rbb-exklusiv: Widerstand gegen Kündigung von Sparkassenverträgen
(ots) -
Sperrfrist: 29.10.2018 06:00
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Nach Informationen des Verbrauchermagazins SUPER.MARKT sind im
Brandenburger Landkreis Märkisch-Oderland tausende Sparkassenkunden
von zweifelhaften Kündigungen betroffen.
Die Sparkasse im Landkreis Märkisch-Oderland hat begonnen,
spezielle Sparverträge aus dem Jahr 2002 zu kündigen. Hier erhielten
Sparer nach einer Laufzeit von 15 Jahren die maximale
Prämienausschüttung von 50 Prozent des im Jahr eingezahlten Betrages.
Die Verbraucherzentrale und Anwälte raten, sich dagegen zu wehren.
Rechtsanwalt Thomas Storch, der bereits 50 betroffene Kunden vertritt
und für sie gerichtliche Schritte einleitet, ist optimistisch, dass
die Sparkasse die Kündigungen zurücknehmen muss, vor allem jene
Verträge mit einer festen Laufzeit. Gegenüber dem
rbb-Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT" erklärt er: "Wenn man einen
zeitlich befristeten Prämien-Sparvertrag auf 30 Jahre befristet, dann
darf der nicht nach 15 Jahren gekündigt werden, dann fehlt der
Kündigungsgrund. Noch krasser ist es bei Laufzeiten von hundert
Jahren. Das waren Verträge zur Altersvorsorge, die sollten auch
übertragen werden, die sollten vererbt werden."
Uwe Schumacher hingegen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse
Märkisch-Oderland, rechtfertigt dem "SUPER.MARKT" gegenüber die
Kündigungen mit der andauernden Niedrigzinsphase.
Auch die Verbraucherzentrale Brandenburg empfiehlt, gegen die
Kündigungen Widerspruch einzulegen. Experte Erk Schaarschmidt zum
rbb: "Wir halten das Vorgehen für rechtswidrig, denn die Sparverträge
wurden teilweise mit Altersvorsorge beworben, mit Langfristigkeit.
Wir meinen, dass 15 Jahre keine ausreichende Langfristigkeit sind, um
für die Altersvorsorge anzusparen. Deshalb empfehlen wir den
Widerspruch."
Nach einer Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg ist die
Sparkasse Märkisch-Oderland die erste im Land Brandenburg, die
derartige Sparverträge kündigt. Die anderen Sparkassen im Land haben
signalisiert, an den für sie unrentablen Sparverträgen festzuhalten.
Allerdings haben bei einer Befragung der Niederlassungen zwei nicht
auf die Anfragen reagiert.
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Datum: 29.10.2018 - 06:00 Uhr
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