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World Payments Report 2018: Digitale Zahlungsmöglichkeiten boomen - regulatorische und operative Hürden hemmen Innovationen (FOTO)

ID: 1660572


(ots) -
Entwicklungsmärkte treiben das schnelle Wachstum bei bargeldlosen
Transaktionen voran

- In Deutschland stieg die Anzahl der bargeldlosen Zahlungen um
durchschnittlich 8 Prozent auf 21,3 Milliarden Transaktionen
- Das elektronische Lastschriftverfahren bleibt in Deutschland das
am meist genutzte Zahlungsverfahren ohne Bargeld

Der digitale Zahlungsverkehr boomt und wird vor allem von Ländern,
wie Russland und China vorangetrieben, so der heute von Capgemini und
BNP Paribas veröffentlichte World Payments Report 2018. Weil
BigTechs* auf dem Markt immer präsenter werden und etablierte
Unternehmen sowohl vor technischen als auch regulativen
Herausforderungen bei der Entwicklung neuer kollaborativer
Zahlungsökosysteme zwischen sich und FinTechs stehen, ist die
Innovationslandschaft im Zahlungsverkehr noch nicht klar aufgeteilt.
Aus dem Report geht hervor, dass die von Banken bisher angeleiteten
Initiativen für eine neue Zahlungsverkehrslandschaft nicht ausreichen
werden, um langfristig den Markt zu beeinflussen. Die umfassende
Finanzdienstleistungs-Community - einschließlich Organisationen des
öffentlichen Sektors, Regulierungsbehörden und Drittanbieter - muss
ihre neuen Rollen festlegen und mit marktdominierenden Nutzern des
Zahlungsverkehrs enger zusammenarbeiten, um eine reibungslose,
ausgewogene und nachhaltige Entwicklung des Ökosystems für Zahlungen
sicherzustellen.

In Schwellenländern boomt das bargeldlose Zahlen

Der Bericht sagt voraus, dass bargeldlose Transaktionen eine
durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 12,7 Prozent bis 2021
aufweisen werden, nach einem Wachstum von 10,1 Prozent in den Jahren
2015 bis 2016, in dem das Gesamtvolumen der bargeldlosen
Transaktionen 482,6 Milliarden erreichte.

Schwellenländer treiben den Boom der bargeldlosen Zahlungen. Für




den Zeitraum 2015 bis 2016 waren das vor allem Russland
(durchschnittliche Wachstumsrate 36,5 Prozent), Indien (33,2 Prozent)
und China (25,8 Prozent).

Entwicklungsmärkte werden in den nächsten fünf Jahren (2016 bis
2021) eine durchschnittlich jährliche Wachstumsrate von 21,6 Prozent
an bargeldlosen Zahlungen aufweisen, angeführt von Asien mit 28,8
Prozent. Bis zum Jahr 2021 dürften die Entwicklungsmärkte für rund
die Hälfte aller Transaktionen ohne Bargeld weltweit verantwortlich
sein und damit erstmals die Industrieländer überholen, deren
aktueller Anteil bei 66,3 Prozent liegt.

Zahl der bargeldlosen Zahlungen steigt in Deutschland erneut

In Deutschland sind die bargeldlosen Zahlungen im Zeitraum von
2015 bis 2016 um durchschnittlich 8 Prozent (2014 bis 2015 um 8,8
Prozent) gestiegen, auf insgesamt 21,3 Milliarden Transaktionen (19,6
Milliarden im Vorjahr). Das Lastschriftverfahren (dazu zählen unter
anderem auch Zahlungen mit einer Debitkarte, insbesondere das
Elektronische Lastschriftverfahren) bleibt in Deutschland das am
meist genutzte Zahlungsverfahren ohne Bargeld, ca. 51 Prozent aller
bargeldlosen Zahlungen wurden 2016 mit diesem Verfahren getätigt
(identisch zu 2015).

