Geteilter Chefposten: So gelingt Jobsharing unter Führungskräften / Team der ISM untersucht Erfolgsfaktoren von Shared Leadership
(ots) - Führungskräfte sind Workaholics, die nur ungern
Verantwortung abgeben - so jedenfalls das gängige Klischee. Dabei
suchen auch Manager nach Möglichkeiten, mehr Zeit mit der Familie zu
verbringen oder ältere Angehörige zu unterstützen. Geteilte Führung
könnte ein Lösungsweg sein, um Beruf und Privatleben in Einklang zu
bringen. Ein Team der International School of Management (ISM) hat
jetzt untersucht, welche Voraussetzungen Führungsduos mitbringen und
welche Rahmenbedingungen die Unternehmen schaffen müssen, damit das
Prinzip aufgeht.
Zwei Führungskräfte teilen sich eine Vollzeitstelle - dieses
Arbeitsmodell findet man bisher nur selten in deutschen Unternehmen.
Dabei liegen flexible Arbeitszeiten absolut im Trend bei
Arbeitnehmern. "Das Thema Work-Life-Balance ist natürlich nicht nur
für den normalen Angestellten wichtig, sondern auch für diejenigen in
Führungspositionen", erklärt Prof. Dr. Ricarda Merkwitz von der ISM
München. "Spannend wird geteilte Führung gerade für Frauen in
leitender Funktion, die Kind und Beruf unter einen Hut bringen
möchten. Für sie ist die klassische Teilzeit leider oft ein
Karrierekiller." Ihr Kollege Prof. Dr. Götz Walter sieht noch einen
weiteren Vorteil: "Im Vergleich zur klassischen Teilzeit schätzen wir
die Karrierechancen in diesem Modell deutlich höher ein. Zum einen
bleibt mehr Zeit, um sich fachlich weiterzuentwickeln und zum anderen
profitieren die Tandempartner im besten Fall durch die gegenseitige
kritische Reflexion voneinander. Diese Kontrolle fehlt bei
Führungskräften häufig."
Doch ganz von alleine wird sich der Erfolg geteilter Führung nicht
einstellen. Insgesamt drei große Baustellen identifizieren die
Forscher der ISM.
Erfolg hängt stark von Persönlichkeiten ab: Alphatiere werden das
Modell geteilte Führung zum Scheitern bringen. Denn was Führungsduos
mitbringen müssen, sind Kooperationswille, ein gutes
Konfliktmanagement und Kommunikationsstärke. Beide Partner müssen
sich vertrauen und ein ähnliches Verständnis für den Umgang mit
Menschen haben.
Die richtige Arbeitsaufteilung finden: Die Aufgaben sollten beide
Führungskräfte nicht strikt untereinander aufteilen, schließlich ist
ein großer Pluspunkt geteilter Führung, dass sich Stärken und
Schwächen der Partner ausgleichen. Vielmehr sollten beide Seiten in
wichtige Projekte eingebunden sein und an Meetings gemeinsam
teilnehmen. Eine gute Kommunikation untereinander ist oft
entscheidend dafür, ob geteilte Führung in der Praxis gelingen kann.
Akzeptanz im Unternehmen: Die Geschäftsleitung muss hinter dem
Modell stehen - sonst geht es nicht. Denn im ersten Schritt sind
geteilte Führungspositionen mit einem finanziellen Mehraufwand für
das Unternehmen verbunden. Außerdem muss das Modell fest in der
Unternehmenskultur verankert sein - das fällt häufig den klassischen
hierarchisch strukturierten Unternehmen schwer.
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) zählt zu den
führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den
einschlägigen Hochschulrankings rangiert die ISM regelmäßig an
vorderster Stelle.
Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main, München,
Hamburg, Köln und Stuttgart. An der staatlich anerkannten, privaten
Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird der Führungsnachwuchs
für international orientierte Wirtschaftsunternehmen in kompakten,
anwendungsbezogenen Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der
ISM zeichnen sich durch Internationalität und hohe Lehrqualität aus.
Projekte in Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie
integrierte Auslandssemester und -module an einer der über 180
Partneruniversitäten der ISM.
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Datum: 14.11.2018 - 10:30 Uhr
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