung für Reinigung und mein
Interesse an der Hygiene. Ich bin immer auf der Suche nach
innovativen Lösungen bei denen das Universitätsklinikum als
Erstanwender Maßstäbe setzen kann. So haben wir als erstes
Großklinikum in Deutschland Glow Checks für eine qualitative
Reinigungskontrolle eingesetzt, um Reinigungsqualität messbar zu
machen, was uns sehr gut gelungen ist. Seitdem ziehen viele andere
Kliniken mit gleichen oder ähnlichen Verfahren nach.
Meistens suchen sich die Firmen ihre Erstanwender selbst aus
unterschiedlichen Gründen und hier war es einmal umgekehrt, d.h. ein
potentieller Nutzer/Kunde hat ein Produkt gefunden und wollte dieses
verstehen.
Gesundheitsökonomische Betrachtungen haben einen hohen
Stellenwert. Ist das Thema Kosten-Nutzen-Relation auch eines, das
Einfluss auf Ihren Entscheidungsprozess genommen hat?
Kudraschow: Selbstverständlich machen wir nichts zum Selbstzweck
oder aus Liebhaberei. Wenn wir neue Verfahren in unserem Klinikum
einsetzen, dann muss deren Wirksamkeit nachgewiesen sein und es muss
sich rechnen. In diesem Fall konnte belegt werden, dass der
Desinfektionsprozess mit trophon® die für unsere Behandlungsprozesse
erforderliche Produktivität aufweist.
Von welchen Rahmenbedingungen sind Sie in Ihrer Projektplanung
ausgegangen, wie haben Sie die Kliniken eingebunden und wie war der
Informationsfluss organisiert? Gab es ein strategisch-planerisches
Gesamtkonzept?
Kudraschow: Nachdem das Zentrum der Hygiene von der
Aufbereitungsmethode und vom Produkt überzeugt war, hat es die Dinge
vorangebracht. Wir haben erst einen kleinen Anwendungstest in der
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe gestartet und dann
zusammen mit der Hygiene überlegt wo die Einsatzorte sind, an denen
wir genau dieses Desinfektionsverfahren benötigen. Nachdem die Orte
identifiziert waren wurde ein Feldtest durchgeführt, da wir alle
potentiellen Nutzer in die Erprobung einbeziehen und uns ein
Gesamtbild zum Nutzen dieses neuen Desinfektionsverfahrens machen
wollten. Hierbei hat sich gezeigt, dass es seitens der Anwender noch
den einen oder anderen Wunsch gab. Dass der Hersteller alle Hinweise
und Verbesserungsvorschläge sofort und unmittelbar in die
Produktweiterentwicklung übernommen hat, überzeugte die Anwender
ebenfalls.
Derzeit läuft die Umstellung in 14 Abteilungen. Welche Rückmeldung
erhalten Sie aus den Kliniken und wie ist Ihre Einschätzung aus
ökonomischer Sicht zum Stand der Umrüstung.
Kudraschow: Die Einführung ist bereits Ende 2017 mit der ersten
trophon®-Generation erfolgt. Jetzt ist die Ablösung durch die zweite
Generation in Q4/18 geplant. Die Rückmeldungen aus den Kliniken im
Rahmen der Einführungstests waren allesamt positiv. Das Interesse an
der neuen Aufbereitungsmethode war sehr groß und motivierte die
Nutzer, auch in der kritischen Auseinandersetzung mit dem neuen
Verfahren den einen oder anderen Verbesserungshinweis zu geben. Diese
hat der Hersteller bereits in der 2. Produktgeneration realisiert.
Ökonomie bei Hygiene und Patientensicherheit ist ein schwieriges
Thema. In erster Linie geht es darum die gesetzlichen Vorschriften
einzuhalten und Patienten vor Infektionen zu schützen. Wir konnten
feststellen, dass mit dem automatisierten Verfahren von trophon®
nicht mehr Prozesszeit aufzuwenden ist als mit der Wischdesinfektion
aber gleichzeitig die Aufbereitungsqualität, d.h. die
Ergebnissicherheit, deutlich verbessert wird. Insoweit investieren
wir mit der Einführung dieser automatisierten Sondenaufbereitung
bewusst in die Hygiene- und Patientensicherheit und wollen neue
Maßstäbe im Interesse unserer Patienten setzen. Oftmals weiß man erst
wie wertvoll eine solche Investition ist, wenn in Kliniken, die nicht
mit einer solchen Technologie arbeiten, ein Schaden entstanden ist.
Gab es weitere investive Maßnahmen, die die Umstellung nach sich
gezogen hat?
Nein, im Gegenteil, wir können künftig sogar die Drucker sparen,
die das Protokoll für den durchgeführten Desinfektionsprozess
ausdrucken. Bei der neuesten Generation werden die Daten direkt in
das Krankenhausinformationssystem geleitet. Die Realisierung dieser
Möglichkeit wird aber in unserem Klinikum noch etwas Zeit in Anspruch
nehmen.
