"ttt - titel thesen temperamente" (hr)
am Sonntag, 11. November 2018, um 23:05 Uhr
(ots) - Die geplanten Themen:
Soziale Ungleichheit als Gefahr für die demokratische Gesellschaft
"ttt" zur ARD-Themenwoche Gerechtigkeit
Die deutsche Konjunktur läuft gut: Die Wirtschaft brummt, die
Arbeitslosigkeit ist auf einem neuen Tiefstand angekommen, und die
Anzahl der Milliardäre nimmt stetig zu. Nicht nur den Superreichen
geht es gut, auch die Mehrheit der Deutschen ist laut
Vermögensbarometer zufrieden mit ihrer finanziellen Situation.
Dennoch fühlen sich hierzulande viele Menschen vom Abstieg bedroht,
und das zu Recht. Denn genauer betrachtet profitiert vom wachsenden
Wohlstand nur ein Teil der Bevölkerung, der andere lebt in zunehmend
prekären Verhältnissen. Auch das wird durch Zahlen belegt. Die Schere
zwischen Reich und Arm wird größer. Doch wie kann es sein, dass diese
Kluft immer weiter auseinander driftet, ohne als fortwährender
Skandal zu gelten? Müsste die Bekämpfung der sozialen Ungleichheit
nicht das gesellschaftliche Thema der Stunde sein und ganz oben auf
der Agenda aller politischen Parteien stehen? Soziale Ungleichheit
ist gemacht, sogar gewollt. War man sich in der alten Bundesrepublik
nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges und der
Weltwirtschaftskrise einig, dass es einen starken Sozialstaat
braucht, so hat die Politik seit den 80er Jahren - unter dem Einfluss
entsprechender Lobbygruppen - daran gearbeitet, den einstmals so
stolzen Sozialstaat nach und nach abzubauen und die Wirtschaft zu
deregulieren. Ende der 70er Jahre war die bisher größte soziale
Gleichheit im Land erreicht, belegen die Statistiken, seitdem driftet
die Gesellschaft mit zunehmender Geschwindigkeit auseinander. Das hat
Konsequenzen für die Solidarität und den sozialen Frieden. Laufen wir
Gefahr, die Grundpfeiler einer offenen und demokratischen
Gesellschaft einzureißen?
Warum die soziale Ungleichheit die wahre Mutter aller Probleme
ist, und warum sich die Politik trotzdem nicht an sie heranwagt,
darüber hat "ttt" mit dem Politologen Christoph Butterwegge, der
Soziologin Cornelia Koppetsch und dem Philosophen Joseph Vogl
gesprochen.
Außerdem bei "ttt":
Bilder, die man nicht vergisst - Véronique de Viguerie,
Kriegsfotografin aus Überzeugung: "ttt" hat mit der Fotografin über
die Menschen gesprochen, die in Krisengebieten jeden Tag ums
Überleben kämpfen, und darüber, warum sie selbst immer wieder an
diese Orte zurückkehrt.
Antisemitismus hier und heute - Die Historikerin Deborah Lipstadt
über den Anschlag von Pittsburgh: "ttt" hat Deborah Lipstadt in New
York getroffen und mit ihr über den Anschlag in Pittsburgh und ihr
Buch "Der neue Antisemitismus" gesprochen.
Mit Straßenmusik zum Erfolg - Die Singer-Songwriterin Alice Phoebe
Lou: "ttt" hat mit Alice Phoebe Lou darüber gesprochen, wie sie in
Berlin erwachsen geworden ist. Und wie sie sich dagegen wehrt, sich
von der Musikindustrie instrumentalisieren zu lassen.
"Reise nach Jerusalem" - Eine filmische Metapher zur modernen
Arbeitswelt: "ttt" hat Regisseurin Lucia Chiarla in Berlin getroffen
und ist mit ihr der Frage nachgegangen, wie sich Menschen fühlen, die
ihre Arbeit verlieren, die sich nichts mehr leisten können, die jeden
Euro zwei Mal umdrehen müssen.
Moderation: Max Moor
Redaktion: Wero Lisakowski und Christine Romann (hr).
Im Internet unter www.DasErste.de/ttt
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de
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Datum: 08.11.2018 - 14:28 Uhr
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