Im Hinblick auf die Anzahl bargeldloser Zahlungen pro Einwohner in
dem Zeitraum von 2015 bis 2016 wir deutlich, dass die Schweden
erstmals öfter bargeldlos (461,5 Transaktionen) zahlen als die
US-Bürger (459,6 Transaktionen), das ist ein durchschnittlicher
Anstieg um 13,3 Prozent in Schweden. In Deutschland stiegen die
bargeldlosen Transaktionen pro Einwohner um 6,4 Prozent im gleichen
Zeitraum an.

BigTechs öffnen ihre Brieftaschen

Der Zahlungsverkehrsmarkt bleibt weiterhin in Bewegung, da sich
neue Technologien durchsetzen und sich BigTechs sowie FinTechs
stärker behaupten. Besonders E-Wallets sind auf dem Vormarsch und
bieten große Marktchancen für neue Zahlungsanbieter. Im Jahr 2016
machten E-Wallets 8,6 Prozent der bargeldlosen Transaktionen aus
(Volumen 41,8 Milliarden), von denen 71 Prozent von BigTech-Anbietern
bereitgestellt wurden.

Innovation trifft auf Komplexität

Obwohl immer mehr neue Payments-Anbieter auf den Markt drängen und
sich die Branche vor konstanten Umbrüchen sieht, bleibt die
Entwicklung von innovativen Zahlungsverkehrsökosystemen äußerst
komplex. Dies ist zum einen durch eine Vielzahl von Regularien als
auch die sich ständig ändernden technischen Anforderungen und zum
anderen durch die hohen Erwartungen an derzeitige
Sicherheitsstandards bedingt. Nur 38 Prozent der für den Report
befragten Bankmanager gaben an, dass sie eine Schlüsselrolle in neuen
Zahlungsverkehrsökosystemen spielen wollen.

"Da die Nachfrage nach digitalen Zahlungen weiterhin rasant
wächst, sollten einige Banken ihre Entscheidung, keine Schlüsselrolle
in neu entstehenden Zahlungsverkehrs-Ökosystem einzunehmen,
überdenken", so Klaus-Georg Meyer, Leiter Business & Technology
Consulting für Finanzdienstleister bei Capgemini in Deutschland. "Mit
ihrem bedeutenden Marktanteil in der Zahlungsverkehrsbranche und der
Einführung neuer Technologien sind Banken in der einzigartigen
Position, den Markt zu gestalten. Sie können durch innovative,
kooperative Beziehungen zu FinTechs und die aktive Beteiligung der
breiten Finanzdienstleister-Community auch neue Einnahmequellen
erschließen."

Neben den Banken, sollten auch die Corporate Treasurer ihre Rolle
im neuen Ökosystem berücksichtigen, da sie Mehrwertdienste erwarten,
die sicher, effizient, zuverlässig und global sind und sie diese
Dienste gemeinsam mit den Banken gestalten könnten.

"Großkunden als Nutzer von Zahlungsdienstleistungen spielen eine
zentrale Rolle bei der Entwicklung von Innovationen in der
Zahlungsbranche. Werden sie nicht einbezogen, verpassen die
Zahlungsverkehrsdienstleister, insbesondere die Banken, eine wichtige
Gelegenheit, neue Angebote im Transaction Banking wie Cash
Aggregation, Cash Forecasting und automatisierte Treasury-Lösungen zu
gestalten", sagt Bruno Mellado, Head of International Payments and
Receivables bei BNP Paribas. "Diese Angebote könnten Finanzleitern
die Möglichkeit bieten, um in Unternehmen nicht nur eine operative
Rolle zu spielen, sondern um einen strategischeren Part als
bevorzugter Dienstleister einzunehmen."

