GeoRocket: Wie ein Geodatenspeicher bei der Vorhersage von Naturkatastrophen hilft
Stand 12.0A.015, Halle 12.0: Eine 3D-gedruckte Miniaturstadt veranschaulicht verschiedene Anwendungen - von Digitale Stadt bis hin zu Umwelt.
(IINews) - Neue Geräte und immer ausgefeiltere Sensoren erzeugen tagtäglich Massen an Geodaten. Forscher des Fraunhofer IGD präsentieren mit der Software GeoRocket einen cloudbasierten Speicher, der es mit der steigenden Anzahl an Geodaten aufnimmt und damit zur Vorhersage von Naturkatastrophen beitragen kann.
Mit dem Fortschritt der Wissenschaft und der Technik werden in allen Bereichen immer genauere Daten gesammelt - auch solche, die Aussagen zu einem bestimmten Standort oder einem geographischen Gebiet treffen. Diese Geodaten werden in ihrer Masse immer größer, komplexer und dadurch unüberschaubar. Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD bietet mit GeoRocket einen Geodatenspeicher an, der schnell und flexibel auf die gestiegenen Ansprüche reagiert.
Hochgenaue und vollständige Vermessungsdaten lassen sich nur dann gewinnbringend einsetzen, wenn sie überall unkompliziert zur Verfügung stehen. Dann leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Beispiel zur Gefahrenanalyse in von Erdrutschen bedrohten Gebieten. Neben menschlichen Faktoren können auch natürliche Landformen das Entstehen von Naturkatastrophen begünstigen. Dafür stehen Satellitenbilder, Bodenstudien und am Computer generierte 3D-Landschaftsmodelle zur Verfügung, um hydraulische Simulationen durchzuführen - so lassen sich die errechneten Wassermassen bei hohen erwarteten Niederschlägen und ihr Weg hangabwärts visualisieren. Der Speicherbedarf all dieser Informationen ist dabei immens - je feiner und naturgetreuer nämlich das Relief des Geländes abgebildet wird, desto realistischer gelingt selbstverständlich eine Vorhersage über den Weg des Erdrutschs. Um der Masse an Geodaten mit ihrem enormen Speicherbedarf zu begegnen, bedarf es einer geeigneten technischen Lösung.
Der Geodatenspeicher GeoRocket ist cloudbasiert, arbeitet damit sehr schnell und ist flexibel aufrufbar. Das kostenlose Open-Source-Programm bleibt selbst bei großen Datenmengen und parallel stattfindenden Anfragen reaktionsfreudig. Die Microservice-Architektur skaliert die benötigte Performance dynamisch auf wechselnde Faktoren wie zu übertragendes Datenvolumen oder die Anzahl an Nutzern und laufenden Prozessen. Auch die Echtzeitsuche nach Geodaten oder etwa Attributen, Layern und vergebenen Tags wird durch eine gezielte Datenausgabe entsprechend der Suchanfrage enorm schnell durchgeführt. Der Clou: Die Geodaten werden zwar in ihren ursprünglichen Formaten gespeichert, aber GeoRocket fügt die Dateien für die Dauer ihrer Verwendung automatisiert zusammen. Eine solche Konvertierung ist unerlässlich, da die Dateiformate der verschiedenen Geoinformationssysteme äußerst heterogen sind.
Neben der kostenlosen Version gibt es speziell für Unternehmen auch eine Pro-Version, die neben kostenfreiem Support auch mit weiteren Funktionen wie einer Administrationsoberfläche mit Kartendarstellung sowie Features zur Datensicherheit aufwartet. Ein nächster Entwicklungsschritt von GeoRocket soll die Ausgabe bereits aufgearbeiteter Datensätze als Big-Data-Analyse sein, um so Geologen, Landwirte oder kommunale Ämter noch besser bei der Arbeit zu unterstützen.
Das Fraunhofer IGD präsentiert GeoRocket auf der internationalen Leitmesse für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement INTERGEO vom 16. bis zum 18. Oktober 2018 in Frankfurt a.M. An dem Stand 12.0A.015 in Halle 12.0 veranschaulicht eine 3D-gedruckte Miniaturstadt verschiedene Anwendungen aus den Bereichen Digitale Stadt, Planungsunterstützung und Bürgerbeteiligung, Umweltmonitoring, Big Data in der Landwirtschaft sowie Innere Sicherheit.
Weiterführende Informationen:
- https://www.igd.fraunhofer.de/presse/jahresbericht-2017/datenspeicher-fuer-geoinformationssysteme
- https://georocket.io/
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Datum: 11.10.2018 - 10:00 Uhr
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