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Deutsche Umwelthilfe startet Kampagne "Mehrweg. Mach mit!" für klimafreundliche Getränkeverpackungen

ID: 1656851


(ots) - Mehrwegflaschen und -becher sind aktiver
Klimaschutz - DUH startet Schulungen zur Ausbildung von
Klimabotschaftern - Umstellung der öffentlichen Beschaffung Hamburgs
auf Mehrwegflaschen und Becher muss Schule machen - Mehrweggebote
auch für öffentliche Veranstaltungen notwendig - Pfandsystem von
"reCup" zeigt wie Mehrwegbecher für Coffee-to-go
verbraucherfreundlich und massenmarkttauglich werden

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat heute in Berlin die Kampagne
"Mehrweg. Mach mit!" vorgestellt. Kernbotschaft ist, dass jeder mit
der Nutzung von Mehrwegflaschen und -bechern zum Klimaschützer werden
kann. Wenn es gelingt, den jährlichen Verbrauch von mehr als 2,7
Milliarden Getränkedosen, 16 Milliarden Einweg-Plastikflaschen und
fast 3 Milliarden Wegwerfbechern für Kaffee zu verringern, dann
können jährlich hunderttausende Tonnen des schädlichen Klimagases CO2
vermieden werden. Das DUH-Projekt ist Teil der Nationalen
Klimaschutzinitiative der Bundesregierung und wird durch das
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
gefördert.

"Die deutsche Bundesregierung hält am nationalen Klimaschutzziel
fest, seine Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens
40 Prozent zu reduzieren. Allerdings ist bereits jetzt erkennbar,
dass dieses Ziel kaum eingehalten werden kann. Deshalb sind
Maßnahmen, die einen Beitrag zur Schließung der absehbaren Lücke in
der Zielerreichung leisten, notwendiger denn je. Genau hierzu kann
der konsequente Einsatz von Mehrweggetränkeverpackungen einen
signifikanten Beitrag leisten. Würde man alle alkoholfreien Getränke
ausschließlich in Mehrweg- statt in Einwegflaschen abfüllen, dann
ließen sich so 1,25 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen", sagt
die Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

"Wir haben uns eingehend mit allen einschlägigen Studien zu




Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen beschäftigt und das
Ergebnis ist eindeutig: Mehrweg schlägt Einweg beim Klimaschutz. Bei
Getränkeflaschen ebenso wie bei Bechern. Allein durch die konsequente
Nutzung wiederbefüllbarer Coffee-to-go-Mehrwegbecher könnte jedes
Jahr der Ausstoß von mehr als 110.000 Tonnen des klimaschädlichen
Treibhausgases CO2 vermieden werden. Dies entspricht dem CO2-Ausstoß
von rund 30.000 Pkw, die durchschnittlich 15.000 Kilometer im Jahr
fahren", erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas
Fischer.

"Mit dem Projekt möchten wir so viele Menschen wie möglich über
die Vorteile von Mehrweggetränkeverpackungen informieren und damit
einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Deutsche Umwelthilfe
startet deshalb regelmäßig stattfindende Workshops und Schulungen.
Die Teilnehmer sollen als Multiplikatoren eigenständig über die
Klimafreundlichkeit von Getränkeverpackungen informieren. So sollen
ökologische Kauf- und Systementscheidungen in der Breite unterstützt
und herbeigeführt werden. Man kann nicht nur Klimaschützer, sondern
auch Klimabotschafter werden", sagt Fischer. Zielgruppen sind neben
Verbrauchern auch Gastronomen, Verbandsvertreter, Vereine,
Unternehmen, Abfallberater sowie Vertreter von Kommunen, Städten und
der öffentlichen Beschaffung.

Wie Mehrweg in der Praxis konsequente Anwendung findet, zeigt das
Musterbeispiel der Hamburger Stadtverwaltung. Dort wurde Anfang 2016
ein Leitfaden für eine umweltfreundliche öffentliche Beschaffung
verabschiedet. "Der Hamburger Senat hat einen Kriterienkatalog
beschlossen, der strenge ökologische Standards für Einkauf und
Vergabe definiert. Hamburger Ämter, Behörden und Einrichtungen dürfen
keine Kaffeemaschinen mit Alukapseln, Mineralwasser in Einwegflaschen
oder Einweggeschirr einkaufen. Mit ihrem Einkaufsvolumen von jährlich
rund 250 Millionen Euro kann die Stadt dazu beitragen, dass
nachhaltige Produkte am Markt noch mehr Akzeptanz und Absatzchancen
bekommen. Wir wollen den Anteil umweltfreundlicher Produkte bei der
Stadt deutlich ausweiten und so auch zum Klimaschutz beitragen", sagt
die Verantwortliche für umweltverträgliche Beschaffung der Hamburger
Behörde für Umwelt und Energie Gabriele Meusel.

Dass Mehrweg nicht nur bei klassischen Getränkeverpackungen
funktioniert, zeigt das Start-Up-Unternehmen reCup. In vielen
deutschen Städten wird bereits ein Pfandsystem für wiederverwendbare
Coffee-to-go-Becher angeboten. "Mehrweg soll Spaß machen und zur
täglichen Gewohnheit werden. Das ist unser Ziel und daran arbeiten
wir. Das Feedback ist großartig. Seinen ökologischen Fußabdruck zu
verkleinern, fühlt sich gut an. Mit unserem System hat jeder
Verbraucher die Möglichkeit, den bepfandeten Becher nach der Nutzung
in einem von aktuell 1.500 Cafés schnell wieder abzugeben. Das stärkt
die Akzeptanz von Mehrwegalternativen, macht sie massenmarkttauglich
und trägt dazu bei, die eigenen Konsumgewohnheiten zu hinterfragen",
sagt Florian Pachaly, Geschäftsführer von reCup.

Dass Mehrweg auch bei Großveranstaltungen funktioniert, belegt der
Karneval der Kulturen in Berlin. "Großveranstaltungen sind per se
eine Herausforderung für alle Kriterien der Nachhaltigkeit. Wenn man
eine Veranstaltung so anlegt, dass sie auch noch in Jahrzehnten
stattfinden soll, muss man jede Möglichkeit nutzen, nachhaltig zu
handeln. Mehrwegbecher sind eine der einfachsten Möglichkeiten. Wir
nutzen sie seit Beginn der Veranstaltung", sagt die Leiterin des
Berliner Karnevals der Kulturen Nadja Mau.

Hintergrund:

Die DUH setzt sich im Rahmen des Projekts "Mehrweg. Mach mit!" für
den Einsatz klimafreundlicher Getränkeverpackungen ein. Das Projekt
ist Teil der Nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung und
wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit gefördert, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen
Bundestages.

Links:

Kampagnenseite: www.mehrweg-mach-mit.de (Online am 4. Oktober um
12 Uhr)



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin DUH
0170 7686923, metz(at)duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer(at)duh.de

Björn Marzahn, Pressestelle der Behörde für Umwelt und Energie der
Freien und Hansestadt Hamburg
040 428 40 3065, bjoern.marzahn(at)bue.hamburg.de

Florian Pachaly, Geschäftsführer reCup GmbH
01577 305 45 65, florian.pachaly(at)recup.de

Nadja Mau, Leiterin Berliner Karneval der Kulturen
030 346555 962, info(at)karneval-berlin.de

DUH-Pressestelle:

Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 04.10.2018 - 10:32 Uhr
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