Rund 70% alle Flachdächer werden mit Bitumenbahnen abdichtet. Warum und warum nicht EPDM? Mit Vorurteilen aufräumen.
Lobbyarbeit lässt moderne Abdichtungsbahnen bei Handwerkern schlecht aussehen. Wie wollen damit und den Vorurteilen gegenüber EPDM Dachbahnen aufräumen.
Bereits in den 1970er Jahren kamen Gebäude mit Flachdächern in Mode. Praktisch und günstiger als die üblichen Pfannendächer. Leider war die Abdichtung eher selten von langanhaltender Freude. Die Materialien und die Verarbeitung waren und sind auch heute noch im Verhältnis mäßig.
Umso mehr stellt sich die Frage, warum eines der wohl besten Abdichtungssysteme weltweit – großflächige, nahtlose EPDM Bahnen von mehreren hundert Quadratmetern sich bisher nicht durchsetzen konnten. Diese Art der Abdichtung fristet nur in Deutschland ein Hinterbankdasein mit rund 2% Marktanteil. Im Vergleich dazu das kleine Land Österreich (>20%) oder die nördliche Hälfte der USA (>33%).
(IINews) - Das Material ist unbekannt
Falsch! Seit den 1960er Jahren wird dieses Material sehr erfolgreich als Abdichtungsmaterial (Dächer, Bauwerke wie Brücken oder Tunnel, Teiche uvm.) eingesetzt. Die wesentlichen Hersteller produzieren in den USA, weniger kleinere auch in Europa. Ursprünglich aus der Reifenproduktion stammend, kann das Material mit Eigenschaften aufweisen, die sicherlich seines gleichen sucht. UV-beständig, weichermacherfrei (kein Schrumpfen) und eine Lebenserwartung von mehr als 50 Jahren.
Die geringe Materialstärke
EPDM Bahnen sind üblicherweise „nur“ 1,2 bis 1,5mm dick. Die Erfahrungen mit dem Material fließen in die Fachliteratur und technischen Regelwerke ein. So auch in Deutschland. Nach der aktuell gültigen Flachdachrichtlinie (Stand 12/2016) ist eine Mindestmaterialstärke von 1,3mm vorgesehen. Es ist schwer vorstellbar, dass sich erfahrene Handwerksinstitutionen so sehr irren. Weltweit gesehen werden sogar nur 1,14 oder 1,2mm eingesetzt.
Nicht robust – empfindlich bei scharfen Gegenständen
Ganz ehrlich – spitz und scharf ist der Tod einer jeden Bahn. Ein herunterfallender Hammer, spitze Kieselsteine oder mit Schuhen auf Schrauben oder Nägel treten? Wenn das auf EPDM zutrifft, so gilt dies auch für jede andere Dachbahn. Auch wenn Bitumenbahnen oft als 2-lagig beschrieben werden, so wird die Unterlage meistens aufgenagelt (=perforiert). Diese Lage sollte man nicht mitzählen. Am Ende bleibt also doch nur eine Abdichtungslage, die genauso empfindlich gegenüber mechanischen Einwirkungen ist.
Nähte und Ecken sind schwierig auf der Baustelle herzustellen
Auch hier wird alles in einen Topf geworfen. Es gibt Nahtfügetechnologien: Verschweißen mit einem Fön oder Kaltnahtfügung. Klar, wer mit einem Heißluftfön noch nicht gearbeitet hat, muss erst Erfahrung sammeln. Bei der Kaltnahtfügung hingegen, wird lediglich die EPDM Bahn mit einer Grundierung die Nahtfläche aktiviert und mit passenden Bändern für Nähte oder Ecken sicher abgedichtet. Das schaffen sogar Heimwerker, die dies das erste und wahrscheinlich einzige Mal machen. Warum sollen das keine Profis können?
EPDM Dachbahnen machen Handwerksbetriebe arbeitslos
Leider sind immer noch viele Handwerksbetriebe darauf aus, das eigene Personal möglichst lange bei einem Kunden einzusetzen. Der Fachkräftemangel sollte jedoch mehr Wert auf Produktivität legen. Große EPDM Dachbahnen erfordern nur einen Bruchteil der Zeit, wie es Bitumenbahn benötigen. Als Beispiel: Ein Dach mit 50m² mit durchschnittlichem Schwierigkeitsgrad ist in weniger als zwei Stunden abgeschlossen. Handwerksbetriebe können so problemlos ihre Produktivität auf das Doppelte steigern. Und Hausbesitzer müssen sich nicht alle 5 bis 10 Jahre über Undichtigkeiten ärgern.
Gibt es auch Nachteile?
Klar! Spätestens, wenn das abzudichtende Dach 100m² oder mehr hat, wird eine Dachbahn in einem Stück kurzzeitig zum Fluch. Wie diese Bahn von 100kg oder mehr auf das Dach eines Wohnhauses bekommen? Bei diesen Gewichten benötigt man viele Hände oder technische Hilfsmittel. Doch einmal auf dem Dach können auch mehrere 100m² problemlos mit 2 Personen bewegt werden.
Von dort an freut sich hoffentlich jeder über eine (oft) nahtlose Dachabdichtung, dessen Lebensende die meisten nicht mehr erleben werden.
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Seit fast 20 Jahren Profi für Folien für Teich, Dach- und Bauwerksabdichtungen. In der Zentrale Edewecht werden auf über 10000m² Abdichtungsbahnen sowohl konfektioniert als auch nach individuellen Vorgaben hergestellt. Schwerpunkte bilden PVC im Teichbereich sowie EPDM in Teich- und Bauwerksbereich.
Geaplan Folien GmbH
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Datum: 29.10.2018 - 15:36 Uhr
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