Studie: Rat von "Dr. Google" nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen
(ots) -
- Vier von zehn Befragten folgen Therapietipps aus dem Netz
- "Dr. Google" verführt zur gesundheitsgefährdenden Selbstmedikation
Fast zwei Drittel der Deutschen haben sich im vergangenen halben
Jahr online über eine bestimmte Krankheit informiert. Jede zweite
Online-Recherche dreht sich um eine schwere Krankheit. 66 Prozent
googeln ihre Krankheitssymptome, bevor sie zum Arzt gehen. Das bleibt
nicht ohne Folgen: Vier von zehn Deutschen wenden Tipps zur
Selbstmedikation aus dem Internet an. Dies sind Ergebnisse einer
repräsentativen Studie im Auftrag des TV-Senders health tv, für die
1.000 Bundesbürger befragt wurden.
Vor allem diejenigen, die krank sind, schauen im Internet nach.
Fast 70 Prozent der Bundesbürger mit mäßigem bis schlechten
Gesundheitszustand haben in den vergangenen sechs Monaten "Dr.
Google" befragt. Zahlreiche Portale und Plattformen bieten inzwischen
im Internet Informationen zu medizinischen Themen an. Das hat
mitunter auch positive Auswirkungen. 50 Prozent der Befragten gaben
an, dass sie bei der Internet-Recherche Hinweise gefunden hätten, die
sie beruhigt hätten. 43 Prozent haben das Gegenteil erlebt: Die
Online-Nachforschungen haben sie verängstigt. 22 Prozent fühlten sich
danach sogar kränker.
Ratgeber in Gesundheitsfragen
Vor allem diejenigen, die ohnehin häufiger zum Arzt gehen,
bedienen sich gern bei Gesundheitsfragen im Netz. Wer eher selten zum
Arzt geht, sieht auch geringeren Nutzen in
Online-Gesundheitsinformationen. "Insgesamt ist das Internet ein
geschätzter Ratgeber für Patienten geworden", sagt Axel Link,
Geschäftsführer von health tv. "An sich ist es positiv, wenn die
Menschen in Gesundheitsfragen gut informiert sind. Nur ist es für die
Patienten nicht immer deutlich, ob eine Information auch
wissenschaftlich belegt ist. Hier lauern Gefahren."
"Dr. Google" hat immer Sprechstunde
In einigen Fällen kann der Besuch bei "Dr. Google" folgenschwere
Konsequenzen haben, wie die Studie belegt. So haben 40 Prozent der
Befragten nach ihren Internet-Recherchen angefangen, sich selbst zu
therapieren, 18 Prozent haben sogar ohne Rücksprache mit dem Arzt
Medikamente eingenommen oder abgesetzt. Mit durchaus großem Risiko:
Bei 16 Prozent der Befragten, die sich selbst medikamentierten, hat
sich der Gesundheitszustand verschlechtert. Frauen tendieren stärker
als Männer zur Selbsttherapie. 45 Prozent der weiblichen, aber nur 35
Prozent der männlichen Befragten geben an, schon einmal
Therapievorschläge aus dem Netz befolgt zu haben. "Gesundheitsportale
können helfen, das Informationsbedürfnis von Patienten zu stillen.
Aber sie können niemals einen Arztbesuch ersetzen. Über die Diagnose
und die richtige Therapie sollte immer ein Mediziner befinden", sagt
health tv-Geschäftsführer Link.
Risiko Selbstdiagnose
15 Prozent der Befragten sagen, dass sie aufgrund von
Informationen über Krankheiten und Gesundheitsthemen weniger zum Arzt
gehen. Zwölf Prozent haben nach der Konsultation von "Dr. Google"
sogar schon einmal einen Arzttermin abgesagt. Auch das kann fatale
Folgen haben. Bei jedem Fünften, der nach der Netz-Recherche auf
seinen Arzttermin verzichtete, hat sich der Gesundheitszustand
verschlechtert. "Es ist sehr gefährlich, dass sich Menschen aufgrund
von Ergebnissen einer Suchmaschine vom Arztbesuch abhalten lassen",
so Link.
Über die Studie:
Für die Studie "Dr. Google" wurden in einer repräsentativen
Bevölkerungsbefragung bundesweit 1.000 Menschen ab 18 Jahren online
befragt. Die Umfrage wurde im Zeitraum Juli bis August 2018 vom
Marktforschungsinstitut ToLuna Germany GmbH durchgeführt.
Über health tv
health tv ist der neue bundesweite private Fernseh-Spartensender
für gesundes Leben. In Zeiten von Informationsüberflutung und hoher
Komplexität informiert der Sender allgemeinverständlich und kompetent
über Gesundheit, Ernährung, Wohlbefinden und Medizin. health tv nimmt
sich die Zeit, Dinge ausführlich zu erklären und aus verschiedenen
Perspektiven zu betrachten - aus Sicht von Forschung und Technik, aus
dem medizinischen Alltag in Klinik und Praxis sowie aus Sicht von
Betroffenen.
Das Programm von health tv ist als SD-Sender im Free-TV Angebot
von Vodafone zu empfangen und ist auch über Unitymedia sowie über die
Kabelangebote der Deutschen Netzmarketing GmbH (Willytel, Netcologne,
etc.) im digitalen SD-Format erreichbar. Ebenso ist health tv über
Satellit (Astra 19.2, Transponder 113, Frequenz 12.633 H, SR 22000,
FEC 5/6) und über IPTV-Netze wie freenet TV connect, zattoo oder
waiputv empfangbar. Falls das Programm in diesen Netzen nicht zu
finden ist, empfiehlt sich ein Sendersuchlauf.
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Datum: 19.11.2018 - 08:15 Uhr
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