Mehr ärztliche Fortbildung in Naturheilkunde / Homöopathie
Mediziner kommen dem Patientenwunsch nach integrativer Medizin zunehmend nach
(IINews) - In Deutschland gibt es etwa 60.000 Ärzte, die neben Schulmedizin auch Naturheilkunde, Regulationsmedizin und Homöopathie anwenden. Das teilt der Zentralverband für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin (ZAEN) mit. Der Verband geht davon aus, dass sich der Widerspruch zwischen Naturheilkunde und konventioneller Medizin in der ärztlichen Praxis immer weiter abschwächt. So steige auch die Nachfrage der Ärzte nach entsprechenden Fortbildungsangeboten. Sie kommen damit nach Einschätzung des ZAEN dem Wunsch der Patienten nach einer integrativen Medizin nach. Integrative Medizin verbindet Schulmedizin und Naturheilkunde dort miteinander, wo es Sinn macht und dem Wohle des Patienten dient.
Qualifizierung der Ärzte im Bereich Homöopathie und Naturheilverfahren hinkt Bedarf hinterher
Viele Patienten wenden Naturheilverfahren oder Homöopathie ganz selbstverständlich bei Alltagsbeschwerden wie
- Erkältungen,
- Allergien oder
- Schlafstörungen an.
Das zeigt die Versorgungsforschung. Doch auch bei schweren Erkrankungen nutzen Patienten homöopathische Arzneimittel oder Naturheilmittel, um Nebenwirkungen abzumildern und die Lebensqualität zu steigern. Das ist zum Beispiel bei einer Krebstherapie mit starken Nebenwirkungen zunehmend der Fall. Der ZAEN geht davon aus, dass die Zahl an naturheilkundlich qualifizierten Ärzten dem Bedarf weit hinterherhinkt. So reiche die universitäre Ausbildung der Mediziner bei weitem nicht aus, um Naturheilverfahren zu erlernen und bei der zuständigen Ärztekammer eine Anerkennung durch die Zusatzbezeichnung "Naturheilverfahren" zu erhalten.
Neuer Lehrstuhl soll Lücke schließen und integrative Medizin fördern
Mit einem neuen Lehrstuhl will das Land Baden-Württemberg die Lücke in der universitären Ausbildung der Ärzte in naturheilkundlichen Verfahren schließen. Auch die Homöopathie soll in der Forschungsarbeit des neuen Lehrstuhls an der Universität Tübingen beleuchtet werden. Finanziert wird der Lehrstuhl von der Robert-Bosch-Stiftung und dem Land Baden-Württemberg. Dabei legt das universitäre Angebot einen Schwerpunkt auf den Bereich der Onkologie. Dem Dekan der medizinischen Fakultät Tübingen Ingo Autenrieth zufolge geht es bei der Forschung auch darum, Ideologien und unwissenschaftliche Verfahren auszusortieren.
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Datum: 17.11.2018 - 00:20 Uhr
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