Thailand erzielt bedeutende Fortschritte im Kampf gegen die IUU-Fischerei
(ots) - Das Ministerium für auswärtige
Angelegenheiten hat die Maßnahmen der thailändischen Regierung
vorgestellt, um die illegale, nicht gemeldete und unregulierte (IUU)
Fischerei im Land zu bekämpfen. Dieser Kampf wird an vielen Fronten
gleichzeitig geführt und es lohnt sich, einige der Maßnahmen näher zu
betrachten.
Ein starker rechtlicher Rahmen ist die wesentliche Grundlage für
die Bestrebungen der Regierung und in diesem Zusammenhang wurde 2015
ein neues Gesetz verabschiedet, das den gesamten Fischereisektor
regelt. Darüber hinaus wurden notwendige Änderungen an den
bestehenden Rechtsvorschriften vorgenommen und über 100 neue
Durchführungsverordnungen erlassen. Mit dieser umfassenden
Rechtsreform des Fischereisektors ist die Regierung in der Lage, sich
einen vollständigen Überblick über die Fischereitätigkeiten zu
verschaffen, und die Reform stellt gleichzeitig die notwendigen
Instrumente zur Verfügung, um Gesetzesverletzungen zu bestrafen.
Das Fischereimanagement ist von größter Bedeutung, um Überfischung
zu verhindern und die Nachhaltigkeit der Meeresressourcen
abzusichern. Es wurden neue Vorschriften zur Kontrolle von
Fanggeräten mit hoher Fangkapazität erlassen und Fangmethoden
verboten, die als sehr destruktiv eingestuft werden. Fortan wird die
Menge der vorhandenen Fischbestände berücksichtigt, die auf
nachhaltiger Basis gefangen werden können, wenn es um die
Gültigkeitsdauer der den Fischereifahrzeugen erteilten Fanglizenzen
geht.
Das Flottenmanagement steht im Mittelpunkt der Anti-IUU-Kampagne,
denn die Regierung setzt derzeit eine vollständige Reform der
Datenbanken der Fischereiflotte und der Datenbank für
Schiffsregistrierung um. Die Behörden haben die Registrierungen von
Schiffen aufgehoben, die abgelaufen waren, aber noch nicht aus dem
System entfernt worden waren. Alle kommerziellen Fischereifahrzeuge
in Thailand mussten sich fünf Inspektionsrunden unterziehen, damit
man die korrekte Anzahl und die Einzelheiten aller Schiffe
feststellen konnte. Durch dieses Vorgehen konnte man die Zahl der
kommerziellen Fischereifahrzeuge um rund 60 Prozent auf gut 10.000
Schiffe mit Fanglizenzen reduzieren. Um die Anzahl der Schiffe zu
verringern, verfolgte man verschiedene Herangehensweisen, darunter
ein "Rückkaufprogramm", bei dem alle illegalen Schiffe von der
Regierung gekauft und in den nächsten Jahren stillgelegt werden.
Es wurden auch Präventionsmaßnahmen ergriffen, damit illegale
Schiffe wie solche ohne Genehmigung, nicht wieder in das System
gelangen, unter anderem über die Erstellung einer Beobachtungsliste,
die mit allen Kontrollbehörden ausgetauscht wird. Die Registrierung
von Schiffen unterliegt nun strengen Kontrollen, insbesondere durch
die Aussetzung aller Neuregistrierungen für einen Zeitraum von zwei
Jahren ab Juli 2018. Dies wird den Behörden mehr Zeit für eine
gründliche Untersuchung der bestehenden Fischereifahrzeuge
verschaffen und es ermöglichen, das Problem der Überkapazität bei der
Fischfangflotte anzugehen.
Die Beobachtung, Kontrolle und Überwachung illegaler
IUU-Fischereiaktivitäten ist von den thailändischen Behörden enorm
verbessert worden. Zu diesem Zweck wurden in 22 Küstenprovinzen
insgesamt 30 sogenannte "Port-in-Port-Out (PIPO) Control Center
eingerichtet. An Bord von großen Fischereifahrzeugen wurde ein
Schiffsüberwachungssystem verpflichtend eingeführt, damit die
Behörden deren Standorte und Fangtätigkeiten verfolgen können.
Verschiedene Regierungsbehörden führen Patrouillen auf See durch, um
Schiffe auf illegale Aktivitäten zu überprüfen. Außerdem werden jedes
Mal Routinekontrollen von Beamten durchgeführt, wenn die Schiffe in
den Häfen aus- oder einlaufen, während gleichzeitig die Fangdaten
elektronisch erfasst werden.
Im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit haben die thailändischen
Behörden Systeme eingerichtet, um die Herkunft von Fängen von
Meerestieren sowohl in als auch außerhalb Thailands nachverfolgen zu
können. Insbesondere wurden zwei neue elektronische Datenbanken
entwickelt, um das nationale Rückverfolgbarkeitssystem Thailands zu
verstärken. Ziel dieser Maßnahme ist, dass keine Meeres- und
Fischereierzeugnisse aus IUU-Aktivitäten auf den thailändischen Markt
und in die Produktionskette für den Export gelangen können.
Die Strafverfolgung spielt zu Recht im Kampf der thailändischen
Regierung gegen die IUU-Fischerei eine zentrale Rolle. Es wurden
spezielle Verhaftungsteams zusammengestellt, um eine höhere Zahl
Verhaftungen von Straftätern auf See zu ermöglichen. Diese werden
durch den Einsatz von Flugzeugen und unbemannten Luftfahrzeugen
verstärkt, um die Luftüberwachung in Zusammenarbeit mit
Seepatrouillen auf verdeckt ermittelnden Schiffen durchzuführen. Es
ist bereits jetzt festzuhalten, dass die intensiven Maßnahmen der
thailändischen Regierung zur Strafverfolgung und beschleunigte
Strafverfahren dazu geführt haben, dass seit Mai 2015 insgesamt 4.448
IUU-Fälle oder Menschenhandelsfälle vor den Strafgerichtshof gebracht
wurden. Davon sind fast 90 Prozent bereits abgeschlossen und
strafrechtlich verfolgt worden. Dies hat zu zahlreichen
Verurteilungen und hohen Bußgeldern geführt.
Zweifellos konnte Thailand in den letzten drei Jahren erhebliche
Fortschritte bei seinen Bestrebungen erzielen, die gesamte
IUU-Fischerei im Land zu verhindern, zu bekämpfen und zu beseitigen.
Dennoch würde die Regierung unumwunden der Tatsache zustimmen, dass
noch mehr getan werden muss. Es besteht Einigkeit darüber, dass die
Bestrebungen der Regierung nicht nachlassen dürfen, bis das
endgültige Ziel erreicht wird, ein Thailand ohne IUU zu verwirklichen
und eine nachhaltige Fischerei für künftige Generationen zu sichern.
Ministerium für auswärtige Angelegenheiten
Tel.: +662-203-5000 ext. 22048
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Datum: 04.10.2018 - 09:03 Uhr
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