Verkaufsmesse für Weltenbummler- rund 40.000 Besucher kamen zum Bazaar Berlin (FOTO)
(ots) -
- rund 500 Aussteller aus 60 Nationen
- großes Interesse an Schmuck, Mode, Lebensmitteln aus aller Welt
und Fair Trade-Produkten
- Der nächste Bazaar Berlin findet vom 06. bis 10. November 2019
statt
Upcycling Taschen aus Sansibar, handgenähte Schuhe aus Finnland,
Alpaka-Wollpullover aus Bolivien - beim Bazaar Berlin präsentierten
vom 7. bis 11. November rund 500 Aussteller aus aller Welt ihre
Produkte. Das Angebot stieß auf großes Interesse: Rund 40.000
Besucherinnen und Besucher aus Berlin und Brandenburg besuchten die
internationale Verkaufsmesse für Kunsthandwerk, Schmuck, Textilien
und Wohnaccessoires. Auffällig ist die hohe Zahl an Erstbesuchern:
Rund ein Drittel der Besucher waren zum ersten Mal auf der
Veranstaltung - darunter zunehmend jüngere Besucher zwischen 20 und
30 Jahren.
Ob als Weihnachtgeschenk oder für sich selbst - besonders gefragt
waren in diesem Jahr Mode, Schmuck, Lebensmittel aus aller Welt und
Fair-Trade Produkte, wie eine Umfrage der Messe Berlin belegt. Dafür
gab es in Halle 15.1 mit dem Fairtrade Market einen eigenen Bereich.
Aber auch in den Sektionen World Market, Natural Living, Living
Africa sowie Art + Style legten Aussteller Wert auf nachhaltige und
faire Produktionsbedingungen. Ein Beispiel ist das Modern Ethnic
Design Center. Stylische Mäntel, edle Seidenblusen oder coole Hipbags
- zum zweiten Mal präsentierten die Jungdesigner aus Kambodscha ihre
Kollektion beim Bazaar Berlin. Dabei werden Stoffe und Accessoires
von lokalen Unternehmen verwendet, um das Kunsthandwerk und
traditionelle Weber aus Kambodscha zu unterstützen. Das Angebot der
Aussteller kam beim Publikum gut an: Neun von zehn Befragten planen,
wiederzukommen und würden den Bazaar Berlin weiterempfehlen.
"Viele unserer Besucher und Aussteller kommen bereits seit vielen
Jahren", sagt Barbara Mabrook, Projektleiterin des Bazaar Berlin. "Da
sind echte Freundschaften gewachsen. Das macht den besonderen
Charakter des Bazaar Berlin aus. Die Aussteller sind oft auch die
Hersteller und freuen sich, wenn sie den Besuchern etwas über ihre
Produkte und ihr Heimatland erzählen können".
Ausstellerstimmen:
Seit vielen Jahren ist Rita Maia Tigre De Raiz von Design e Art
beim Bazaar Berlin. Ihre Mission ist es, den Holzverbrauch in ihrer
Heimat nachhaltig zu gestalten. Aus Restholz, welches eigentlich
nicht mehr zur kommerziellen Verwendung geeignet ist, produziert sie
mit großer Leidenschaft Lampen und Möbel. "Die Menschen auf dem
Bazaar Berlin sind für das Thema sehr offen. Sie achten darauf, was
sie anziehen und sich in ihre Häuser stellen. Sie gehen sehr bewusst
mit unserer Natur und den Ressourcen um".
Um den Schutz der Umwelt geht es auch der Australierin Claire
Mason von "The Beeswaxco". Als Alternative zu Plastikverpackungen
entwickelte sie eine Art Einschlagtuch zum Verpacken von
Lebensmitteln wie Brot, Gemüse und Käse. Die Tücher sind aus
GOTS-zertifizierter Baumwolle und werden mit Bienenwachs und
organischem Kokosöl imprägniert. Die Tücher bietet sie bereits im
zweiten Jahr auf dem Bazaar Berlin an. "Es ist einfach ein schönes
Feedback, wenn Messebesucher aus dem letzten Jahr wieder zu meinem
Stand kommen, um sich mit neuen Tüchern einzudecken". Besonders freut
sie auch die Wertschätzung der Designs, das von Aborigines entworfen
wurde. "Es ist ein herrliches Zusammenspiel zwischen Mensch und
Natur".