Wie sieht es mit dem Zeitplan aus - konnte die Umstellung
zeitgerecht umgesetzt werden oder gibt es Phasen, für die mehr Zeit
einzuplanen wäre?
Kudraschow: Die gute Vorbereitung von allen Seiten - mit den
Anwendern, dem Zentrum der Hygiene, der IT, der HOST GmbH usw. - hat
es uns ermöglicht in einem überschaubaren Zeitrahmen nach der
Entscheidung der Hygienekommission die Implementierung umzusetzen.
Aus meiner Sicht ist der Implementierungsprozess bei uns aber nicht
der Maßstab, da wir aufgrund unserer Größe und damit verbundenen
komplexen Strukturen vom Erstkontakt mit dem Hersteller bis heute
zwei Jahre gebraucht haben. Nach meiner Einschätzung kann ein solches
Projekt in kleineren Häusern in drei Monaten realisiert sein.
Welche Empfehlung würden Sie Ihren Kollegen anderer Kliniken
mitgeben wollen, die sich mit dem Gedanken einer Umstellung des
Aufbereitungsverfahrens tragen?
Kudraschow: In jedem Fall das Thema mit dem verantwortlichen
Krankenhaushygieniker angehen, da dieser mit der Thematik am besten
vertraut ist. In der Regel wird die Umstellung auf ein neues
Aufbereitungsverfahren durch die Verbesserung der Hygiene und
Patientensicherheit getrieben. Auch sollte geprüft werden, ob eine
Verbesserung der Klinikprozesse realisierbar erscheint.
Das Universitätsklinikum Frankfurt gehört zu den wenigen
Universitätskliniken in Deutschland, die in allen Bereichen
organisationsübergreifend nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert sind.
Wichtige Schwerpunkte sind die Aspekte der Patientensicherheit, die
Orientierung an den Bedürfnissen von Patienten und Mitarbeitern sowie
die kontinuierliche Verbesserung durch Optimierung aller
Prozessabläufe und Schnittstellen. Hygiene und Arbeitssicherheit sind
von herausragender Bedeutung. Dies begründet die
fachbereichsübergreifende Implementierung eines validierbaren und
digital dokumentierten Prozesses zur sicheren Desinfektion von
Ultraschallsonden durch trophon®2.
Weitere Informationen zum trophon®2 unter www.nanosonics.eu
Über Nanosonics: Nanosonics Ltd. ist ein an der australischen
Börse (ASX:NAN) notiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Sydney,
Australien. Mit dem Ziel, Infektionen und deren Übertragung zu
reduzieren, entwickelt Nanosonics auf Basis einer weltweit einmaligen
Technologie Anwendungen zur Desinfektion und Sterilisation von
wiederverwendbaren medizinischen Instrumenten. Das erste Produkt von
Nanosonics dient der automatisierten, validierten Desinfektion von
Ultraschallsonden. Weitere Informationen über Nanosonics erhalten Sie
unter www.nanosonics.com.au
Video-Beiträge vom Lunch-Symposium beim DGKH-Kongress 2018:
"Aufbereitung von semikritischen Ultraschallsonden - Wie ist der
Stand?"
Rechtliche An- und Herausforderungen bei der Aufarbeitung von
Ultraschallsonden
Referentin: Dr. med. Bärbel Christiansen Leitung ZE Interne
Krankenhaushygiene im UKSH und Leitung ZE
Medizinaluntersuchungsamt und Hygiene (UKHS, Campus Kiel)
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
(Zum Video: http://ots.de/nS1NAA)
Fachbereichsübergreifende Implementierung eines validierten
Aufbereitungsprozesses für Ultraschallsonden
Referent: Dr. med. Jürgen Hinkelmann
Referent des Ärztlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden,
Geschäftsführer der ZSVA
Universitätsklinikum Frankfurt
(Zum Video: http://ots.de/YJLtJX)
Validierung eines semi-automatisierten Aufbereitungsprozesses
Referent: Dr. rer. nat. Wolfgang Kohnen
Stellvertretender Leiter der Krankenhaushygiene der
Universitätsmedizin Mainz (Zum Video: http://ots.de/BO9dQd)
Pressekontakt:
life sciences communications
Nina Passoth
Kastanienallee 14
14050 Berlin
Tel.: +49 (0)30-305 23 73
Fax: +49 (0)30-304 22 16
E-Mail: passoth(at)gmx.net
Nanosonics Europe GmbH
Ralf Schmähling
Country Manager Deutschland
Poppenbütteler Bogen 66
22399 Hamburg
Tel.: +49 (0)40-468 568 85
Fax: +49 (0)40-468 561 79
E-Mail: info(at)nanosonics.eu
www.nanosonics.eu
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Datum: 26.11.2018 - 11:30 Uhr
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