Früher war alles günstiger? Diese Produkte kosten heute wirklich mehr
(ots) - 20 Jahre im Vergleich: Verbraucherpreise für
Verträge und Konsumgüter
Bier, Mieten und Strom - in den letzten 20 Jahren ist alles teurer
geworden. Oder stimmt das gar nicht? Die Tarifexperten von Verivox
haben recherchiert, wie sich die Kosten für typische Verträge und
Konsumgüter eines deutschen Haushalts heute gegenüber 1998 entwickelt
haben.
12 Produkte: Barometer für finanzielle Belastung von Verbrauchern
Für acht von 12 Alltagsprodukten müssen Verbraucher tiefer in die
Tasche greifen als vor 20 Jahren. Wer nicht von steigenden Löhnen
profitiert, bekommt die Preissteigerungen aus dem Alltag direkt im
Geldbeutel zu spüren. Sparen können Verbraucher da, wo der Wettbewerb
funktioniert und sich Angebote vergleichen lassen. "Wettbewerb
herrscht nicht nur im Supermarkt, sondern auch bei zahlreichen
Tarifen des Alltags", sagt Klaus Hufnagel, Geschäftsführer der
Verivox GmbH. "Vergleichsportale sorgen hier für die nötige
Transparenz und stärken damit die Marktmacht der Verbraucher, die
ihre monatlichen Fixkosten mit wenigen Klicks deutlich senken
können."
Strom: Abgaben steigen seit Jahren
Bei den Stromkosten gab es einen Aufschlag um über 60 Prozent im
Vergleich zu 1998. Seit 15 Jahren steigen Strompreise dabei
kontinuierlich an. Heute kostet eine kWh Strom 27,80 Cent, im Jahr
1998 waren es noch 17,11 Cent. Der höhere Strompreis ist vor allem im
politischen Kontext zu sehen: Hauptgrund ist die Entwicklung von
Steuern, Abgaben und Umlagen. Allein die Ökostromumlage und
Netzentgelte machen über 50 Prozent des Strompreises aus.
DSL: Mehr Leistung für weniger Geld
Bei Internetanschlüssen profitieren Verbraucher im Jahr 2018 von
deutlich schnelleren Datenverbindungen durch den technologischen
Fortschritt. Heute kostet ein DSL-Tarif der Telekom mit 50 Megabit
pro Sekunde (Mbit/s) 39,95 Euro im Monat. Heruntergerechnet auf ein
einzelnes Mbit liegen die Kosten bei 80 Cent. Das ist nur ein
Bruchteil der - rein rechnerischen - Kosten aus dem Jahr 1998: Bei
Maximalgeschwindigkeiten im Kilobit-Bereich hätte ein Mbit Daten
damals etwa 1.000 Euro gekostet.
Kfz-Versicherung: Verbraucherfreundlichere Tarife
Das Preisniveau einer durchschnittlichen Jahresprämie der
Kfz-Versicherung ist im 20-Jahres-Vergleich nahezu identisch. Nur 5
Euro Kostensenkung liegen zwischen 1998 und 2018. Die wichtigere
Entwicklung liegt in den verbesserten Leistungen der Versicherer -
zum Beispiel höheren Versicherungssummen, verbraucherfreundlichen
Konditionen, weniger Lücken im Schutz. Die Einschätzung der
Verivox-Experten: Was früher ein Highlight war, ist heute Standard.
Krankenversicherung: Über 60 Prozent Aufschlag
Die Preisdifferenz bei der Krankenversicherung liegt bei fast 150
Euro oder 67 Prozent: Ausgewertet wurden dafür bei monatlichen
Zahlungen von Angestellten, die den Höchstbeitrag entrichten. Heute
zahlen sie rund 370 Euro für den Schutz ihrer Krankenkasse, vor 20
Jahren waren es 220 Euro. Dabei wichtig zu wissen: Auch der
durchschnittliche Stundenlohn, an dem sich die Beiträge bemessen, ist
seit 1998 signifikant um 52 Prozent gestiegen - von umgerechnet 11,49
Euro auf 17,47 Euro (Nettoangaben, Quelle: Statistisches Bundesamt).
Ratenkredit: Weiter historisch niedrige Zinsen
Bei den Kosten für Ratenkredite machen sich die immer noch
historisch niedrigen Zinsen bemerkbar: Die Kreditkosten sind in den
letzten 20 Jahren um 45 Prozent gesunken. Für ein durchschnittliches
Darlehen in Höhe von 11.961 Euro werden im Jahr 2018 Kosten von rund
1.450 Euro fällig, 1998 waren es noch 2.650 Euro. Die
Verbraucherrechte von Ratenkreditnehmern haben sich heute verbessert:
Durch eine Beschränkung der Restschuld können Kreditnehmer bei
sinkenden Zinsen ein bestehendes Darlehen umschulden und dadurch
Zinsen sparen.