Den weiten Weg aus den Höhen der Anden zum Bazaar Berlin nimmt
Elsa Soliz Baldiviezo von der Genossenschaft Culturas Andinas
Tiahuanacu gerne auf sich. Seit vier Jahren präsentiert die
Bolivianerin aus der Nähe von La Paz ihre Strickwaren aus
Alpaka-Wolle auf der Messe. Der Bazaar Berlin biete ihr Jahr für Jahr
einen optimalen Einblick nach Europa. "Es ist spannend, jedes Jahr zu
erfahren, welche unserer Designs auf der Bazaar besonders gut
ankommen. Wir lieben den offenen Dialog mit den Besuchern".
Die kreative Verwertung von Abfällen steht bei Chako aus Sansibar
im Fokus. Annelores Roelandschap motivierte junge arbeitssuchende
Frauen und Männer, Altglas einzusammeln und daraus Karaffen zu
fertigen. Auch Upcycling-Strandtaschen, Lampen und Körbe aus
Bananenblättern gehören mittlerweile zu ihrem Sortiment. "Wir
bezahlen unsere Mitarbeiter fair und geben ihnen kreativen Freiraum."
Vom Bazaar Berlin ist sie begeistert: "Wir kommen hier mit den
Messebesuchern sehr schnell ins Gespräch. Ich glaube das liegt daran,
dass die Menschen in Deutschland oder Berlin sehr offen und
vernünftig mit der Thematik Recycling umgehen. Das gibt uns Kraft,
unser Projekt noch weiterzuentwickeln."
Mahmud Elshref aus Libyen verkauft seit 30 Jahren handgewebte
Teppiche aus seiner Heimat. Mit Wehmut erinnert er sich an den
Bürgerkrieg in seinem Land vor einigen Jahren: "Es war sehr schwer
für uns, das Geschäft am Laufen zu halten. Für uns arbeiten viele
Familien, die alle für ihre eigenen liebevoll entworfenen Muster
bekannt sind. Viele von denen haben im Krieg sehr gelitten.
Produktionsstätten wurden zerstört. Doch wir wollten nicht aufgeben."
Der Stand auf dem Bazaar Berlin ist für ihn mehr als nur ein
Geschäft. Er will den Messebesuchern zeigen, dass sich seine Heimat
wieder im Aufwind befindet. "Wir haben sehr viel Unterstützung
erfahren hier auf der Messe und wollen ein Signal an die Welt
senden".
Das Projekt "Meeting Bismarck" verkauft handgewebte und -genähte
Taschen. Die werden von "Jennifer" gefertigt, einer jungen Frau aus
Ghana. Jennifer ist taub und lebt in der von Armut geprägten
Volta-Region. Um ihren Lebensunterhalt zu sichern, lernte sie mit
Unterstützung der deutschen Hebamme Sonja Liggett-Igelmund nähen.
"Wir wollten Hilfe durch Selbsthilfe ermöglichen", sagt Fani
Bouzinou, eine ehrenamtliche Mitarbeiterin von "Meeting Bismarck".
"Jeder Euro aus dem Verkauf hier beim Bazaar Berlin geht an Jennifer.
Wir freuen uns, dass die Besucher unser Projekt wertschätzen. Sie
interessieren sich besonders für die Geschichte hinter unserem
Produkt. Das gefällt mir sehr."
Die Deutsch-Simbabwische Gesellschaft feiert in diesem Jahr ihr
20-jähriges Jubiläum auf dem Bazaar Berlin. Neben ihrem Stand in der
Afrikahalle, an dem sie Steinskulpturen aus Simbabwe präsentieren,
engagieren sie sich u.a. auch für das Schülerprogramm. Unter dem
Motto "Aktionen für Toleranz - gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit"
tauschten sie sich mit jungen Berlinerinnen und Berlinern über das
Thema Toleranz an Schulen aus.
Über Bazaar Berlin
Als "Partner des Fortschritts" im Jahre 1962 gestartet, findet die
internationale Verkaufsausstellung für Kunsthandwerk, Schmuck,
Textilien und Wohnaccessoires seit 2013 unter dem Namen "Bazaar
Berlin" statt. Rund 40.000 Besucher kommen alljährlich im November in
die Messehallen unterm Berliner Funkturm, um Außergewöhnliches,
Nachhaltiges und Schönes aus aller Welt zu erwerben. Veranstalter des
Bazaar Berlin ist die Messe Berlin GmbH.
Mehr unter www.bazaar-berlin.de sowie auf Facebook und Instagram
((at)BazaarBerlin).
Druckfähige Pressefotos finden Sie hier:
http://www.bazaar-berlin.de/de/Presse/Fotos/
Pressekontakt:
Messe Berlin GmbH
Britta Wolters
Pressereferentin
Tel.: +49 30 3038 2279
wolters(at)messe-berlin.de
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Datum: 12.11.2018 - 09:01 Uhr
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