Keine roten Ampeln mehr? Ford demonstriert, dass Anhalten an Kreuzungen künftig der Vergangenheit angehören könnte
(ots) -
- Ford erforscht, wie vernetzte Fahrzeuge an Kreuzungen eines
Tages einen frei fließenden Verkehr ermöglichen könnten
- Inspiration kam von Fußgängern, die untereinander ihre
Geschwindigkeit anpassen. Ford testet Technologien, die
Autofahrern bestimmte Geschwindigkeiten empfehlen, um eine
Kollision mit sich nähernden Fahrzeugen zu vermeiden
- Das System von Ford zur Steuerung von Prioritäten an Kreuzungen
basiert auf Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation und ist
Bestandteil des öffentlich geförderten Feldversuchs
UKAutodrive-, bei dem auch Technologien gezeigt werden, die
dabei helfen, Unfälle zu verhindern und Anfahrtszeiten von
Rettungsfahrzeugen zu reduzieren
Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Sie an belebten Kreuzungen
nicht an roten Ampel warten müssen und Sie Ihr Auto tatsächlich erst
anhalten, wenn Sie an Ihrem Ziel angekommen sind. Ford erprobt nun,
wie sich dieser Idealzustand durch vernetztes Autofahren realisieren
lässt. Dabei orientiert sich das Unternehmen daran, wie Fußgänger
ihren Weg durch geschäftige Menschenmassen bahnen, indem sie ihre
Schrittgeschwindigkeit verlangsamen oder beschleunigen, um
Kollisionen mit anderen Personen zu vermeiden, ohne jedoch
vollständig stehen bleiben zu müssen.
Das Stichwort lautet Intersection Priority Management (IPM) -
hierbei handelt es sich um die Steuerung von Prioritäten an
Kreuzungen, wie sie in der letzten Woche in Großbritannien auf den
Straßen der Stadt Milton Keynes als Teil des öffentlich geförderten
UKAutodrive Projekts demonstriert wurde. Das Ziel war es, Autofahrer
durchgehend am Fahren zu halten und unnötige Haltezeiten an
Kreuzungen zu vermeiden, um den Verkehrsfluss zu verbessern sowie die
Sicherheit und Effizienz zu erhöhen. Dies der Link auf ein
entsprechendes Video: https://youtu.be/CfAFtNAoaPA
"Wir wissen, dass Kreuzungen und Ampeln von vielen Autofahrern als
zeitraubend und hinderlich empfunden werden", sagte Christian Ress,
Supervisor, Driver Assist Technologies, Ford Research and Advanced
Engineering. "Mit den vernetzten Fahrzeugtechnologien, die wir diese
Woche vorgestellt haben, arbeiten wir an einem Szenario, bei dem sich
die Fahrzeuge gegenseitig besser einzuschätzen wissen und eine
intelligente Zusammenarbeit mit der Straßeninfrastruktur, etwa an
Kreuzungen, ermöglichen."
Jedes Jahr verbringt der Durchschnittsfahrer zwei Tage damit, an
Ampeln zu warten. Und Kreuzungen können nicht nur frustrierend sein,
sie sind auch der Ort, an dem bis zu 60 Prozent der Verkehrsunfälle
passieren. Dies zeigte bereits im Jahre 2016 eine Studie in
Großbritannien: http://ots.de/30GKSH. Die Vermeidung von Stopps an
Kreuzungen könnte darüber hinaus nicht bloß Zeit, sondern auch
Kraftstoff sparen, da Autofahrer weniger bremsen und beschleunigen
müssen.
IPM verwendet Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationen (V2V). Dies
ermöglicht die Koordination mit anderen Fahrzeugen in der näheren
Umgebung. Dem Fahrer wird eine optimale Geschwindigkeit
vorgeschlagen, die es erlaubt, sicher an Kreuzungen aneinander vorbei
zu kommen, ohne anzuhalten. Für den Test wurden Versuchsfahrzeuge mit
V2V-Kommunikationssystemen ausgestattet, die den Standort, die
Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge aussenden. Die
integrierten IPM-Systeme sind in der Lage, eine vorausliegende
Kreuzung sowie andere herannahende Fahrzeuge zu identifizieren. Aus
den erfassten Daten wird eine optimale Geschwindigkeit für jedes
Fahrzeug berechnet, damit alle Verkehrsteilnehmer die Kreuzung sicher
passieren können.
Im Rahmen der Tests saßen reale Personen hinterm Lenkrad, aber es
ist denkbar, dass autonome Fahrzeuge zu einem späteren Zeitpunkt von
einer solchen Technologie profitieren. So könnten Fahrzeuge eines
Tages gefahrlos und effizient durch den Kreuzungsverkehr geleitet
werden, ohne dass Ampeln oder Verkehrsschilder erforderlich sind.
Während die heutigen autonomen Fahrzeuge unabhängig voneinander mit
Sensortechnologien und hochaufgelösten Kartendaten arbeiten, könnten
Kommunikationstechnologien wie V2V oder V2X (Vehicle-to-Everything)
in Zukunft Mobilität mit selbstfahrenden Autos unterstützen.
IPM baut auf anderen Technologien für vernetzte Autos auf, die von
Ford und weiteren Projektpartnern im Rahmen von UK Autodrive
entwickelt wurden, einem mit 20 Millionen Pfund geförderten
Forschungsprogramm, das selbstfahrende und vernetzte
Fahrzeugtechnologien von der Teststrecke auf die Straße bringen soll.
Zu den Technologien, die während des zweijährigen Programms, das in
diesen Wochen ausläuft, vorgestellt wurden, gehören der
"Kreuzungs-Kollisionswarner", der Fahrer vor potenziellen Unfällen
warnt und das "Green Light Optimal Speed Advisory"-System (GLOSA),
das Fahrzeuge mit nahegelegenen Ampeln synchronisiert, damit
Standzeiten während Rotphasen vermieden werden.
Weitere Technologien, die im Rahmen der Tests gezeigt wurden,
waren das "Kollaborative Parken" und eine vernetzte
Fahrzeugtechnologie, die Autofahrern anzeigt, woher ein
Rettungsfahrzeug kommt und wohin es fährt, damit es möglichst schnell
und sicher passieren kann.
Ford-Werke GmbH
Die Ford-Werke GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller und
Mobilitätsanbieter mit Sitz in Köln. Das Unternehmen beschäftigt an
den Standorten Köln, Saarlouis und Aachen mehr als 24.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der Gründung im Jahr 1925
haben die Ford-Werke mehr als 46 Millionen Fahrzeuge produziert.
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Datum: 17.10.2018 - 09:05 Uhr
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