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Wabi Sabi - ein japanisches Prinzip, von dem wir lernen sollten

ID: 1673717


(ots) - Alexander Taube, Chefarzt der Psychosomatischen
Fachklinik innerhalb der Max Grundig Klinik, erläutert, weshalb er
Patienten ein altes japanische Konzept empfiehlt. Demnach liegt
Schönheit nicht in der Perfektion, sondern in der Einzigartigkeit.

Immer mehr Menschen leiden heute an einer sogenannten
Dysmorphophobie, das heißt an einer unbegründeten, krankhaften
Vorstellung eigener Hässlichkeit. Dysmorphophobie schließt soziale
Integration, Partnerschaft und jede Form von Erfolg aus. Hingegen
beflügelt sie die Umsätze der Plastischen Chirurgie. Das
Krankheitsbild der Dysmorphophobie ist dabei nur die Spitze eines
Eisberges. Ein moderner Lebensstil predigt das "immer schöner, immer
reicher, immer besser sozial vernetzt sein". Auch wenn dieses
Verhalten nicht pathologisch ist, führt es zu erheblicher
Unzufriedenheit und zum Verlust von Lebensqualität. Alexander Taube,
Chefarzt für Psychosomatik der Max Grundig Klinik, sagt: "Es stimmt
nachdenklich zu sehen, dass die große Mehrheit der weiblichen
amerikanische Teenager Geld ansparen, um sich Brustvergrößerungen mit
dem Erreichen der Volljährigkeit leisten zu können."

Auch in Deutschland sind die Wartezimmer von Psychotherapeuten mit
Patienten voll, die dem eigenen Erwartungsdruck nicht mehr gewachsen
sind.

Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Psychiater und
Psychotherapeut der Max Grundig Klinik die Rückbesinnung auf eine
alte japanische Tradition: Wabi Sabi. Demnach existiert zwischen
Schönheit und Individualität ein Zusammenhang, den der Zeitgeist und
Mainstream kaum begreift.

Wabi Sabi ist ein Begriff aus der japanischen Kultur, der die
Schönheit des Vergänglichen betont. Chefarzt Taube erläutert: "Es
geht um die Ästhetik des Makulösen, Unperfekten, von Defizienten.
Wabi Sabi ist untrennbar mit dem zenbuddhistischen Denken verbunden,




dem Ideal der Achtsamkeit und dem Wissen, dass nichts bleibt wie es
ist."

Das Konzept Wabi Sabi ist ebenfalls Teil der japanischen
Teezeremonie, die im 15. Jahrhundert zu ihrer Blüte entwickelt wurde.
Sie drückt sich dabei auch in einer alten traditionellen japanischen
Brenntechnik von Töpferei Objekten aus, wodurch diese eine besondere,
"alt" anmutende, den Eindruck langjährigen Gebrauchs vermittelnde
Oberfläche bekommen.

Diese Grundidee ist seit einigen Jahren im Abendland im
"Aging"-Trend etwa beim Bau von Musikinstrumentenbau zu beobachten.
Durch aufwändige Prozeduren werden neu gebaute Instrumente in einer
Art und Weise gestaltet, die den Eindruck erwecken, mehrere
Jahrzehnte härtesten Bühneneinsatzes hinter sich zu haben. Bei diesen
Instrumenten kommt zum Ausdruck, was ein zentraler Gedanke von Wabi
Sabi ist: Schönheit und Wert ergibt sich nicht aus Perfektion,
sondern aus der Einzigartigkeit. Gebrauchsspuren sind Ausdruck einer
Entwicklung. Der Hinweis auf vielfältige Erfahrungen unterstreicht
diese Einmaligkeit.

Alexander Taube sagt: "Die hohe Beliebtheit gealterter Instrumente
belegt, dass kulturübergreifend eine Sehnsucht nach dem Wabe Sabi
Empfinden besteht." Dies lässt sich, so Taube, auch als Gegentrend
zur abendländischen Hochgeschwindigkeitsjagd nach Perfektion,
seelenloser Uniformität, makellosen Oberflächen und ausschließlicher
Funktionalität interpretieren.

Taube überträgt dieses Prinzip gerne in seine Arbeit in der
Psychosomatik. "Im SUV Stau auf der Autobahn und vor dem
Badezimmerspiegel erleben Patienten ihre Grenzen und letztlich die
Sinnlosigkeit des Perfektionsstreben. Das vermittele ich ihnen."

Auch der japanischen Kultur ist das Perfektionsstreben nicht
fremd. Aber in allen Bereichen - von Karatedo bis Ikebana - geht es
zentral um die individuelle Vervollkommnung der eigenen
Persönlichkeit. Tatsächlich war die Wabi Sabi Bewegung des 15.
Jahrhunderts eine unverhohlene Gegenbewegung zum Prunk des feudalen
Chinas. Und tatsächlich geht es bei Wabi Sabi neben ästhetischem
Empfinden auch um geistige Werte, um Respekt, Rücksichtnahme und
Bescheidenheit.

Alexander Taube fasst zusammen: "Die Entwicklung einer
selbstbewussten Wabi Sabi-Haltung führt zu einem erheblichen Zuwachs
an Lebensfreude und Gelassenheit."

Weitere Informationen unter www.max-grundig-klinik.de



Pressekontakt:
Dr. Klaus Westermeier Medienbüro Römerstraße 4
80801 München
0172-8433232
info(at)kwestermeier.de

Original-Content von: Max Grundig Klinik Bühlerhöhe, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 23.11.2018 - 14:27 Uhr
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