Viele Teilnehmer, die auf die Komplexität von Innovation auf dem
Zahlungsmarkt hingewiesen haben, gaben an, dass die Einführung einer
Echtzeit-Zahlungsinfrastruktur durch mangelnde Interoperabilität
zwischen den Systemen** (identifiziert von 74,1 Prozent der
Führungskräfte) und durch schwache Daten- und
Autorisierungsstandardisierung (59,3 Prozent) behindert würde.

Bei der Distributed Ledger Technology (DLT) haben 85,9 Prozent der
Befragten die mangelnde Interoperabilität, 83,1 Prozent mangelnde
Klarheit der Vorschriften und 77,1 Prozent Skalierbarkeit als
einschränkende Faktoren genannt.

Der Bericht zeigt auch, wie wichtige Regulierungs- und
Brancheninitiativen (key regulatory and industry initiatives, kurz
KRII) Konflikte verursachen können, wenn sie sich von einer
regionalen auf eine globale Ebene ausbreiten. Widersprüchliche KRII
stellen Implementierungs- und operative Herausforderungen dar, die
den Übergang zu neuen Zahlungsökosystemen behindern könnten.
Konfliktbeispiele sind die Fünfte Geldwäscherichtlinie (the Fifth
Anti-Money Laundering Directive, kurz 5AMLD) mit der PSD2 sowie die
DSGVO mit der PSD2.

*BigTechs sind große, multinationale Technologieunternehmen wie
Google, Amazon, Facebook, Apple, Alibaba, Tencent, etc.
** Weltweit gibt es derzeit mehrere Echtzeit-Zahlungssysteme mit
unterschiedlichen Kriterien in Bezug auf Geschwindigkeit, Volumen,
Wert und Abwicklung, z.B. IMPS (Indien), FAST (Singapur), NPP
(Australien), FPS (Großbritannien).

Methodik

Der World Payments Report 2018 besteht aus einer Primärforschung,
die auf Executive Interviews und einer Online-Umfrage basiert. Diese
Ausgabe enthält auch die Einführung des Payments Open Banking
Assessment, das den Stand des Open Banking in 16 Ländern aus
Zahlungssicht darstellt.

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler
Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das
Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund
um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren
Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft
Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür
steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung
bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt
davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie durch Menschen
entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit 200.000
Mitarbeitern in über 40 Ländern, das 2017 einen Umsatz von 12,8
Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Mehr unter www.capgemini.com/de. People matter, results count.

Über BNP Paribas und BNP Paribas Cash Management

BNP Paribas ist eine führende Bank in Europa mit internationaler
Ausrichtung. Sie ist in 73 Ländern präsent und beschäftigt mehr als
196.000 Mitarbeiter, davon rund 149.000 in Europa. Die Gruppe nimmt
in ihren drei Hauptaktivitäten Schlüsselpositionen ein: Nationale
Märkte und internationale Finanzdienstleistungen (deren
Retail-Banking-Netzwerke und Finanzdienstleistungen durch Retail
Banking & Services abgedeckt sind) und Corporate & Institutional
Banking, das zwei Kundengruppen bedient: Firmenkunden und
institutionelle Investoren. Die Gruppe unterstützt alle ihre Kunden
(Einzelpersonen, Gemeindeverbände, Unternehmer, KMU, Unternehmen und
institutionelle Kunden) bei der Realisierung ihrer Projekte durch
Lösungen, die Finanzierungs-, Anlage-, Spar- und Schutzversicherungen
umfassen.

Für Informationen über BNP Paribas Cash Management besuchen Sie
bitte www.cashmanagement.bnpparibas.com.



Pressekontakt:
Capgemini Pressekontakt:
Barbara Schaffrath
Tel.: +49 151 40250 448
E-Mail: barbara.schaffrath(at)capgemini.com
https://twitter.com/CapgeminiDE

BNP Paribas Pressekontakt:
Apoorva Dwivedi
Tel.: +32 (0)2 312 58
Email: apoorva.dwivedi(at)bnpparibas.com

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Datum: 16.10.2018 - 10:23 Uhr
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