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KfW-Mittelstandspanel 2018: Keine Anzeichen von Müdigkeit: Mittelstand im Inland und Ausland auf Wachstumskurs

ID: 1662954


(ots) -

- Größter Umsatzanstieg seit sechs Jahren
- Bedeutung des Mittelstands für den Arbeitsmarkt wächst weiter
- Profitabilität stagniert erstmals seit acht Jahren
- Auslandsgeschäft wächst außerhalb Europas
- Eigenkapitalpolster erreichen neues Rekordhoch

Das Wachstumshoch im Mittelstand hält unvermindert an. Als
Arbeitgeber haben die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
nochmals an Bedeutung gewonnen. Ein neuer Beschäftigungsrekord wird
erreicht und der nächste ist in Sicht. Die Umsätze steigen so stark
wie seit Jahren nicht. Der Optimismus der Unternehmen bleibt groß und
lässt auf eine weiterhin hohe Wachstumsdynamik im Mittelstand hoffen.
Dies zeigt das heute vorgestellte KfW-Mittelstandspanel 2018.

Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von 4,7 % erzielten
die mittelständischen Unternehmen den größten Anstieg seit sechs
Jahren. Die aggregierten Inlandsumsätze liegen gegenwärtig bei etwa
4.150 Mrd. EUR und damit rund 190 Mrd. EUR über dem Vorjahreswert.
Die Eigenfinanzierungskraft der mittelständischen Unternehmen
erreicht die nächste Rekordmarke: Die durchschnittliche
Eigenkapitalquote lag im Jahr 2017 bei 31,2 % (2016: 30,0 %). Der
Mittelstand zeigt sich auch für die kommenden Jahre optimistisch: Bis
zum Jahr 2020 rechnen deutlich mehr KMU mit steigenden Umsätzen (34
%) als mit sinkenden Umsätzen (16 %).

Ende 2017 waren 31,3 Millionen Personen in KMU erwerbstätig, ein
Zuwachs von 418.000 bzw. 1,3 % gegenüber dem Vorjahr. Der Mittelstand
bleibt auch in Zukunft Motor des Arbeitsmarkts: 15 % der KMU wollen
ihre Mitarbeiterzahl im laufenden Jahr erhöhen, rund 10 % planen, die
Zahl ihrer Mitarbeiter zu reduzieren.

Ein wiedererstarktes Standbein des Mittelstands ist das
Auslandsgeschäft: 21 % der Unternehmen haben Umsätze im Ausland




erzielt, das Volumen betrug 577 Mrd. EUR (+ 30 Mrd. EUR). Insgesamt
lag der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz im Mittelstand
bei 28,6 %. Der Zuwachs wurde nahezu vollständig von großen
Mittelständlern (> 50 FTE-Beschäftigte) sowie Unternehmen des
Verarbeitenden Gewerbes getragen und ist auf eine Trendwende auf
außereuropäischen Absatzmärkten zurückzuführen. Nachdem die Umsätze
dort seit 2012 kontinuierlich gefallen waren, steigen sie 2017 von
161 auf 186 Mrd. EUR. Das Europageschäft konnte seinen Aufwärtstrend
der vergangenen Jahre hingegen nicht fortsetzen und ging um 2 Mrd.
EUR auf 371 Mrd. EUR zurück, der europäische Anteil am Auslandsumsatz
sank von 68 % auf 64 %.

Die Investitionen im Mittelstand haben im Jahr 2017 erneut
angezogen und erreichen ein Gesamtvolumen von 211 Mrd. EUR (+3,4 %).
Der Anstieg ist vor allem auf Investitionen in neue Anlagen und
Bauten zurückzuführen, die mit einem Wert von 176 Mrd. EUR (+4 %) den
höchsten Wert seit 2004 erreicht haben. Allerdings verteilen sich die
Investitionen auf weniger Unternehmen: Nur noch 38 % der KMU haben
Investitionen getätigt, (- 4 Prozentpunkte), die durchschnittliche
Investitionshöhe ist um 14 % auf 150.000 EUR gestiegen.

Bei der Profitabilität hat der Mittelstand im Jahr 2017 erstmals
einen leichten Rückgang zu verzeichnen: die durchschnittliche
Umsatzrendite ging um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 7,2 % zurück. Sie
liegt damit allerdings weiter auf einem guten Niveau, konnte sie doch
über die vergangenen 12 Jahre hinweg um 1,8 Prozentpunkte zulegen.

Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, warnt trotz hoher
Umsatzzuwächse und Eigenkapitalausstattung vor Selbstzufriedenheit:
"Die hohe Eigenkapitalausstattung der Unternehmen ist zwar einerseits
ein Signal der Stärke, andererseits hinterlässt sie im Lichte der
sinkenden Zahl an Investoren einen faden Beigeschmack. Mir wäre es
lieber, wenn mehr Unternehmen einen größeren Teil ihrer Gewinne für
Innovationen, Digitalisierungsmaßnahmen, neue Geschäftsmodelle oder
einen verbesserten Ressourceneinsatz einsetzen würden. Der
Mittelstand muss seine Produktivität gespeist aus Fortschritt wieder
mehr in den Blick nehmen. Der steigende Aufwand für Löhne und
Ressourcen erfordert das, will der Mittelstand seine Profitabilität
erhalten."

www.kfw.de/mittelstandspanel



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Wolfram.Schweickhardt(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de

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Datum: 23.10.2018 - 09:20 Uhr
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