Digital-Abteilung im Kanzleramt immer noch nicht vollständig besetzt
(ots) - Neue Abteilung zur Koordinierung der
Digital-Politik der Bundesregierung immer noch im Aufbau / Derzeit
fast ein Drittel der Stellen unbesetzt
Berlin, 15. November 2018 - Fast ein Dreivierteljahr nach der
Regierungsbildung befindet sich die neue Digital-Abteilung im
Bundeskanzleramt immer noch im Aufbau. Wie die Bundesregierung dem
Wirtschaftsmagazin ''Capital'' (Online-Ausgabe) auf Anfrage mitteilte,
sind derzeit noch 17 Stellen unbesetzt und damit fast ein Drittel der
geplanten Stellen in der neuen Abteilung. Bei elf dieser offenen
Stellen, zu denen auch zwei der acht Referats-Leitungen der neu
eingerichteten Abteilung gehören, sei allerdings "eine
Auswahlentscheidung erfolgt beziehungsweise die Auswahlverfahren
laufen", sagte ein Regierungssprecher gegenüber ''Capital''. Die
übrigen Verfahren würden folgen.
Bei ihrem Antritt im Frühjahr hatte die Große Koalition die
Digital-Politik zu einem Schwerpunkt erklärt und sich zum Ziel
gesetzt, die über mehr als 70 Abteilungen in den Bundesministerien
verteilten Zuständigkeiten besser zu koordinieren. Als "Arbeitsmuskel
für Digitalisierung" wurde im Kanzleramt die Abteilung "Politische
Planung, Innovation und Digitalpolitik, Strategische IT-Steuerung"
neu eingerichtet. Die Bedeutung der Einheit unterstreicht auch, dass
sie von Eva Christiansen geleitet wird, einer der engsten Vertrauten
von Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
Nach Auskunft der Bundesregierung auf Anfrage von ''Capital''
arbeiten in der neuen Abteilung 6 derzeit 45 Beschäftigte. Demnach
wurden 17 Stellen aus dem Bundesinnenministerium in das Kanzleramt
verlagert - unter anderem von Beamten, die für die IT des Bundes
zuständig waren. 21 Stellen wurden für die Digital-Abteilung neu
geschaffen, von denen ein großer Teil aber noch nicht besetzt ist.
Für die Leitung des Referats "Grundsatzfragen der Digitalpolitik" sei
die Besetzungsentscheidung getroffen und werde "bis spätestens
Jahresende umgesetzt", teilte ein Regierungssprecher mit.
Im Mai hatte die Bundesregierung mehrere Referentenstellen in der
neuen Abteilung 6 der Regierungszentrale öffentlich ausgeschrieben.
In der Ausschreibung hieß es, das Kanzleramt wolle ein
"interdisziplinäres Team" zusammenstellen, das die "unterschiedlichen
Facetten des digitalen Wandels für Gesellschaft, Wirtschaft und Staat
analysiert, weiterdenkt und einordnet". Nach Angaben der
Bundesregierung wurden in der kompletten Abteilung allerdings bislang
lediglich vier Stellen mit externen Bewerbern besetzt, die zuvor noch
nicht beim Bund beschäftigt waren.
Pressekontakt:
Thomas Steinmann, Redaktion ''Capital'',
Telefon: 030/220 74-5119
E-Mail: steinmann.thomas(at)capital.de
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