BDI-Präsident Kempf: "Wirtschaft muss sich hörbar zum offenen Europa bekennen"
(ots) -
- EU ist und bleibt erfolgreichstes politisches Projekt unserer
Zeit
- Der Weg zurück in den Nationalismus ist eine Sackgasse
- Protektionismus und Populismus sind keine Lösungen für
europäische Herausforderungen
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI),
Dieter Kempf, fordert die deutsche Wirtschaft auf, sich klar zu den
Vorteilen der Europäischen Union zu positionieren: "Wir in der
Wirtschaft müssen deutlicher machen, wie sehr alle Menschen täglich
von der EU profitieren", sagte Kempf am Dienstag in Berlin anlässlich
der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Europäischen
Parlament in Straßburg. "Die Wirtschaft muss sich hörbar zum offenen
Europa bekennen", unterstrich Kempf auch mit Blick auf die Wahlen zum
Europaparlament im kommenden Jahr.
"Wir in der Industrie sind stolze Europäer", bekannte Kempf. "Die
EU ist und bleibt das erfolgreichste politische Projekt unserer
Zeit." Sie gehöre weltweit zu den stärksten Wirtschaftsräumen und sei
ein einzigartiges Netzwerk zum gegenseitigen Vorteil.
"Der Weg zurück in den Nationalismus ist eine Sackgasse", warnte
Kempf. "Weder Links- noch Rechtspopulismus löst Probleme, er
verschärft sie nur", erklärte der BDI-Präsident. "Sicherheit,
Migration, Wachstum, Arbeitsplätze, Globalisierung, Klimawandel: Das
können wir Europäer nur gemeinsam meistern. Europa ist nicht das
Problem, sondern die Lösung. Protektionismus und Populismus sind
keine Lösungen für europäische Herausforderungen."
Für die deutschen Unternehmen sei die gesamte EU mittlerweile der
Heimatmarkt. Fast 60 Prozent der Ausfuhren und gut 40 Prozent der
Direktinvestitionen gehen in die EU. Rund drei Viertel aller
Vorleistungsimporte in EU-Staaten stammen aus Ländern der EU.
Nirgendwo sonst auf der Welt ist dieser intraregionale Anteil nach
Angaben des BDI so hoch.
Frieden durch wirtschaftliche Zusammenarbeit sei vor über 60
Jahren das Motiv zum Startschuss der EU gewesen, unterstrich Kempf.
Die EU-Mitgliedsstaaten müssten unter Beweis stellen, dass die EU als
offenes politisches System seine Bürgerinnen und Bürger schützen und
weiter voranbringen kann. Eine Trendwende hin zu politischer und
wirtschaftlicher Abschottung dürfe nicht zugelassen werden.
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Datum: 13.11.2018 - 12:04 Uhr
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