FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff im Experten-Podcast "FRAGEN WIR DOCH!": "Merkel ist wahnsinnig nett und unprätentiös, doch ihre vierte Amtszeit ist wie bei Adenauer und Kohl eine zu viel"
(ots) - Der stellvertretende FDP-Fraktionschef Alexander Graf
Lambsdorff wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel vor, den richtigen
Abgang verpasst zu haben. In einem Interview mit Deutschlands
Experten-Podcast "FRAGEN WIR DOCH!" für 105''5 Spreeradio sagt
Lambsdorff: "Ich bedaure, dass sie zur letzten Bundestagswahl nicht
erkannt hat, dass sie in ihrer vierten Amtszeit keine Weichen mehr
stellen kann." Lambsdorff: "Wie bei Adenauer und Kohl ist die vierte
Amtszeit eines Kanzlers eine zu viel."
Alexander Graf Lambsdorff: "Wir werden uns vielleicht nach Merkels
frühen Jahren sehnen, aber sicherlich nicht nach ihrem letzten Jahr."
Im Podcast "FRAGEN WIR DOCH!" nimmt Lambsdorff auch zu seinen
persönlichen Begegnungen mit der scheidenden CDU-Chefin Angela Merkel
Stellung: "Sie ist wahnsinnig nett, witzig und angenehm unprätentiös.
Und stolziert nicht wie manch ein männlicher Politiker mit breiten
Schultern durchs politische Berlin. Doch ihre vierte Amtszeit ist
eine zu viel."
Lambsdorff kritisiert, dass Merkel nur auf auf den Parteivorsitz
verzichten will: "Dass sie sagt, sie fühle sich nicht in der Lage,
ihre Partei zu führen, es reiche aber fürs Land, ist für mich nicht
logisch." Der stellvertretende FDP-Fraktionschef ist sicher, dass
Merkel die Amtszeit nicht bis 2021 ausfüllt: "Für neue Impulse
braucht unser Land einen neuen Bundeskanzler. Wer auch immer neuer
CDU-Chef wird, wird auch nach der Kanzlerschaft greifen."
Lambsdorff hofft, dass der oder die neue CDU-Chefin "Politik
frischer und dynamischer gestaltet, mit Themen wie Bildung,
Digitalisierung und Europa."
Zu SPD-Chefin Andrea Nahles sagt Lambsdorff im Gespräch mit
"FRAGEN WIR DOCH!": "Sie hat einen phantasielosen Fahrplan für die
weiteren Projekte der SPD in der Großen Koalition vorgelegt.
Spätestens am Parteitag zur Europawahl Anfang Dezember wird die SPD
in den Spiegel schauen und über den Verbleib in der Großen Koalition
entscheiden."
Zu CSU-Parteichef Horst Seehofer sagt Lambsdorff: "Es ist völlig
klar, dass Seehofer nicht bleiben kann."
Über eine mögliche Jamaika-Koalition: "Wenn CDU und CSU neue Köpfe
an der Spitze haben und bereit sind, ein bisschen mutiger zu sein als
vor einem Jahr, kann ich mir vorstellen, dass sich auch in Sachen
Jamaika wieder etwas tut."
Das vollständige Gespräch mit Alexander Graf Lambsdorff hören Sie
in Deutschlands Experten-Podcast "FRAGEN WIR DOCH!" für 105''5
Spreeradio auf www.spreeradio.de, www.fragenwirdoch.de sowie über
Apple Podcasts, Spotify und SoundCloud.
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Datum: 02.11.2018 - 17:11 Uhr
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