"Nachtcafé: Leben extrem" (FOTO)
(ots) -
Michael Steinbrecher spricht u. a. mit André Hoek, der nach seiner
gescheiterten Ehe obdachlos wurde / Freitag, 23. November 2018, 22
Uhr, SWR Fernsehen
Sie überschreiten bewusst Grenzen oder haben ein schweres
Schicksal zu tragen: Menschen, die Außergewöhnliches durchleben
müssen oder mit ihren exaltierten Lebensentwürfen polarisieren. Ob
ein Promileben im ständigen Blitzlichtgewitter oder ein
Extremsportler mit Rekordsucht. Ungesichert am Wolkenkratzer hängend
lieben Adrenalin-Junkies das Leben am Limit. Nichts für schwache
Nerven sind aber auch Berufsbilder wie Bombenentschärfer,
Fäkalientaucher oder Tatortreiniger. Auffallen können außerdem
Menschen mit einem exzessiven Lebensstil: Alles, was nicht der Norm
entspricht, wird neugierig, skeptisch oder herablassend beäugt. Denn
normal ist, was uns im Alltag vertraut ist. Wer hingegen
beispielsweise 250 Kilogramm auf die Waage bringt, leidet nicht nur
unter den körperlichen Folgen, sondern ist auch regelmäßig mit
Vorurteilen konfrontiert. Darüber spricht Michael Steinbrecher mit
seinen Gästen im "Nachtcafé: Leben extrem" am Freitag, 23. November,
22 Uhr, im SWR Fernsehen.
Die Gäste im "Nachtcafé":
Dr. Barbara Fiedel war als Leiterin der deutschen
Antarktis-Forschungsstation tätig Leben im ewigen Eis - Dr. Barbara
Fiedel trotzte Temperaturen bis zu minus 40 Grad, dünner Luft und
monatelanger Dunkelheit. Nur einmal im Jahr brachte ein Schiff
tiefgekühlte Lebensmittel für die Polarforscher. Als Leiterin der
deutschen Antarktis-Forschungsstation war die Medizinerin härtesten
Prüfungen ausgesetzt: "Das Schlimmste ist der Wind - und ein Sturm
kann da schon mal drei Wochen andauern. Aber neun Kollegen fernab der
Zivilisation - auch das ist eine riesige Herausforderung."
André Hoek wurde nach seiner gescheiterten Ehe obdachlos
André Hoek führte lange Zeit ein Leben auf der Sonnenseite. Der
Webdesigner war glücklich verheiratet und beruflich erfolgreich mit
einem eigenen Unternehmen. Zuletzt wohnte der erfolgreiche
Geschäftsmann sogar auf der Ferieninsel Gran Canaria. 2014 dann der
Schock: Seine Frau hatte einen anderen Mann und verkündete ihm die
Trennung: "Für mich brach eine Welt zusammen. Diese Enttäuschung hat
mich total aus der Bahn geworfen." Es war der Beginn eines tiefen
Falls, der schließlich in der Obdachlosigkeit und einem täglichen
Kampf gegen Kälte und Hunger endete.
Jenny Schmidt lebt seit Jahrzehnten als Altpunkerin Aus voller
Überzeugung am Rande der Gesellschaft - das ist seit Jugendtagen die
Lebensphilosophie von Jenny Schmidt: "Mein Alltag bewegte sich
zwischen Schlafen, Party und Randale." Ein Irokesenschnitt in
schrillem Pink, dazu zerrissene Netzstrümpfe und Springerstiefel -
dieses Outfit war in den 80er Jahren ihr Markenzeichen und ist es bis
heute geblieben, auch wenn Altpunkerin "Ratten-Jenny" bereits in
Richtung Rentenalter zusteuert.
Adrineh Simonian dreht seit dem Ende ihrer Opernkarriere
feministische Pornos Adrineh Simonian stammt aus einer armenischen
Großindustriellenfamilie. Geld gab es im Überfluss, dafür aber auch
erzkonservative Moralvorstellungen. Zuerst schlug sie den von ihren
Eltern gern gesehenen Weg der Mezzosopranistin ein. 15 Jahre sang sie
stimmgewaltig an der Wiener Volksoper, bis sie eine radikale
Kehrtwende einleitete. Sie verließ die Opernbühne und steht seitdem
hinter der Kamera: "Ich bin meiner inneren Stimme gefolgt und drehe
feministische Pornos."
Marc Wübbenhorst trinkt krankheitsbedingt 20 Liter pro Tag Marc
Wübbenhorst ist aufgrund einer seltenen Erbkrankheit permanent in
einem lebensbedrohlichen Ausnahmezustand. Der Bielefelder trinkt pro
Tag so viel wie ein gesunder Mensch in einer ganzen Woche: "Ich habe
andauernd sehr starken Durst, denn mein Körper kann kein Wasser
speichern und ist ständig am Austrocknen". 20 Liter benötigt sein
Körper, bis zu 50 Mal muss er auf Toilette. Eine Nacht durchschlafen
- das kennt der Fachmann für soziale Architektur nicht, denn er muss
seinen Wasserspeicher immer wieder aufs Neue füllen.
Prof. Dr. Ronald Hitzler ist als Soziologe tätig Was ist
heutzutage extrem und was ist noch normal? Jeder Mensch ist
einzigartig, keiner gleicht dem anderen - und das ist für unsere
Gesellschaft enorm wichtig: "Jedoch könnten wir ohne die Normalität
die Extremform gar nicht leben, weil wir dazu genau diese Abgrenzung
brauchen", so Prof. Dr. Ronald Hitzler. Die Abwendung von der Norm
könne einem Menschen zwar Aufmerksamkeit und Erfolg bringen, aber
auch das krasse Gegenteil, so der Soziologe.
"Nachtcafé" - anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe Das "Nachtcafé"
ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen
Fernsehen. Jeden Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher
Menschen mit besonderen Lebensgeschichten, darunter auch Prominente
und Experten, um sich gemeinsam mit ihnen mit einem Thema
auseinanderzusetzen.
"Nachtcafé: Leben extrem" am Freitag, 23. November 2018, 22 Uhr im
SWR Fernsehen
Weitere Informationen unter: http://swr.li/nachtcafe-leben-extrem
Fotos über www.ARD-Foto.de
Pressekontakt: Grit Krüger, Tel. 07221 929 22285,
grit.krueger(at)SWR.de
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Datum: 21.11.2018 - 10:25 Uhr
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