6000 EUR Belohnung für Landwirte, die Methoden hinter Milchgewinnung offenlegen
(ots) - Nicht jeden Tag bietet eine
Tierrechtsorganisation Milchbauern Geld an. Aber genau das geschah
letzte Woche, als Anima, die größte Tierrechtsorganisation Dänemarks,
eine Belohnung von 6000 EUR für Landwirte ankündigte, die es Anima
ermöglichen, die grausamen, aber üblichen Praktiken in der
Milchwirtschaft zu filmen. Die Ankündigung ist Teil einer vor wenigen
Tagen gestarteten Kampagne, in der Arla Foods, die größte
Molkereigenossenschaft der Welt, aufgefordert wird, die üblichen
Praktiken in der Milchproduktion nicht länger vor ahnungslosen Kunden
zu verstecken.
In Deutschland vertreibt die dänische Genossenschaft Arla Foods
unter anderem die bekannten Marken Arla Buko, Arla Skyr, Kaergarden
und Castello. Arla beschreibt sich selbst als das drittgrößte
Molkereiunternehmen in Deutschland und gibt an, dass an der
Genossenschaft über 3000 deutsche Milchbauern beteiligt sind.
Eine neue YouGov-Umfrage zeigt, dass weniger als die Hälfte (47 %)
der dänischen Öffentlichkeit weiß, dass Kühe ein Kalb bekommen
müssen, um Milch zu produzieren und nur ein Drittel weiß, dass das
Kalb in der Regel wenige Stunden nach der Geburt von der Mutter
getrennt wird (34 %). Die Umfrageergebnisse können hier eingesehen
werden: http://bit.do/animayougov. Ähnliche Statistiken liegen auch
in Deutschland vor, wo bei einer Umfrage im Jahr 2015 über die Hälfte
der Öffentlichkeit nicht wusste, dass ein Kalb für die Produktion von
Kuhmilch geboren werden muss.
In Dänemark werden viele unerwünschte männliche Kälber kurz nach
der Geburt erschossen, da sie für die Milchproduktion unbrauchbar
sind. Auch in Deutschland erwartet die männlichen Kälber kein schönes
Schicksal: Recherchen deckten wiederholt auf, dass Bullenkälber in
Betrieben immer wieder dem Tod überlassen werden, da sie für
Landwirte kaum Wert haben. 50.000 dänische Kronen (ca. 6700 EUR)
werden dem Landwirt angeboten, der es Anima ermöglicht, diese
Praktiken zu filmen. Es wurde eine Hotline für Landwirte
eingerichtet, die mehr Informationen erhalten möchten.
"Verbraucher haben das Recht zu erfahren, was für die Produktion
von Milch und Käse geschieht. Ich habe keinen Zweifel daran, dass der
Großteil der Bevölkerung sowohl in Deutschland als auch in Dänemark
die grausame Behandlung von Kühen und Kälbern nicht für akzeptabel
hält, wenn sie die traurige Wahrheit hinter der Milchproduktion
herausfinden", kommentiert Thorbjørn Schiønning, Director of
Communications bei Anima International. "Unternehmen verschleiern
bewusst wichtige Informationen und lassen ihre Kunden in dem Glauben,
dass die Milchproduktion aus grünen Wiesen und idyllischen Hügeln
besteht, obwohl die Wirklichkeit viel düsterer ist."
Die Kampagne schlug in Dänemark bereits hohe Wellen und die
Öffentlichkeit zeigte sich schockiert über den Umgang mit Tieren in
der Milchindustrie und entsetzt darüber, wie diese Zustände so lange
vor dem Großteil der Bevölkerung verheimlicht werden konnten.
Über Anima
Anima ist die größte Tierrechtsorganisation in Dänemark und wurde
im Jahr 2000 gegründet. Anima setzt sich für den Schutz aller Tiere
ein und führt Kampagnen durch, um Haustieren, Tieren in der
Massentierhaltung, sowie Tieren in der Pelz- und
Unterhaltungsindustrie eine Stimme zu geben.
Interessierte Landwirte in Dänemark können sich an Anima per
Telefon (+45 3510-7070) oder E-Mail (jovi(at)anima.dk) wenden, um mehr
zu erfahren.
Pressekontakt:
Thorbjørn Schiønning
Director of Communications
Anima International
Tel: +45 4087-9496
E-Mail: ts(at)anima.dk
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Datum: 20.11.2018 - 07:45 Uhr
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