Rheinische Post: 40 Prozent der Solo-Selbstständigen verdienen weniger als Mindestlohn
(ots) - Viele Selbstständige in Deutschland haben mit
geringen Einkünften zu kämpfen. Das geht aus der Antwort des
Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, die der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag) vorliegt. Demnach blieben
im Jahr 2016 insgesamt 40 Prozent der sogenannten
Solo-Selbstständigen mit ihrem Gehalt unter dem Niveau des
Mindestlohns. Zudem teilte das Ministerium von Hubertus Heil (SPD)
mit, dass von den rund vier Millionen Selbstständigen nur etwa eine
Million gesetzlich zur Altersvorsorge verpflichtet war. In seiner
Antwort verweist das Ressort auf Berechnungen, die es beim Zentrum
für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) beauftragt hatte. Demnach
lag das monatliche Bruttoeinkommen der unteren 40 Prozent bei 915
Euro oder weniger. Umgerechnet auf einen Stundenlohn entspricht das
8,24 Euro brutto oder weniger. 2016 lag der gesetzliche Mindestlohn
bei 8,50 Euro. Über alle Selbstständigen hinweg betrachtet lag der
Mittelwert bei 12,62 Euro je Stunde und 1760 Euro brutto im Monat.
Die Linken-Arbeitsmarktpolitikerin Jessica Tatti hält die Zahlen für
alarmierend. "Viele Solo-Selbständige verdienen so wenig, dass sie
deutlich schlechter gestellt sind als abhängig Beschäftigte", sagte
die Abgeordnete. "Sie haben keinen Arbeitsschutz, oftmals keine
soziale Absicherung für Alter und Invalidität." Aus Tattis Sicht
gehören Solo-Selbständige verpflichtend in die
Sozialversicherungssysteme. Kontext: Solo-Selbstständige gehen einer
selbstständigen Tätigkeit nach, ohne Mitarbeiter zu beschäftigen.
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Datum: 20.11.2018 - 00:00 Uhr
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