Keine Entwarnung bei der Luftqualität
(ots) - Europäische Umweltagentur legt weiteren
alarmierenden Bericht zu den gesundheitlichen Folgen der
Luftverschmutzung in Europa vor - Anzahl vorzeitiger Todesfälle in
Deutschland, allein durch das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid, ist
wiederholt gestiegen - Belastung durch Feinstaub und Ozon weiterhin
auf hohem Niveau - Deutsche Umwelthilfe fordert Sofortmaßnahmen der
Bundesregierung
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Bundesregierung nach
dem heute erschienenen, alarmierenden Bericht der Europäischen
Umweltorganisation (EEA) zu Sofortmaßnahmen auf. Luftverschmutzung
ist die größte umweltbedingte Gefahr für die Gesundheit in
Deutschland bzw. in der Europäischen Union (EU). Die größten
umweltbedingten Beeinträchtigungen für die menschliche Gesundheit
gehen von Feinstaub (PM2,5), Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3)
aus. Im dritten Jahr in Folge musste die EEA die Zahl der vorzeitigen
Todesfälle durch das Dieselabgasgift NO2 in Deutschland und Europa
heraufsetzen: 13.100 vorzeitige Todesfälle lautet die aktuelle Anzahl
für Deutschland. Ebenfalls gestiegen ist die Anzahl vorzeitiger
Todesfälle durch die Belastung mit Ozon, um mehr als ein Drittel auf
3000. Weiterhin auf hohem Niveau sind die über 60.000 vorzeitigen
Todesfälle durch Feinstaub in Deutschland.
Die Ergebnisse des Berichts kommentiert Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der DUH: "Der heute erschienene Bericht der
obersten Umweltbehörde der EU zeigt aufs Neue die Auswirkungen der
gescheiterten Dieselpolitik von Autokanzlerin Angela Merkel. Die
erneut gestiegene Anzahl vorzeitiger Todesfälle durch das
Dieselabgasgift Stickstoffdioxid ist die Folge der kriminellen Praxis
der Autohersteller und der nur simulierten politischen Aktivität. In
mittlerweile acht erfolgreichen Gerichtsverhandlungen haben wir
aufgezeigt, dass die Bundesregierung Lösungen für die gesundheitliche
Bedrohung durch Dieselabgase finden muss."
Bei der Belastung durch Feinstaub ist keine Verbesserung zu
erkennen. Vier von fünf der europäischen Stadtbewohner atmen mehr
gesundheitsgefährdende Partikel, als die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) für tolerabel hält. Hauptquelle für Feinstaub und besonders
gesundheitsschädlichen Ruß sind laut Bericht Feuerungsanlagen -
insbesondere Holzfeuerungsanlagen in Haushalten, wie Kaminöfen. "Die
Luft in deutschen Städten ist immer noch zu stark mit den
gesundheitsschädlichen Feinstaubpartikeln belastet. Um die Gesundheit
der Bevölkerung zu schützen, muss Emissionsminderungstechnik bei mit
Holz befeuerten Öfen und Heizungskesseln zum Standard gemacht werden.
Städte und Gemeinden haben eine Vielzahl von Möglichkeiten, dies vor
Ort durchzusetzen", so Resch weiter.
Die Belastung durch Ozon, die im Vergleich zum Vorjahr am
stärksten gestiegen ist, kann insbesondere bodennah zu einer starken
Schädigung natürlicher Ökosysteme führen. Bodennahes Ozon entsteht
unter anderem als Folgeprodukt von Methan-Emissionen aus der
Landwirtschaft. Neben einer Beeinträchtigung des Wachstums, kommt es
auch zu einer Reduktion der Produktivität von Nutzpflanzen. Resch
dazu: "Negative ökonomische und ökologische Effekte der
Luftverschmutzung müssen gleichermaßen zur Gesundheitsgefährdung
betrachtet werden. Steigende medizinische Kosten und reduzierte
Produktivität durch verlorene Arbeitstage in der gesamten Wirtschaft,
sowie reduzierte Ernteerträge sind Auswirkungen der inakzeptabel
hohen Luftverschmutzung."
Hintergrund:
Die DUH kämpft seit mehr als zehn Jahren für das Recht auf
"Saubere Luft" und führt im Rahmen der Kampagne "Right to Clean Air"
derzeit Klagen in 29 Städten, wo Luftqualitätsgrenzwerte nach wie vor
überschritten werden. In allen bisherigen Urteilen haben die Gerichte
zum Wohl der Bürger entschieden und die zuständigen Behörden
aufgefordert, schnellstmöglich effektive Luftreinhaltemaßnahmen
umzusetzen.
Die DUH setzt sich außerdem dafür ein, Feinstaub- und
Rußemissionen aus Öfen und Heizkesseln zu senken. Dazu informieren
wir im Projekt "Clean Heat" Verbraucher und beteiligen uns daran,
technische und politische Lösungen voranzubringen.
Beide Projekte werden vom LIFE-Programm der Europäischen Union
gefördert.
Mit dem durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI)
geförderten Projekt "MinusMethan" entwickelt die Deutsche Umwelthilfe
gemeinsam mit Experten aus Landwirtschaft und Klimaschutz einen
Methan-Reduktionsplan für die deutsche Landwirtschaft.
Methanemissionen haben als Vorläufergas, insbesondere durch die
Bildung von bodennahem Ozon (O3), nicht nur einen relevanten Einfluss
auf das Klima, sondern auch schädliche Auswirkungen auf die
menschliche Gesundheit: www.minus-methan.de
Links:
- Zum Bericht der Europäischen Umweltagentur: http://ots.de/CaRJpK
- Mehr Informationen zu den DUH-Aktivitäten im Rahmen der Kampagne
"Right to Clean Air": www.right-to-clean-air.eu/
- Weitere Informationen zu unseren Aktivitäten im Rahmen der
Kampagne "Clean Heat": www.clean-heat.eu
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de
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Datum: 29.10.2018 - 11:00 Uhr
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