Rheinische Post: Kommentar Mehr Steuer-Kontrolle
(ots) - Erst cum-ex, dann cum-cum, jetzt cum-fake -
Finanzbetrüger werden immer dreister. Sich Steuern erstatten zu
lassen bei Aktien, die überhaupt nicht existieren, ist ein Stück aus
dem Tollhaus. Allein wegen solcher krimineller Machenschaften muss
der Gesetzgeber der Finanzbranche noch stärker auf die Finger schauen
als bisher. Wer da als Branchenvertreter mal wieder stöhnt, die
Geldbranche werde zu stark reguliert, sollte im Kopf haben, dass die
schwarzen Schafe mit solchen Verbrechen auch seinen Ruf beschädigen.
Gleichzeitig fragt man sich unweigerlich, ob deutsche Steuerbehörden
bei den Aktiengeschäften nicht zu schlampig geprüft haben. Bei
Ersatzpapieren wie den ADRs in den USA ist es kaum zu viel verlangt,
dass der Fiskus die Existenz der eigentlichen Aktie checkt. Geschieht
das nicht, ist dem Betrug Tür und Tor geöffnet. Und der berühmte
kleine Mann regt sich mal wieder völlig zu Recht auf, dass man ihn
bei der Steuererklärung wegen jeder Kleinigkeit mit Bürokratie quält
und andererseits die Großen laufen lässt. So büßen die Behörden noch
einmal deutlich an Vertrauen ein.
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Datum: 22.11.2018 - 20:39 Uhr
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