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Über 11.000 Unterstützer*innen für ein zeitgemäßes Familienrecht

ID: 1670595

Dringende Änderungen für Trennungskinder und deren Eltern angemahnt.


(IINews) - Berlin, 08. November 2018

Gemeinsame Elternschaft auch nach einer Trennung. Das wünschen sich immer mehr Mütter und Väter. Die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stehen dem jedoch häufig entgegen. Das Bündnis doppelresidenz.org will das ändern, setzt sich für ein Leitbild der Doppelresidenz (Wechselmodell) ein und erhält dafür breite öffentliche Unterstützung.

Was vor einem Jahr mit einer gemeinsamen Erklärung von 60 hochrangigen Familienrechts- und sozialwissenschaftlichen Expert*innen begann, hat sich Dank zahlreicher ehrenamtlicher Helfer*innen heute zu einer breiten gesellschaftlichen Bewegung von Müttern und Vätern entwickelt. Immer mehr Eltern wünschen sich gemeinsame elterliche Verantwortung von Anfang an und wollen nach einer Trennung nicht in überholte Rollenmodelle gedrängt werden. Über 11.000 Unterstützer*innen haben sich den Forderungen des Bündnisses bereits angeschlossen.

"Das jahrzehntelange Leitbild des Alleinerziehenden-Residenzmodells, angefangen von Melderecht über Familien- bis Steuerrecht, ist nicht mehr zeitgemäß" erklärt Cornelia Spachtholz, Sprecherin des Bündnisses und Vorsitzende des Verband berufstätiger Mütter e.V. (VBM). Überlastete Mütter mit schwierigen beruflichen Rahmenbedingungen, Kinderarmut und eine einseitige Lastenverteilung der familiären Aufgaben stehen einer Weiterentwicklung hin zu gleichberechtigter Teilhabe an Erwerbs- und Familienarbeit im Weg. "Wir brauchen daher zeitgemäße Rahmenbedingungen, die den Wünschen von Eltern und den Bedürfnissen von Kindern in der Lebensverlaufsperspektive gerecht werden".

Markus Witt, Sprecher des Bündnisses und Mitglied im Bundesvorstand des Väteraufbruch für Kinder e.V. ergänzt: "Der Streit nach einer Trennung ist häufig aufgrund der geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen vorgegeben. Das muss enden, das schadet unseren Kindern". Er will den Eltern wieder Augenhöhe verschaffen und für alle Beteiligten faire Regelungen rund um Kind, Beruf und Geld anbieten. "Damit helfen wir vor allem den Kindern. Das wäre gelebter Kinderschutz".





Das Bündnis fordert, dass die Doppelresidenz (Wechselmodell) gesetzliches Leitbild für Eltern wird, welche sich nicht über die Betreuung ihrer Kinder einigen können. Es stützt sich hierbei auf die Erkenntnisse von weit über 100 internationalen Studien, welche zeigen, dass es Kindern (und auch Eltern) deutlich besser geht, wenn die Kinder möglichst viel Zeit auch im Alltag mit beiden Eltern verbringen. Keine der Studien konnte Vorteile für das in Deutschland bevorzugte Alleinerziehenden-Residenzmodell aufzeigen.

Nachdem 2015 bereits die parlamentarische Versammlung des Europarates in ihrer Resolution 2079(2015) sich einstimmig dafür ausgesprochen hatte, die Doppelresidenz als gesetzliches Leitbild in allen 47 Mitgliedsstaaten Europas gesetzlich zu verankern, muss nun endlich der deutsche Gesetzgeber handeln. Trotz klarer Faktenlage ist die deutsche Politik bisher eher zögerlich, wie eine Anhörung im Bundestag im März 2018 zeigte.

Das Bündnis bittet um weitere aktive Unterstützung und Mitzeichnung der Petition. Diese soll noch im November dem Petitionsausschuss überreicht werden und wird dann in eine Online-Petition des Deutschen Bundestages überführt. Hierüber wird das Bündnis weiter berichten und um Unterstützung werben.
https://www.doppelresidenz.org/page/news/petition.php

Anfragen und Informationen zu regionalen Informations- und Aktionsständen können an info(at)doppelresidenz.org gesandt werden. Informationen rund um die Doppelresidenz, die Petition inkl. einer kostenfrei downloadbaren Broschüre werden auf der Seite www.doppelresidenz.org zur Verfügung gestellt.


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Die Projektgruppe Doppelresidenz wurde im Jahr 2012 mit dem Ziel gegründet, eine vereins- und länderübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung zur Förderung der Doppelresidenz auch in Deutschland zu ermöglichen. Wir fördern den Austausch zum Stand und zur Entwicklung der Doppelresidenz im gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, juristischen und politischen Rahmen.

Wir setzen uns für eine "Elternschaft auf Augenhöhe" zwischen Mutter und Vater von Anfang an ein. Beide Eltern sollen gleichverantwortlich für ihre Kinder sein und die gleichen Möglichkeiten haben, Familie und Beruf im gesamten Lebensverlauf zu vereinbaren. Für eine gute Eltern-Kind-Beziehung und eine gute Entwicklung von Kindern sehen wir ausreichend Familienzeit für
alle Familienmitglieder als eine wesentliche Grund- voraussetzung an.

Nach einer Trennung der Eltern, welche eine grundlegende Neuorganisation des Familienlebens bedeutet, sehen wir die Doppelresidenz, bei der Kinder mit beiden Eltern Alltag und Freizeit verbringen, als die meist beste Betreuungsform und auch als einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Entwicklung und zum Schutz der Kinder vor Armut an.

Wir stützen unsere Überzeugung dabei auf langjährige und umfangreiche internationale wissenschaftliche Erkenntnisse, welche zeigen, dass sich Kinder in der Doppelresidenz besser entwickeln und eine bessere Beziehung zu beiden Elternteilen erhalten als im gängigen Residenzmodell.

Wenn Eltern sich eine paritätische (d.?h. möglichst bzw. annähernd hälftige) Doppelresidenz nicht zutrauen oder aus persönlichen oder beruflichen Gründen nicht realisieren können oder wollen, bieten wir Unterstützung an, wie sie gemeinsame Elternschaft zum Wohle der Kinder im Rahmen einer flexiblen, an die individuelle Lebenssituation angepassten Betreuungsregelung verwirklichen können. Dabei sind die Bedürfnisse der Kinder und die Eigenverantwortung der Eltern zentrale Anliegen der Doppelresidenz.

Mit unserer Arbeit wollen wir über die Chancen und Grenzen der Doppelresidenz informieren, über Vorurteile aufklären und Eltern eine echte Wahlfreiheit bei der Wahl des Betreuungsarrangements für ihre Kinder ermöglichen. Hierbei wenden wir uns auch an Professionen, welche Eltern nach einer Trennung unterstützen und beraten, sowie an die Politik, welche aufgefordert ist, geeignete Rahmenbedingungen auch für die Doppelresidenz zu schaffen.

In der Projektgruppe haben sich zahlreiche Einzelpersonen und Vertreter von Vereinen sowie der Fachwelt aus dem deutschsprachigen Raum zusammengefunden und fördern den Austausch zum Stand und zur Entwicklung der Doppelresidenz im gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, juristischen und politischen Rahmen.



Leseranfragen:

Herzogstraße 1a, 60528 Frankfurt



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Datum: 15.11.2018 - 08:10 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Markus Witt
Stadt:

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Telefon: 0177 2356821

Kategorie:

Politik & Gesellschaft


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