Benzin: Tanken auf hohem Preisniveau
Die größte Preissteigerung über 20 Jahre zeigt sich bei
Benzinpreisen: Hier schlugen die Preise pro Liter um über 70 Prozent
auf. 1998 zahlten Verbraucher für einen Liter 81 Cent, heute sind es
im Jahresdurchschnitt rund 140 Cent. Nach einem kurzen Preistief im
Jahr 2016 stiegen die Preise zuletzt wieder deutlich an -
Unsicherheiten und Schwankungen am Rohölmarkt sind der wichtigste
Grund dafür.
Bier: Deutsche arbeiten weniger für ihr Feierabendbier
Obwohl die Bierpreise um fast 30 Prozent angestiegen sind, mussten
Arbeitnehmer durchschnittlich zwei Minuten weniger für einen halben
Liter "Gerstensaft" arbeiten - gestiegenen Löhnen sei Dank. Wer 1998
noch rund 14 Minuten für ein großes Bier arbeiten musste, kam 2017
mit knapp 12 Minuten hin.
Fußballticket: Kein Stehplatz mehr unter 10 Euro
Ein Querschnitt durch die deutschen Bundesliga-Stadien zeigt: Ein
Stehplatz kostet heute im Schnitt 13,50 Euro. Vor 20 Jahren ergaben
Stichproben einen Kostenschnitt von 8,95 Euro pro Fußballspiel. Doch
nachtrauern müssen Fußballfans den alten Zeiten nicht: Die
Preissteigerung liegt bei 51 Prozent, damit geht die Entwicklung Hand
in Hand mit der höheren Kaufkraft von heute (52 Prozent).
Kaffee: Genussmittel wird teurer
1998 kostete ein Pfund Röstkaffee im Einzelhandel 3,76 Euro. 2018
zahlen Verbraucher im Schnitt 5,14 Euro für das Pfund. Das entspricht
einem nominellen Preisanstieg von 1,38 Euro oder 36,7 Prozent. Von
1998 bis 2018 übersteigt die Teuerung des importierten Genussmittels
Kaffee sogar die allgemeine Inflation (31,5 Prozent) in diesem
Zeitraum.
Mieten: Preisanstieg unterhalb der Inflation
Die Mietpreise in Deutschland steigen rasant - und machen vor
allem bei Verbrauchern in Großstädten einen Großteil der monatlichen
Fixkosten aus. Dabei wird viele überraschen: Im Schnitt bleibt der
Preisanstieg bei Mieten unterhalb der Inflation. Denn während die
allgemeine Erhöhung des Preisniveaus für den Zeitraum der letzten 20
Jahre bei 31,5 Prozent liegt, stiegen die Mietpreise um 26 Prozent.
Die angegebene Mietpreisentwicklung geht aus vom Indexwert des
Statistischen Bundesamts.
Milch: Deutlicher Preisverfall
Die Milchpreise sind im Bundesdurchschnitt seit 1998 um 15 Prozent
gesunken. Vor 20 Jahren kostete ein Liter umgerechnet 81 Cent. Im
Jahr 2018 sind es nur noch 69 Cent. Damit ist Milch das einzige der
untersuchten Konsumgüter des Verbraucheralltags, das günstiger wurde.
Das liegt in erster Linie an einer Kombination aus günstigen
Erzeugerpreisen und einem Überangebot am Markt.
Tabakwaren: 35 Prozent Preissteigerung
Die Preise für Zigaretten stiegen über 20 Jahre um 35 Prozent.
Eine Schachtel kostet heute 6,40 Euro, vor 20 Jahren waren es
umgerechnet etwa 4,70 Euro. Hintergrund sind unter anderem Anhebungen
bei der Tabaksteuer.
Zur Methodik
Zum Preisvergleich ausgewählt wurden beispielhaft 12 typische
Verträge und Konsumgüter eines deutschen Haushalts. Der
Preisvergleich wurde vorgenommen zu DSL (je Mbit), Kfz-Versicherung,
Krankenversicherung, Ratenkredit und Strom; außerdem Bahnticket,
Benzin, Bier, Fußballtickets, Kaffee, Mieten und Milch. Der
Zeitrahmen umfasst 20 Jahre - denn seit 20 Jahren vergleicht Verivox
Verträge: Die Preise der ausgewählten Produkte wurden betrachtet
jeweils in den Jahren 1998 und 2018. Abweichende Leistungen eines
Produkts wurden möglichst homogen angegeben, waren aber durch
Weiterentwicklung nicht immer komplett identisch abbildbar. Alle
DM-Preise aus dem Jahr 1998 wurden umgerechnet in Euro-Preise.
Daten im Detail (Excel-Download) https://www.verivox.de/dateien/fr
ueher-war-alles-besser-pm-121174.aspx
Pressekontakt:
Verena Blöcher, Tel.: +49 (0)6221 7961 - 193,
Mobil: +49 (0)160 90415705, verena.bloecher(at)verivox.com
Original-Content von: Verivox GmbH, übermittelt durch news aktuell
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 31.10.2018 - 09:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1665797
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Heidelberg
Telefon:
Kategorie:
Handel
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 41 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Früher war alles günstiger? Diese Produkte kosten heute wirklich mehr
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Verivox GmbH (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).